Punktion des Knies verständlich erklärt

Punktion des Knies verständlich erklärt

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Punktion des Knies ist ein medizinisches Verfahren, bei dem mit einer feinen Nadel Flüssigkeit aus dem Kniegelenk entnommen oder eingespritzt wird. Das Ziel kann sowohl die Diagnose als auch die Behandlung verschiedener Kniebeschwerden sein.

Wann wird eine Kniepunktion durchgeführt?

Eine solche Maßnahme kommt zum Einsatz, wenn sich ungewöhnlich viel Flüssigkeit im Kniegelenk angesammelt hat oder der Verdacht auf eine Entzündung, Infektion oder Verletzung besteht. Häufig berichten Betroffene über ein geschwollenes, schmerzhaftes oder überwärmtes Knie. Ärztinnen und Ärzte können durch die Entnahme der Flüssigkeit (auch Gelenkerguss genannt) herausfinden, ob zum Beispiel eine bakterielle Infektion, eine rheumatische Erkrankung oder ein Bluterguss vorliegt. In manchen Fällen wird das Verfahren auch genutzt, um Medikamente direkt in das Gelenk zu geben. Das nennt sich dann intraartikulär, also „ins Gelenk hinein“.

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Wie läuft das Ganze ab?

Vor der Punktion erfolgt eine gründliche Untersuchung des Knies. Die Haut wird sorgfältig desinfiziert, um das Risiko von Keimen zu minimieren. Dann wird eine feine Nadel an einer bestimmten Stelle ins Gelenk geführt. Das kann sich ungewohnt anfühlen, ist aber meist nur kurz unangenehm. Je nach Grund der Punktion wird entweder Flüssigkeit entnommen oder ein Medikament eingespritzt. Die entnommene Flüssigkeit kann im Labor untersucht werden, um die genaue Ursache der Beschwerden zu bestimmen.

Was bedeutet das Ergebnis?

Die Analyse der Gelenkflüssigkeit liefert wichtige Hinweise. Ist die Flüssigkeit klar und durchsichtig, spricht das oft für eine harmlose Reizung oder Überlastung. Trübe, gelbliche oder blutige Flüssigkeit kann dagegen auf eine Entzündung, Infektion oder Verletzung hindeuten. In seltenen Fällen werden Bakterien nachgewiesen, was auf eine bakterielle Gelenkinfektion schließen lässt. Die genaue Diagnose hängt immer von der Zusammenschau aller Befunde ab – also nicht nur vom Punktionsergebnis, sondern auch von der körperlichen Untersuchung und weiteren Tests.

Ist die Punktion des Knies gefährlich?

Viele Menschen sorgen sich, ob bei einer solchen Maßnahme etwas schiefgehen kann. Grundsätzlich ist die Punktion ein Routineeingriff, der von erfahrenen Fachleuten durchgeführt wird. Komplikationen sind selten. Gelegentlich kann es zu kleinen Blutergüssen oder einer kurzzeitigen Reizung des Knies kommen. Sehr selten besteht das Risiko, dass Keime ins Gelenk gelangen und eine Entzündung auslösen. Deshalb ist Hygiene besonders wichtig. Wird das Knie nach der Punktion ungewöhnlich heiß, rot oder stark schmerzhaft, sollte zeitnah ärztlicher Rat eingeholt werden.

Was passiert nach dem Eingriff?

Direkt nach der Punktion ist Schonung sinnvoll, damit sich das Knie erholen kann. In den meisten Fällen darf nach kurzer Zeit wieder normal belastet werden. Je nach Ursache der Beschwerden entscheidet die Ärztin oder der Arzt, wie es weitergeht. Manchmal reicht die Entlastung des Gelenks schon aus, um die Beschwerden zu lindern. Bei anderen Diagnosen – etwa einer Entzündung oder Infektion – können weitere Behandlungen erforderlich sein. Welche Therapie im Anschluss sinnvoll ist, hängt immer von der jeweiligen Ursache ab.

Was du sonst noch wissen solltest

Die Punktion des Knies ist ein bewährtes Verfahren, um Klarheit bei unklaren Kniebeschwerden zu schaffen oder gezielt Medikamente ins Gelenk zu bringen. Sie wird nicht leichtfertig durchgeführt, sondern nur dann, wenn der Nutzen überwiegt. Das Ziel ist immer, die Ursache der Beschwerden zu erkennen und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. Wer unsicher ist oder Fragen zum Ablauf hat, kann sich vorab genau informieren und das Gespräch mit der behandelnden Fachkraft suchen.

Weitere Informationen zu Begriffen wie intraartikulär helfen dabei, medizinische Befunde besser zu verstehen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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