Rhinitis ist der medizinische Fachausdruck für eine Entzündung oder Reizung der Nasenschleimhaut, die sich meist durch eine laufende oder verstopfte Nase, Niesen und manchmal Juckreiz äußert.
Wenn die Nase ständig läuft
Eine Rhinitis kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Häufig beginnt alles mit einer verstopften oder laufenden Nase, begleitet von häufigem Niesen und einem unangenehmen Juckreiz in der Nase. Die Schleimhäute schwellen an, es bildet sich mehr Nasensekret, das entweder klar und wässrig oder – bei längerem Verlauf – auch dickflüssig werden kann. Gerade in der Erkältungszeit ist eine solche Reizung der Nasenschleimhaut weit verbreitet und trifft nahezu jeden Menschen irgendwann einmal.
Nicht immer bleibt es bei den klassischen Symptomen. Manchmal kommen ein Druckgefühl im Kopf, Müdigkeit oder ein leichtes Kratzen im Hals hinzu. Besonders bei Kindern und älteren Menschen kann eine Rhinitis das Allgemeinbefinden stärker beeinträchtigen, weil die Atmung durch die Nase erschwert ist und der Schlaf darunter leiden kann.
Verschiedene Formen und ihre Ursachen
Rhinitis ist nicht gleich Rhinitis – der Begriff beschreibt lediglich die Entzündung der Nasenschleimhaut, doch die Auslöser können sehr unterschiedlich sein. Am häufigsten tritt die sogenannte akute Rhinitis auf, die meist durch Viren verursacht wird. Diese Form ist besser bekannt als klassischer „Schnupfen“, der im Rahmen einer Erkältung auftritt. In der Regel heilt sie innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab.
Neben der akuten gibt es auch die chronische Rhinitis, bei der die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten. Hier spielen oft Umweltfaktoren wie Staub, Rauch oder trockene Luft eine Rolle. Nicht zu vergessen ist die allergische Rhinitis – vielen besser bekannt als Heuschnupfen. Hier reagiert die Nasenschleimhaut überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe wie Blütenpollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare.
Manchmal kann auch eine sogenannte vasomotorische Rhinitis auftreten. Diese Form entsteht, wenn die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut besonders empfindlich auf Temperaturwechsel, starke Gerüche oder sogar Stress reagieren.
Ist eine Rhinitis gefährlich?
Die meisten Fälle von Rhinitis sind harmlos und klingen nach einiger Zeit von selbst wieder ab. Dennoch können die Symptome als sehr lästig empfunden werden – vor allem, wenn sie länger anhalten oder immer wiederkehren. Gelegentlich kann sich aus einer einfachen Rhinitis eine Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entwickeln, wenn die Schleimhäute stark anschwellen und der Abfluss der Nasennebenhöhlen blockiert wird. In seltenen Fällen, insbesondere bei stark geschwächtem Immunsystem, kann es zu weiteren Komplikationen kommen.
Viele Menschen fragen sich, ob eine ständige oder immer wiederkehrende Rhinitis auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen kann. In den allermeisten Fällen ist das nicht so. Allerdings sollte bei sehr starken, langanhaltenden oder ungewöhnlichen Beschwerden – zum Beispiel blutigem Nasensekret, anhaltendem Geruchssinnverlust oder Fieber – ärztlicher Rat eingeholt werden, um andere Ursachen auszuschließen.
Was hilft bei Rhinitis?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Beschwerden. Bei einer akuten, durch Viren ausgelösten Rhinitis stehen vor allem lindernde Maßnahmen im Vordergrund. Viel trinken, regelmäßiges Lüften und das Inhalieren von Wasserdampf können die Schleimhäute feucht halten und das Abfließen des Sekrets erleichtern. Nasensprays mit Kochsalzlösung sind ebenfalls hilfreich, um die Nase zu befreien.
Bei einer allergischen Rhinitis ist es sinnvoll, den Kontakt mit den auslösenden Stoffen – also Pollen, Hausstaub oder Tierhaaren – möglichst zu vermeiden. Spezielle antiallergische Medikamente, sogenannte Antihistaminika, können die Beschwerden deutlich lindern. In manchen Fällen wird auch eine sogenannte Hyposensibilisierung empfohlen, bei der das Immunsystem langsam an den Auslöser gewöhnt wird.
Bei chronischer Rhinitis ist es wichtig, mögliche Reizstoffe in der Umgebung zu identifizieren und zu meiden. Trockene Raumluft lässt sich durch Luftbefeuchter oder das Aufhängen feuchter Tücher verbessern. In seltenen Fällen, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine ärztliche Behandlung mit kortisonhaltigen Nasensprays notwendig sein.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen ist eine Rhinitis kein Grund zur Sorge. Hält der Schnupfen jedoch länger als zwei Wochen an, treten starke Schmerzen, Fieber oder ungewöhnliche Symptome auf, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Das gilt auch, wenn die Beschwerden immer wiederkehren oder sehr stark ausgeprägt sind. Gerade bei Kindern, älteren Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen ist es sinnvoll, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Mit einfachen Maßnahmen lässt sich die Nase meist schnell wieder befreien. Eine Rhinitis ist in der Regel gut zu behandeln und hinterlässt keine bleibenden Schäden. Ein bisschen Geduld, ausreichend Flüssigkeit und das Vermeiden von Reizstoffen helfen meist schon, um die Beschwerden zu lindern und die Nasenschleimhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.