Remission bedeutet in der Medizin, dass die Symptome einer Krankheit stark zurückgegangen oder ganz verschwunden sind, ohne dass die Krankheit zwangsläufig als geheilt gilt.
Was steckt hinter dem Begriff?
Im medizinischen Alltag beschreibt Remission einen Zustand, in dem Beschwerden einer Krankheit nachlassen oder zeitweise gar nicht mehr nachweisbar sind. Das Wort stammt vom lateinischen „remittere“, was so viel wie „nachlassen“ oder „zurückschicken“ bedeutet. Ärztinnen und Ärzte verwenden diesen Begriff oft bei chronischen Erkrankungen wie Krebs, Rheuma, Multipler Sklerose oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Aber auch bei anderen Leiden – etwa Depressionen oder Schuppenflechte – taucht er auf.
Eine Remission kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Ist die Krankheit vollständig verschwunden, spricht man von einer vollständigen Remission. Sind noch geringe Restsymptome da, handelt es sich um eine partielle oder teilweise Remission. Wichtig zu wissen: Remission ist nicht gleichbedeutend mit Heilung. Die Erkrankung kann jederzeit wieder aufflammen, was dann als Rückfall oder Rezidiv bezeichnet wird.
Was bedeutet das konkret für den Alltag?
Wer in Remission ist, kann meist wieder deutlich mehr am normalen Leben teilhaben. Die Beschwerden, die vorher vielleicht stark eingeschränkt haben, sind kaum oder gar nicht mehr spürbar. Viele Menschen erleben diese Zeit als große Erleichterung. Dennoch bleibt oft eine gewisse Unsicherheit: Ist die Krankheit wirklich weg? Kann sie zurückkommen? Gerade bei Krebs, aber auch bei anderen chronischen Leiden, schwingt die Angst vor einem Rückfall mit.
Eine Remission ist für viele ein Zeichen, dass die Behandlung angeschlagen hat. Das kann Mut machen und neue Hoffnung geben. Trotzdem empfiehlt es sich, Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen und auf Warnzeichen zu achten, falls Symptome wieder auftreten sollten.
Ist eine Remission immer etwas Positives?
Im Allgemeinen gilt eine Remission als gutes Zeichen. Sie zeigt, dass der Körper oder die Therapie die Krankheit zumindest vorübergehend in Schach halten konnte. Bei manchen Erkrankungen, etwa bei Leukämien, ist das Erreichen einer Remission sogar das Hauptziel der Behandlung. Allerdings ist es wichtig, die Erwartungen realistisch zu halten: Eine Remission kann Monate, Jahre oder sogar ein Leben lang anhalten – sie kann aber auch enden.
Gerade bei Krebs oder chronischen Entzündungen stellt sich oft die Frage: Kommt die Krankheit zurück? Diese Unsicherheit kann belasten. Viele Menschen fragen sich, wie sie mit der Angst vor einem Rückfall umgehen können, ob sie sich schonen müssen oder wie es mit der Therapie weitergeht. Hier hilft oft das Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt, um individuell zu klären, welche Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll sind.
Wie wird eine Remission festgestellt?
Ob eine Remission vorliegt, hängt von der Art der Erkrankung ab. Bei Krebserkrankungen werden meist bildgebende Verfahren wie CT oder MRT eingesetzt, manchmal auch Blutuntersuchungen. Bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen schaut man auf die Symptome, Entzündungswerte im Blut oder spezielle Marker. In der Psychiatrie, etwa bei Depressionen, beurteilen Fachleute das Befinden anhand von Gesprächen und Fragebögen.
Die Kriterien, ab wann eine Remission vorliegt, sind also je nach Erkrankung unterschiedlich. Manchmal genügt es, wenn die Beschwerden für eine bestimmte Zeit deutlich nachgelassen haben. In anderen Fällen müssen Laborwerte oder bildgebende Befunde unauffällig sein.
Unterschied zu anderen Begriffen
Im Zusammenhang mit Remission tauchen manchmal auch Begriffe wie „regredient“ auf. Während Remission das weitgehende oder vollständige Nachlassen von Beschwerden beschreibt, bedeutet regredient, dass sich eine Erkrankung oder ein Symptom gerade zurückbildet. Mehr dazu findet sich im Artikel Regredient.
Ein weiteres verwandtes Wort ist „Rezidiv“. Das steht für das Wiederauftreten einer Krankheit nach einer Phase der Besserung oder Remission.
Was passiert nach einer Remission?
Nach dem Erreichen einer Remission wird häufig weiterhin kontrolliert, wie sich die Erkrankung entwickelt. In manchen Fällen werden Medikamente reduziert oder abgesetzt, manchmal bleibt eine Erhaltungstherapie bestehen, um einen Rückfall zu verhindern. Die genaue Vorgehensweise hängt stark von der jeweiligen Erkrankung ab.
Viele Menschen erleben die Zeit der Remission als Zwischenschritt – ein Innehalten, das neue Kraft gibt, aber auch mit Unsicherheit verbunden sein kann. Es ist völlig normal, sich in dieser Phase viele Fragen zu stellen. Wichtig ist, sich regelmäßig untersuchen zu lassen und bei neuen Beschwerden frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Remission markiert oft einen Wendepunkt im Umgang mit einer Krankheit. Sie zeigt, dass Besserung möglich ist, auch wenn die Unsicherheit bleibt, ob der Zustand anhält. Das Gefühl, dem eigenen Körper wieder mehr vertrauen zu können, gibt vielen neue Zuversicht – und eröffnet oft einen neuen Blick auf das Leben.