Rhinoskopie: Leicht verständlich erklärt

Rhinoskopie: Leicht verständlich erklärt

07.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Rhinoskopie ist eine medizinische Untersuchung, bei der die Nasenhöhle mit speziellen Instrumenten betrachtet wird, um Veränderungen oder Erkrankungen im Inneren der Nase zu erkennen.

Wie läuft eine Rhinoskopie ab?

Bei diesem Verfahren setzt die Ärztin oder der Arzt ein sogenanntes Rhinoskop ein. Das ist ein schlankes, meist stabförmiges Gerät, das mit einer kleinen Lichtquelle und manchmal einer Kamera ausgestattet ist. Ziel ist es, die Schleimhäute, die Nasenscheidewand und die Nasenmuscheln genau zu beurteilen. Es gibt zwei Hauptformen: die vordere und die hintere Rhinoskopie. Bei der vorderen Variante wird das Instrument vorsichtig am Naseneingang eingeführt, um den vorderen Abschnitt der Nasenhöhle zu begutachten. Die hintere Rhinoskopie erlaubt einen Blick auf die tieferliegenden Bereiche und wird meist über den Mund durchgeführt, indem ein kleiner Spiegel an den Gaumen gehalten wird.

Die Untersuchung dauert in der Regel nur wenige Minuten und verursacht meist keine Schmerzen. Manchmal wird die Nasenschleimhaut vorher mit einem Spray betäubt, damit das Einführen des Instruments angenehmer ist. Besonders bei Kindern oder Menschen mit empfindlicher Nase kann das hilfreich sein.

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Wann wird eine Rhinoskopie durchgeführt?

Dieses Verfahren kommt immer dann zum Einsatz, wenn Beschwerden im Bereich der Nase abgeklärt werden sollen. Häufige Gründe sind zum Beispiel anhaltende Nasenatmungsprobleme, wiederholte Nasenbluten, Verdacht auf Polypen, chronische Entzündungen oder der Verdacht auf eine Verletzung. Auch bei wiederkehrenden Infekten, allergischen Reaktionen oder einer auffälligen Veränderung der Stimme kann die Rhinoskopie wichtige Hinweise liefern.

In manchen Fällen dient sie auch der Kontrolle nach einer Nasenoperation oder zur Verlaufskontrolle bei bekannten Erkrankungen wie Nasenpolypen. Sie ist ein Standardverfahren in der Hals Nasen Ohren Heilkunde und wird sowohl in Kliniken als auch in vielen HNO Praxen angeboten.

Was zeigt die Rhinoskopie?

Mit dieser Untersuchung lassen sich Veränderungen an der Nasenschleimhaut, Schwellungen, Rötungen, Polypen oder auch kleine Tumoren erkennen. Auch Fremdkörper, die versehentlich in die Nase gelangt sind, können so aufgespürt werden. Manchmal werden durch die Rhinoskopie auch Eiteransammlungen, Verletzungen oder Verkrümmungen der Nasenscheidewand sichtbar. Die Befunde helfen der Ärztin oder dem Arzt, die Ursache von Beschwerden gezielt zu behandeln oder weitere Untersuchungen zu planen.

Was spürt man während der Untersuchung?

Die meisten Menschen empfinden die Rhinoskopie als etwas ungewohnt, aber nicht schmerzhaft. Ein leichtes Druckgefühl oder ein Kitzeln in der Nase sind möglich. Falls ein Spray zur Betäubung verwendet wird, kann es für kurze Zeit zu Taubheit oder einem seltsamen Geschmack im Mund kommen. Direkt nach der Untersuchung kann die Nase für wenige Minuten noch etwas gereizt sein, das legt sich aber meist rasch wieder.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Komplikationen sind selten. In Einzelfällen kann es zu leichtem Nasenbluten kommen, vor allem wenn die Schleimhaut sehr empfindlich ist oder bereits vorgeschädigt war. Sehr selten treten Infektionen oder stärkere Blutungen auf. Bei Menschen mit bekannten Allergien gegen lokale Betäubungsmittel sollte dies vor der Untersuchung mitgeteilt werden, damit ein passendes Präparat gewählt werden kann.

Was passiert nach der Rhinoskopie?

Nach der Untersuchung sind in der Regel keine besonderen Maßnahmen nötig. Wer möchte, kann direkt danach wieder nach Hause gehen oder seinen Alltag wie gewohnt fortsetzen. Sollte es zu leichtem Nasenbluten kommen, hilft es, den Kopf leicht nach vorne zu neigen und die Nasenflügel sanft zusammenzudrücken, bis die Blutung stoppt. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen.

Wann ist eine Rhinoskopie sinnvoll?

Immer dann, wenn unklare Beschwerden im Bereich der Nase bestehen, kann die Rhinoskopie helfen, die Ursache zu finden. Sie eignet sich besonders gut, um harmlose Veränderungen von ernsteren Erkrankungen zu unterscheiden. Auch zur Kontrolle nach Eingriffen oder bei chronischen Beschwerden ist sie ein wichtiges Werkzeug.

Eine spezielle Vorbereitung ist meist nicht erforderlich. Wer stark erkältet ist oder akutes Nasenbluten hat, sollte die Untersuchung eventuell verschieben und dies vorab mit der Ärztin oder dem Arzt absprechen.

Zusammengefasst

Die Rhinoskopie ist eine unkomplizierte und sichere Methode, um die Nasenhöhle genau zu untersuchen. Sie liefert wichtige Hinweise bei vielen verschiedenen Beschwerden und ist aus der HNO Medizin nicht wegzudenken. Wer sich unsicher ist oder Fragen zur Untersuchung hat, kann dies jederzeit direkt beim behandelnden Fachpersonal ansprechen. In den allermeisten Fällen verläuft die Rhinoskopie problemlos und ohne größere Belastung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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