Das Sacroiliakalgelenk ist die Verbindung zwischen dem Kreuzbein und dem Darmbein im Becken und spielt eine wichtige Rolle für die Stabilität und Beweglichkeit des unteren Rückens.
Aufbau und Lage im Körper
Im menschlichen Körper gibt es links und rechts jeweils ein Sacroiliakalgelenk, manchmal auch als Iliosakralgelenk bezeichnet. Diese beiden Gelenke verbinden das Kreuzbein, das unterste Stück der Wirbelsäule, mit den Beckenschaufeln. Das Kreuzbein liegt dabei in der Mitte des Beckens und ist keilförmig geformt. Das Darmbein ist ein Teil des Beckenknochens. Die Gelenke selbst sind relativ unbeweglich, aber sie sorgen dafür, dass die Kraft, die beim Gehen, Stehen oder Heben entsteht, vom Oberkörper auf die Beine übertragen wird.
Funktion im Alltag
Die Hauptaufgabe des Sacroiliakalgelenks ist es, das Becken zu stabilisieren. Es wirkt wie eine Art Stoßdämpfer und sorgt dafür, dass Bewegungen aus den Beinen und dem Oberkörper gut verteilt werden. Obwohl das Gelenk nur einen sehr kleinen Bewegungsumfang hat, ist es für die Haltung und für alltägliche Bewegungen wie Bücken, Drehen oder Aufstehen aus dem Sitzen wichtig. Starke Bänder und eine feste Gelenkkapsel halten das Sacroiliakalgelenk stabil.
Warum taucht der Begriff im Befund auf?
In medizinischen Berichten, Röntgenbefunden oder Arztbriefen wird das Sacroiliakalgelenk häufig erwähnt, wenn es um Beschwerden im unteren Rücken, das Becken oder die Hüfte geht. Ärztinnen und Ärzte schauen sich dieses Gelenk genauer an, wenn Schmerzen in diesem Bereich auftreten oder wenn eine Entzündung, Abnutzung oder Blockade vermutet wird. Manchmal taucht auch die Abkürzung „SIG“ oder der Begriff „ISG“ für Iliosakralgelenk auf, beide meinen dasselbe.
Weitere Begriffe und Schreibweisen
Neben der Bezeichnung Sacroiliakalgelenk sind auch die Begriffe Iliosakralgelenk, Kreuz-Darmbein-Gelenk oder die englische Variante „sacroiliac joint“ gebräuchlich. In Befunden kann das Gelenk auch einfach als „SIG“ oder „ISG“ abgekürzt werden. Gemeint ist immer die Verbindung zwischen Kreuzbein und Darmbein.
Wann spielt das Sacroiliakalgelenk eine Rolle?
Das Gelenk rückt besonders dann in den Fokus, wenn Schmerzen im unteren Rücken auftreten, die bis ins Gesäß oder in die Hüfte ausstrahlen können. Auch bei bestimmten rheumatischen Erkrankungen, wie der sogenannten Sakroiliitis (Entzündung des Sacroiliakalgelenks), wird gezielt nach Veränderungen in diesem Bereich gesucht. In der Schwangerschaft kann das Gelenk durch die Lockerung der Bänder ebenfalls Beschwerden verursachen, weil es dann beweglicher wird.
Kein Grund zur Sorge bei reiner Nennung
Wird das Sacroiliakalgelenk in einem Befund oder Arztbrief erwähnt, heißt das zunächst nur, dass es betrachtet oder untersucht wurde. Nicht jede Erwähnung deutet auf eine Erkrankung oder ein Problem hin. Häufig ist es Teil der routinemäßigen Beurteilung bei Beschwerden im Becken- oder Lendenbereich.
Das Sacroiliakalgelenk ist also ein wichtiger Bestandteil des Stütz- und Bewegungsapparats, der meist dann im Mittelpunkt steht, wenn es um die Ursachen von Rückenschmerzen oder Beckenschmerzen geht. In vielen Fällen bleibt es jedoch einfach eine anatomische Struktur, die ohne Befund bleibt.