Die Pulmonalklappe ist eine Herzklappe, die dafür sorgt, dass das Blut vom Herzen in die Lunge fließt und nicht zurückströmt.
Aufbau und Funktion im Herzen
Im menschlichen Herzen gibt es vier Klappen, die wie Ventile arbeiten. Die Pulmonalklappe sitzt zwischen der rechten Herzkammer und dem sogenannten Truncus pulmonalis, also dem großen Gefäß, das das Blut in die Lunge transportiert. Wer mehr über dieses Gefäß wissen möchte, findet hier weitere Informationen zum Truncus Pulmonalis.
Die Aufgabe der Pulmonalklappe besteht darin, das Blut nur in eine Richtung durchzulassen: Sie öffnet sich, wenn das sauerstoffarme Blut aus der rechten Herzkammer in die Lunge gepumpt wird. Nach dem Pumpvorgang schließt sie sich sofort wieder. So verhindert sie, dass das Blut zurück in die Herzkammer fließt. Die Klappe besteht aus drei kleinen Taschen, die sich wie Türflügel aneinanderlegen, sobald der Druck in der Lunge höher ist als im Herzen.
Wann wird die Pulmonalklappe wichtig?
Im Normalfall merkt man von der Pulmonalklappe gar nichts. Sie arbeitet unauffällig und zuverlässig, Tag und Nacht, bei jedem Herzschlag. Erst wenn Ärztinnen oder Ärzte das Herz genauer untersuchen, etwa mit einem Ultraschall, fällt die Pulmonalklappe als Begriff auf – zum Beispiel im Befundbericht oder Arztbrief.
Gelegentlich kann es sein, dass die Klappe nicht ganz normal arbeitet. Dann sprechen Fachleute zum Beispiel von einer Pulmonalklappenstenose (Verengung) oder einer Pulmonalklappeninsuffizienz (Undichtigkeit). Das sind spezielle Diagnosen, die jeweils ganz eigene Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten haben. Im Zusammenhang mit dem reinen Begriff Pulmonalklappe geht es aber meist nur um die anatomische Struktur.
Typische Fragen rund um die Pulmonalklappe
Oft taucht die Frage auf, ob mit der Pulmonalklappe alles in Ordnung ist, wenn sie im Bericht erwähnt wird. In den meisten Fällen beschreibt der Begriff einfach nur einen Teil des Herzens, der bei der Untersuchung betrachtet wurde. Erst wenn eine Auffälligkeit vorliegt, wird das explizit benannt – etwa als „Pulmonalklappenfehler“ oder mit Zusatzbegriffen wie „Stenose“ oder „Insuffizienz“. Solange keine solche Diagnose gestellt wird, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.
Auch in der Kinderkardiologie spielt die Pulmonalklappe eine Rolle, denn bei manchen angeborenen Herzfehlern ist sie verändert oder fehlt sogar. Das ist allerdings selten und wird meist schon früh erkannt.
Verbindung zu anderen Herzstrukturen
Die Pulmonalklappe arbeitet eng mit den anderen Herzklappen zusammen, damit der Blutfluss reibungslos funktioniert. Besonders wichtig ist ihr Zusammenspiel mit dem Truncus pulmonalis, also dem Gefäß, das das Blut weiter in die Lunge leitet. Wer sich für die genaue Anatomie interessiert, findet dazu weitere Informationen beim Truncus Pulmonalis.
Wann sollte genauer hingeschaut werden?
Nur wenn im Befund von einer Funktionsstörung oder einem auffälligen Geräusch im Bereich der Pulmonalklappe die Rede ist, kann eine weitere Abklärung sinnvoll sein. Das ist zum Beispiel bei bestimmten Herzgeräuschen, Luftnot oder in der Nachsorge nach Herzoperationen der Fall. Die genaue Bedeutung hängt dann aber immer vom Gesamtbefund und den Beschwerden ab.
Im Alltag bleibt die Pulmonalklappe für die meisten Menschen ein unsichtbarer, aber lebenswichtiger Teil des Herzens. Erst wenn sie nicht mehr richtig arbeitet, rückt sie in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Solange sie im Befund nur erwähnt wird, beschreibt sie einfach einen wichtigen Abschnitt im Kreislauf zwischen Herz und Lunge.