Was ist das Rektum?
Das Rektum ist der medizinische Begriff für den letzten Abschnitt des Dickdarms, der direkt vor dem After liegt. Im Deutschen wird es auch als Mastdarm bezeichnet. Hier sammelt sich der Stuhl, bevor er den Körper verlässt.
Aufbau und Funktion des Rektums
Das Rektum schließt sich an den sogenannten Sigma-Darm an, der eine S-förmige Krümmung im unteren Bauch darstellt. Von dort verläuft das Rektum etwa 12 bis 15 Zentimeter nach unten bis zum Analkanal. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den Stuhl zwischenzuspeichern, bis er ausgeschieden wird. Die Wand des Rektums ist elastisch gebaut und kann sich dehnen, sodass unterschiedliche Mengen an Stuhl aufgenommen werden können.
Im unteren Bereich des Rektums befinden sich wichtige Schließmuskeln. Diese sorgen dafür, dass der Darminhalt kontrolliert zurückgehalten und erst bei der Stuhlentleerung – also beim Toilettengang – nach außen abgegeben wird. Neben der Speicherfunktion spielt das Rektum auch eine Rolle bei der Wahrnehmung: Es meldet dem Gehirn, wann der Darm gefüllt ist und ein Entleerungsreiz entsteht.
Bedeutung in der Medizin
In medizinischen Befunden, Arztbriefen oder Berichten taucht der Begriff Rektum häufig auf, wenn es um Untersuchungen, Operationen oder Erkrankungen im unteren Darmbereich geht. Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) wird das Rektum meist besonders genau betrachtet, da hier bestimmte Veränderungen, wie Polypen oder Entzündungen, häufiger auftreten können.
Auch bei der Beschreibung von Tumoren, Entzündungen oder Verletzungen ist oft explizit vom Rektum die Rede, um den genauen Ort im Verdauungstrakt zu benennen. Manchmal wird in Befunden auch von „rektal“ gesprochen – das bedeutet „den Mastdarm betreffend“ oder „über den Mastdarm zugänglich“.
Wann spielt das Rektum eine Rolle?
Das Rektum ist in vielen medizinischen Zusammenhängen von Bedeutung. So wird bei Beschwerden wie Blut im Stuhl, anhaltenden Schmerzen im unteren Bauch oder Veränderungen bei der Stuhlentleerung häufig gezielt dieser Bereich untersucht. Auch bei Vorsorgeuntersuchungen, etwa zur Früherkennung von Darmkrebs, ist das Rektum ein zentraler Abschnitt, da hier bestimmte Tumorarten besonders häufig entstehen.
In Operationsberichten oder nach chirurgischen Eingriffen kann der Begriff ebenfalls auftauchen, zum Beispiel wenn ein Teil des Rektums entfernt oder rekonstruiert wurde. Die genaue Bezeichnung hilft dabei, den Ort und das Ausmaß einer Behandlung zu dokumentieren.
Begriffliche Abgrenzung und weitere Begriffe
Der Verdauungstrakt besteht aus mehreren Abschnitten, die jeweils eigene Namen tragen. Das Rektum ist dabei der letzte Teil des Dickdarms, gefolgt vom Analkanal und schließlich dem After. Während der gesamte Dickdarm für die Eindickung und Speicherung des Stuhls verantwortlich ist, übernimmt das Rektum die abschließende Kontrolle vor der Ausscheidung.
In medizinischen Texten kann auch von „rektaler Untersuchung“ oder „rektaler Blutung“ die Rede sein. Diese Begriffe beziehen sich immer auf den Mastdarm beziehungsweise den Bereich kurz vor dem After.
Zusammenfassung
Das Rektum ist der abschließende Abschnitt des Dickdarms und spielt eine zentrale Rolle bei der Speicherung und kontrollierten Ausscheidung von Stuhl. In medizinischen Befunden dient der Begriff dazu, den betroffenen Bereich im Verdauungstrakt genau zu beschreiben. Veränderungen oder Beschwerden, die das Rektum betreffen, werden meist gezielt untersucht, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder zu behandeln.