Rippenfraktur – Schmerzen, Symptome, Heilung

Rippenfraktur – Schmerzen, Symptome, Heilung

10.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Rippenfraktur?

Eine Rippenfraktur bezeichnet einen Bruch einer oder mehrerer Rippen, also eine Verletzung, bei der der Rippenknochen durch eine äußere Krafteinwirkung ganz oder teilweise gebrochen ist. Die Rippen sind die knöchernen Bögen, die den Brustkorb bilden und die inneren Organe wie Herz und Lunge schützen.

Wie entsteht ein Rippenbruch?

Ein Rippenbruch entsteht meist durch einen Unfall, etwa bei einem Sturz auf den Brustkorb, einem Schlag oder durch einen Autounfall. Seltener kann auch starkes Husten, zum Beispiel bei einer schweren Bronchitis oder bei Menschen mit sehr brüchigen Knochen, zu einer Fraktur führen. Besonders ältere Menschen oder Personen mit Osteoporose, also einer Knochenschwäche, sind anfälliger für solche Brüche.

In einigen Fällen wird eine Rippenfraktur erst spät bemerkt, weil die Beschwerden anfangs nicht eindeutig sind. Ein typisches Zeichen ist ein stechender Schmerz an einer bestimmten Stelle des Brustkorbs, der sich beim Atmen, Husten oder Bewegen verstärkt. Manchmal ist auch eine kleine Schwellung oder ein Bluterguss zu sehen.

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Symptome und Beschwerden

Typisch für eine Rippenfraktur sind Schmerzen im Bereich des Bruchs, die vor allem beim tiefen Ein- und Ausatmen, beim Husten oder beim Lachen auffallen. Die Atmung fühlt sich oft flacher an, weil tiefes Durchatmen zu unangenehm ist. Manche berichten von einem knackenden Gefühl oder hören sogar ein leises Knirschen, wenn sie auf die betroffene Stelle drücken.

Bei einem einfachen Rippenbruch bleibt die Lunge in der Regel unversehrt. Kommt es aber zu Atemnot, ausgeprägter Kurzatmigkeit oder blutigem Husten, kann dies auf eine Verletzung der Lunge oder anderer Organe hinweisen. In solchen Fällen ist schnelle ärztliche Hilfe nötig.

Ist eine Rippenfraktur gefährlich?

Ein einzelner Rippenbruch heilt in den meisten Fällen ohne größere Komplikationen und ist für gesunde Erwachsene selten lebensbedrohlich. Die Schmerzen können jedoch sehr unangenehm sein und die Beweglichkeit im Alltag einschränken. Bei mehreren gebrochenen Rippen oder bei älteren Menschen kann die Verletzung schwerwiegender sein, da das Risiko für Komplikationen wie eine Lungenentzündung steigt.

Eine besondere Gefahr besteht, wenn die gebrochene Rippe ein Organ verletzt. Das kann zum Beispiel passieren, wenn ein scharfkantiger Bruchteil die Lunge verletzt und Luft in den Brustraum gelangt (Pneumothorax) oder wenn Blutungen entstehen. Solche Komplikationen sind selten, aber ernst zu nehmen.

Was tun bei Verdacht auf Rippenbruch?

Bei Verdacht auf eine Rippenfraktur sollte möglichst bald eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Die Diagnose wird meist durch das Abtasten und ein Röntgenbild gestellt. In manchen Fällen reicht schon die Schilderung der Beschwerden und eine gezielte Untersuchung aus, um die Diagnose zu sichern.

Wichtig ist, auf Warnzeichen zu achten: Atemnot, starke Schmerzen, blutiger Husten oder Kreislaufprobleme sollten immer ärztlich abgeklärt werden. In der Regel ist keine stationäre Aufnahme nötig, es sei denn, es liegen mehrere Brüche oder Komplikationen vor.

Behandlung und Heilungsverlauf

Die Behandlung einer einfachen Rippenfraktur besteht in erster Linie darin, die Schmerzen zu lindern und die normale Atmung zu erhalten. Schmerzmittel helfen dabei, wieder tiefer durchzuatmen und Hustenreize zuzulassen, damit sich kein Schleim in der Lunge staut. Eine Schonhaltung sollte vermieden werden, weil sonst das Risiko für eine Lungenentzündung steigt.

Ein Verband um den Brustkorb, wie früher üblich, wird heute nicht mehr empfohlen, weil er das Atmen erschwert. Vielmehr ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen, die Lunge durch tiefes Atmen zu belüften und Husten nicht zu unterdrücken. Bei sehr starken Schmerzen kann ein Arzt gezielt stärkere Schmerzmittel oder eine örtliche Betäubung verordnen.

In den meisten Fällen heilt eine Rippenfraktur innerhalb von vier bis sechs Wochen vollständig aus. Nach dieser Zeit sind die Knochen wieder stabil, auch wenn gelegentlich noch leichte Beschwerden auftreten können.

Wann ist ärztliche Kontrolle nötig?

Eine Kontrolle beim Arzt ist sinnvoll, wenn die Schmerzen sehr stark sind, sich verschlimmern oder neue Beschwerden wie Atemnot, Fieber oder Husten mit Auswurf dazukommen. Auch bei Unsicherheit, ob es sich wirklich „nur“ um einen einfachen Bruch handelt, sollte eine erneute Untersuchung erfolgen. In seltenen Fällen kann eine Operation notwendig werden, etwa wenn mehrere Rippen gebrochen sind und der Brustkorb instabil wird.

Alltag mit einer Rippenfraktur

Im Alltag ist es hilfreich, auf den eigenen Körper zu hören und Überlastungen zu vermeiden. Leichte Bewegung, wie kurze Spaziergänge, ist meist möglich und sogar erwünscht. Schwere körperliche Arbeit, Sport oder das Tragen von Lasten sollten in den ersten Wochen gemieden werden. Ein Kissen beim Husten oder Niesen kann helfen, die Schmerzen zu lindern.

Wer raucht, sollte versuchen, auf das Rauchen zu verzichten, weil die Lunge sonst zusätzlich belastet wird. Auch das Trinken von ausreichend Flüssigkeit unterstützt die Heilung, weil der Schleim in den Atemwegen dadurch besser abgehustet werden kann.

Wie geht es weiter?

Mit etwas Geduld und der richtigen Behandlung heilt ein Rippenbruch in den allermeisten Fällen gut aus. Die Schmerzen lassen im Verlauf nach, und die Beweglichkeit kehrt zurück. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu achten und Warnzeichen ernst zu nehmen. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden lohnt sich eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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