Relaxation bedeutet in der Medizin das Nachlassen oder die Entspannung eines zuvor angespannten Muskels oder Organs.
Was beschreibt Relaxation im medizinischen Kontext?
Im medizinischen Sprachgebrauch steht der Begriff für einen ganz natürlichen Vorgang im Körper: Nachdem ein Muskel angespannt oder kontrahiert wurde, folgt als nächster Schritt die Entspannung – genau das bezeichnet man als Relaxation. Dieser Prozess ist zum Beispiel beim Herzschlag, bei der Atmung oder bei Bewegungen der Skelettmuskulatur zu beobachten. Auch Organe wie die Harnblase oder der Magen durchlaufen Phasen von Anspannung und Entspannung, um ihre Funktion zu erfüllen.
Im Gegensatz zur Kontraktion, also dem aktiven Zusammenziehen eines Muskels, beschreibt Relaxation das Loslassen, bei dem der Muskel wieder in seinen ursprünglichen, entspannten Zustand zurückkehrt. Dieser Wechsel sorgt dafür, dass Bewegungen flüssig ablaufen und Organe ihre Aufgaben erfüllen können.
Wo taucht der Begriff Relaxation auf?
In Befunden, Arztbriefen oder medizinischen Berichten findet sich der Ausdruck häufig im Zusammenhang mit Funktionsbeschreibungen oder Untersuchungen. So kann etwa bei einer Ultraschalluntersuchung des Herzens die Relaxation des Herzmuskels beurteilt werden, um zu sehen, wie gut das Herz sich nach dem Pumpen wieder entspannt. Auch in der Neurologie, der Lungenheilkunde oder bei der Analyse von Muskelaktivitäten spielt die Beobachtung der Relaxation eine Rolle.
Es gibt zudem den Begriff „Relaxationsstörung“. Hierbei ist die Entspannungsphase eines Muskels oder Organs verzögert oder gestört, was je nach Kontext unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Bei einer normalen Relaxation hingegen handelt es sich um einen gesunden und notwendigen Ablauf.
Relaxation und ihre Bedeutung für den Körper
Die Fähigkeit zur Entspannung ist für Muskeln und Organe lebenswichtig. Nur wenn nach einer Anspannung eine vollständige Relaxation möglich ist, können Muskeln wieder neue Kraft sammeln und erneut arbeiten. Beim Herzen beispielsweise sorgt die Relaxation dafür, dass sich die Herzkammern nach dem Auspumpen wieder mit Blut füllen können. In der Lunge entspannt sich die Atemmuskulatur nach dem Ausatmen, damit der nächste Atemzug möglich wird.
Auch bei alltäglichen Bewegungen – vom Gehen bis zum Greifen – ist das Zusammenspiel von Anspannung und Entspannung unerlässlich. Eine gestörte Relaxation kann zu Beschwerden führen, etwa zu Muskelverspannungen, Krämpfen oder Funktionsstörungen einzelner Organe.
Wann ist Relaxation auffällig oder relevant?
Meist ist die Relaxation ein unbewusster, reibungsloser Vorgang. Auffällig wird sie in der Regel erst, wenn es zu Störungen kommt. Zum Beispiel kann bei bestimmten Herzerkrankungen die Entspannungsphase des Herzmuskels verzögert sein, was dann als „diastolische Dysfunktion“ bezeichnet wird. Auch bei Muskelkrankheiten, neurologischen Erkrankungen oder nach Verletzungen kann die Fähigkeit zur vollständigen Relaxation beeinträchtigt sein.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Relaxation manchmal auch mit Entspannungstechniken oder Stressabbau gleichgesetzt. Im medizinischen Zusammenhang meint der Begriff jedoch immer einen körperlichen Vorgang auf Organ- oder Muskel-Ebene.
Zusammengefasst
Relaxation beschreibt in der Medizin die Entspannungsphase eines Muskels oder Organs nach einer Anspannung. Sie ist ein ganz normaler, lebenswichtiger Vorgang, der in vielen Körperbereichen abläuft und für die Funktion von Herz, Muskeln und Organen unverzichtbar ist. Auffällig wird Relaxation meist nur dann, wenn sie gestört ist – dann sprechen Ärztinnen und Ärzte gezielt von einer Relaxationsstörung oder ähnlichen Begriffen. In Befunden oder Arztbriefen ist damit in der Regel keine Krankheit gemeint, sondern einfach die normale Entspannungsphase im Ablauf des Körpers.