Ribosomal bedeutet, dass etwas mit den Ribosomen zu tun hat. Das sind winzige Strukturen in den Zellen, die für die Herstellung von Eiweißen (Proteinen) zuständig sind.
Was steckt hinter dem Begriff?
Ribosomen, manchmal auch als „Proteinfabriken“ der Zelle bezeichnet, kommen in jeder lebenden Zelle vor. Sie sind winzige Partikel, die sich entweder frei im Zellinneren bewegen oder an das sogenannte endoplasmatische Retikulum gebunden sind, eine Art Transportsystem innerhalb der Zelle. Sobald in Medizintexten oder Laborberichten von „ribosomal“ oder „ribosomale“ Strukturen, Prozessen oder Bestandteilen die Rede ist, geht es also immer um einen direkten Bezug zu diesen Ribosomen.
Welche Rolle spielen Ribosomen im Körper?
Die Hauptaufgabe der Ribosomen besteht darin, aus einfachen Bausteinen, den sogenannten Aminosäuren, ganz bestimmte Eiweiße zusammenzusetzen. Diese Eiweiße sind für nahezu alle Vorgänge im Körper wichtig: Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass Muskeln aufgebaut werden, das Immunsystem funktioniert oder Enzyme entstehen, die lebenswichtige Reaktionen steuern. Ohne Ribosomen könnten Zellen keine Proteine herstellen und somit nicht überleben. Das Wort „ribosomal“ beschreibt also alles, was in Zusammenhang mit diesen zentralen Zellbestandteilen steht.
Wo taucht der Begriff „ribosomal“ auf?
Der Ausdruck „ribosomal“ begegnet einem vor allem in wissenschaftlichen Texten, Laborbefunden oder medizinischen Berichten, wenn es um die Analyse von Zellen oder genetischem Material geht. Häufig liest man zum Beispiel von „ribosomaler RNA“, das ist eine spezielle Form von Erbmaterial, die im Ribosom eine wichtige Rolle spielt. Auch bei Untersuchungen auf bestimmte Infektionen oder genetische Veränderungen kann erwähnt werden, dass etwas „ribosomal“ ist, etwa wenn es um die Bestimmung von Bakterien geht.
Manchmal ist auch von „ribosomalen Proteinen“ oder „ribosomalen Störungen“ die Rede. Gemeint sind dann entweder Eiweiße, die Teil des Ribosoms selbst sind, oder seltene Erkrankungen, bei denen die Funktion der Ribosomen beeinträchtigt ist.
Muss man sich Sorgen machen, wenn „ribosomal“ im Befund steht?
Der Begriff an sich ist neutral und beschreibt lediglich einen Bezug zu den Ribosomen. Er taucht in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen auf, zum Beispiel bei genetischen Untersuchungen oder bei der Beschreibung von Zellstrukturen. Nur in sehr seltenen Fällen, etwa bei bestimmten erblichen Erkrankungen, kann eine Störung der ribosomalen Funktion eine Rolle spielen. In den allermeisten Fällen ist die Erwähnung von „ribosomal“ aber einfach eine fachliche Beschreibung und kein Hinweis auf eine Krankheit.
Ribosomale Störungen: Wann wird es relevant?
Es gibt wenige, sehr seltene Erkrankungen, bei denen die Funktion oder der Aufbau der Ribosomen gestört ist. Solche Krankheiten werden als „ribosomopathien“ bezeichnet. Sie können zum Beispiel die Blutbildung oder das Wachstum beeinflussen. Im Alltag und in den meisten medizinischen Befunden spielt das jedoch keine Rolle. Wenn tatsächlich eine solche Störung vorliegt, wird das meist sehr genau im Befundtext beschrieben und ist immer mit weiteren Untersuchungen verbunden.
Zusammengefasst
Immer wenn der Begriff „ribosomal“ oder „ribosomale“ in einem medizinischen Text auftaucht, geht es um einen Zusammenhang mit den Ribosomen, also den Eiweißfabriken der Zelle. Meist dient der Ausdruck dazu, einen bestimmten Prozess, ein Molekül oder eine Struktur genauer zu beschreiben. Nur in seltenen Fällen steckt eine Erkrankung dahinter. Es ist meist einfach ein Hinweis auf die zentrale Rolle der Ribosomen im Zellstoffwechsel.