Propofol: Sicherer Schlaf für Operationen

Propofol: Sicherer Schlaf für Operationen

05.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Propofol ist ein Medikament, das vor allem zur Einleitung und Aufrechterhaltung einer Narkose oder zur Beruhigung bei medizinischen Eingriffen eingesetzt wird. Es wirkt schnell und sorgt dafür, dass das Bewusstsein und das Schmerzempfinden für eine bestimmte Zeit ausgeschaltet werden.

Was genau ist Propofol?

Dieses Arzneimittel gehört zu den sogenannten Narkosemitteln, auch Anästhetika genannt. Es wird meist direkt in eine Vene gespritzt, sodass die Wirkung innerhalb weniger Sekunden einsetzt. Propofol sorgt dafür, dass sämtliche Sinneseindrücke und das Bewusstsein rasch unterdrückt werden. Die meisten Menschen spüren davon nur ein kurzes Brennen an der Einstichstelle und schlafen dann ein, ohne etwas vom weiteren Verlauf mitzubekommen.

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Wann und warum wird Propofol eingesetzt?

Sehr häufig kommt Propofol bei Operationen, aber auch bei kleineren Eingriffen wie Magenspiegelungen oder im Rahmen einer künstlichen Beatmung auf Intensivstationen zum Einsatz. Es eignet sich besonders gut, weil es schnell wirkt und ebenso rasch wieder abgebaut wird. Das bedeutet, dass das Aufwachen nach einer Narkose mit Propofol meist zügig und ohne langanhaltende Benommenheit erfolgt. Auch in der Notfallmedizin oder bei bestimmten diagnostischen Untersuchungen wird es verwendet, um für kurze Zeit einen tiefen Schlafzustand herzustellen.

Wie wirkt Propofol im Körper?

Im Gehirn sorgt Propofol dafür, dass die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen gehemmt wird. Dadurch werden Bewusstsein, Schmerzempfinden und Bewegungen unterdrückt. Das Medikament verteilt sich nach der Injektion sehr schnell im Körper, wird aber auch zügig wieder abgebaut. Das erklärt, warum die Wirkung meist nur wenige Minuten anhält, wenn es einmalig gegeben wird. Für längere Eingriffe kann die Wirkung durch eine kontinuierliche Infusion aufrechterhalten werden.

Was spürt man bei der Anwendung?

Direkt nach der Verabreichung tritt meist eine schnelle Müdigkeit ein. Viele berichten von einem kurzen Brennen im Arm, wenn das Mittel gespritzt wird. Danach setzt der Schlaf ein – und zwar so tief, dass keinerlei Erinnerung an den Eingriff bleibt. Nach dem Aufwachen fühlen sich die meisten Menschen recht schnell wieder klar. Gelegentlich kann es zu einem leichten Schwindel oder Übelkeit kommen, diese Beschwerden klingen aber in der Regel rasch ab.

Ist Propofol sicher?

In der Hand von erfahrenen Ärztinnen und Ärzten gilt Propofol als sehr sicheres Medikament. Es wird seit vielen Jahren weltweit eingesetzt und hat sich besonders durch seine gute Steuerbarkeit bewährt. Die Dosierung wird individuell angepasst, sodass die gewünschte Narkosetiefe erreicht wird, ohne den Körper unnötig zu belasten. Während der Anwendung werden wichtige Körperfunktionen wie Atmung, Kreislauf und Sauerstoffsättigung ständig überwacht, um auf jede Veränderung sofort reagieren zu können.

Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?

Wie bei jedem Medikament sind auch bei Propofol Nebenwirkungen möglich. Am häufigsten kommt es zu einem leichten Brennen an der Einstichstelle. In seltenen Fällen kann der Blutdruck abfallen oder die Atmung flacher werden. Deshalb ist die Überwachung während der Gabe so wichtig. Allergien auf den Wirkstoff sind sehr selten. Bei längerer Anwendung, etwa auf Intensivstationen, können selten spezielle Komplikationen auftreten, das sogenannte Propofol-Infusionssyndrom. Dieses Syndrom ist jedoch äußerst selten und betrifft vor allem schwerkranke Menschen, die das Mittel über viele Stunden oder Tage erhalten.

Was passiert nach der Narkose mit Propofol?

Nach dem Ende der Verabreichung klingt die Wirkung meist innerhalb weniger Minuten ab. Viele fühlen sich nach dem Aufwachen klar und können sich schnell wieder orientieren. Trotzdem sollte nach einer Narkose mit Propofol für den Rest des Tages auf das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen verzichtet werden, da die Reaktionsfähigkeit noch eingeschränkt sein kann.

Was ist bei Allergien oder Vorerkrankungen zu beachten?

Personen mit bekannten Allergien gegen Bestandteile des Medikaments, etwa Soja oder Erdnuss, sollten dies vor dem Eingriff unbedingt mitteilen, da Propofol in einer öligen Lösung vorliegt, die solche Bestandteile enthalten kann. Auch bei bestimmten Vorerkrankungen wie schweren Herz- oder Kreislauferkrankungen wird die Anwendung besonders sorgfältig überwacht und die Dosierung entsprechend angepasst.

Zusammenfassung: Was bedeutet Propofol für medizinische Laien?

Propofol sorgt dafür, dass medizinische Eingriffe schmerzfrei und ohne unangenehme Erinnerungen verlaufen. Es wird von Fachpersonal gezielt und unter ständiger Kontrolle eingesetzt. Die Wirkung ist schnell, gut steuerbar und klingt rasch wieder ab. Nebenwirkungen sind möglich, aber selten gefährlich, solange die Anwendung unter ärztlicher Aufsicht erfolgt. Wer Fragen zu einer bevorstehenden Narkose hat, kann und sollte diese immer direkt im Vorgespräch ansprechen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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