S-100 ist ein Begriff aus der Medizin, der eine Gruppe spezieller Eiweiße beschreibt, die in bestimmten Zellen des Körpers vorkommen und oft als Marker in der Diagnostik verwendet werden.
Was steckt hinter S-100?
S-100, manchmal auch als S 100 oder S100 geschrieben, ist die Bezeichnung für eine sogenannte Protein-Familie. Diese Proteine spielen eine Rolle bei vielen Vorgängen im Körper, zum Beispiel bei der Zellteilung, beim Wachstum oder bei Entzündungsreaktionen. Besonders häufig finden sich S-100-Proteine in Zellen des Nervensystems, aber auch in Hautzellen, bestimmten Immunzellen oder im Herzmuskel.
In der medizinischen Diagnostik taucht der Begriff S-100 meist in Zusammenhang mit Gewebeproben oder Laborwerten auf. Hier nutzen Ärztinnen und Ärzte S-100-Proteine als Marker, also als eine Art Erkennungszeichen, um bestimmte Zelltypen nachzuweisen. Das ist zum Beispiel bei der Untersuchung von Tumoren oder bei bestimmten Erkrankungen des Nervensystems hilfreich.
Wofür wird S-100 in der Medizin verwendet?
Am häufigsten begegnet S-100 im Zusammenhang mit dem sogenannten immunhistochemischen Nachweis. Mit dieser Methode lassen sich Zellen oder Gewebeproben gezielt auf das Vorhandensein bestimmter Eiweiße untersuchen. Wenn Zellen S-100 enthalten, färben sie sich bei diesem Test an – das hilft, sie unter dem Mikroskop besser zu erkennen und von anderen Zellarten zu unterscheiden. Mehr dazu findest du im Artikel Immunhistochemischer Nachweis.
S-100 ist vor allem für die Diagnose bestimmter Tumoren von Bedeutung, zum Beispiel beim sogenannten malignen Melanom, einer aggressiven Form von Hautkrebs. Auch bei Tumoren, die von Nervenzellen oder deren Hüllen ausgehen, wie dem Schwannom oder Neurofibrom, kann S-100 eine Rolle spielen. Der Nachweis von S-100 hilft dabei, die Herkunft eines Tumors zu bestimmen und die richtige Behandlung einzuleiten.
Neben der Tumordiagnostik wird S-100 manchmal auch im Blut gemessen, etwa nach schweren Hirnverletzungen. Erhöhte Werte können darauf hinweisen, dass Nervenzellen geschädigt wurden. Allerdings ist der Blutwert allein nicht eindeutig, sondern muss immer im Zusammenhang mit anderen Befunden betrachtet werden.
Gibt es verschiedene Bedeutungen von S-100?
S-100 ist in der Medizin eine Abkürzung, die fast immer für diese spezielle Gruppe von Eiweißen steht. In seltenen Fällen kann S-100 jedoch auch in anderen Zusammenhängen verwendet werden, etwa als Bezeichnung für bestimmte Labortests oder Gerätschaften. Im klinischen Alltag meint S-100 jedoch fast immer das Protein und seinen Nachweis im Gewebe oder Blut.
Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang, in dem S-100 im Befund oder Arztbrief steht. Es lohnt sich daher, auf die Beschreibung im Text zu achten oder im Zweifel nachzufragen.
S-100 im Arztbrief – was bedeutet das für dich?
Taucht S-100 im Befund oder Arztbrief auf, bedeutet das meistens, dass eine Gewebeprobe auf das Vorhandensein dieser Eiweiße untersucht wurde. Das Ergebnis hilft Ärztinnen und Ärzten, die Art einer Erkrankung genauer einzuordnen. Allein der Begriff S-100 sagt aber noch nichts darüber aus, ob eine Krankheit vorliegt oder wie schwer diese ist. Erst das Zusammenspiel mit anderen Befunden und dem Gesamtbild ergibt eine Diagnose.
S-100 ist also kein Hinweis auf eine bestimmte Krankheit, sondern ein Hilfsmittel der Medizin, um Zellen besser zu erkennen und zu unterscheiden. Ob daraus eine Behandlung notwendig ist, hängt immer von der jeweiligen Diagnose ab.
S-100 – ein Marker, kein Urteil
Zusammengefasst dient S-100 in der Medizin vor allem dazu, bestimmte Zelltypen sichtbar zu machen oder Hinweise auf Zellschäden zu liefern. Die Abkürzung selbst ist kein Krankheitsname und steht nicht für eine Diagnose. Erst in Kombination mit anderen Untersuchungen ergibt sich, ob und welche Bedeutung S-100 für die weitere Behandlung hat.
Abkürzungen wie S-100 sollten immer im Zusammenhang mit dem gesamten Befund betrachtet werden. Wer unsicher ist, kann gezielt nachfragen, wie das Ergebnis im eigenen Fall zu werten ist.