Pronation am Fuß und Unterarm im Alltag

Pronation am Fuß und Unterarm im Alltag

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Pronation beschreibt eine spezielle Drehbewegung eines Körperteils, bei der sich zum Beispiel der Unterarm oder der Fuß nach innen dreht.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „nach vorn beugen“ oder „drehen“. In der Medizin taucht das Wort Pronation vor allem im Zusammenhang mit dem Unterarm oder dem Fuß auf. Beim Unterarm meint Pronation die Bewegung, bei der die Handfläche nach unten zeigt, etwa so, als würdest du einen Schlüssel auf den Tisch legen. Beim Fuß beschreibt Pronation das Abrollen über die Fußinnenseite, wenn du gehst oder läufst.

Pronation am Unterarm

Am Unterarm sorgt Pronation dafür, dass sich die Handfläche nach unten oder nach hinten dreht. Das geschieht durch ein Zusammenspiel von Muskeln und Knochen. Im Alltag begegnet dir diese Bewegung ständig, zum Beispiel, wenn du etwas aufhebst, eine Türklinke herunterdrückst oder beim Kochen einen Löffel umrührst. Das Gegenteil davon nennt sich Supination: Hierbei dreht sich die Handfläche nach oben, als würdest du eine Schale halten.

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Pronation beim Fuß

Auch beim Fuß spielt Pronation eine wichtige Rolle. Beim Gehen oder Laufen rollt der Fuß nicht einfach nur gerade ab. Vielmehr kippt der Fuß leicht nach innen, sodass das Fußgewölbe etwas einsinkt. Diese Bewegung federt Stöße ab und verteilt das Körpergewicht gleichmäßig. Eine normale Pronation ist wichtig, damit die Gelenke geschont werden und der Bewegungsapparat reibungslos funktioniert.

Wann ist Pronation auffällig?

Pronation selbst ist keine Krankheit, sondern ein ganz natürlicher Bewegungsablauf. Erst wenn diese Bewegung übermäßig stark oder zu schwach ausgeprägt ist, kann es zu Problemen kommen. Eine zu starke Pronation, auch Überpronation genannt, bedeutet, dass der Fuß beim Abrollen zu weit nach innen kippt. Das kann auf Dauer zu Beschwerden führen, etwa an den Knien, Hüften oder im Rücken. Eine zu geringe Pronation, die sogenannte Supination oder Unterpronation, kann ebenfalls zu Fehlbelastungen führen.

Ob die eigene Pronation normal ist, lässt sich häufig durch einen Blick auf die abgelaufenen Sohlen der Schuhe erkennen. Besonders bei Läufern achten Fachleute darauf, wie der Fuß aufsetzt und abrollt. In manchen Fällen kann eine individuelle Laufanalyse sinnvoll sein, um Fehlstellungen zu erkennen und gezielt anzugehen.

Pronation im medizinischen Befund

In Arztbriefen, Befunden oder physiotherapeutischen Berichten taucht der Begriff Pronation meist als Beschreibung einer Bewegung oder Haltung auf. Zum Beispiel kann dort stehen: „Pronation des Unterarms schmerzfrei möglich“ oder „Überpronation im rechten Fuß“. Damit wird festgehalten, wie gut die Bewegung ausgeführt werden kann oder ob eine auffällige Abweichung besteht.

Da Pronation keine Diagnose, sondern ein Bewegungsmuster beschreibt, ist sie zunächst wertneutral. Erst im Zusammenhang mit Beschwerden oder einer auffälligen Fußstellung bekommt der Begriff eine größere Bedeutung.

Was tun bei Beschwerden?

Solange Pronation im normalen Rahmen abläuft, gibt es keinen Grund zur Sorge. Wenn jedoch Schmerzen im Fuß, Knie oder Rücken auftreten, kann es sinnvoll sein, die eigene Bewegung genauer untersuchen zu lassen. Orthopädische Einlagen, gezielte Kräftigungsübungen oder eine Anpassung von Schuhen können helfen, Fehlbelastungen zu vermeiden. Die beste Vorgehensweise hängt immer von der individuellen Situation ab und wird gemeinsam mit Fachleuten besprochen.

Pronation ist also ein wichtiger Teil der natürlichen Bewegung, egal ob beim Greifen, Stehen oder Laufen. Erst im Zusammenhang mit Beschwerden oder auffälligen Bewegungsmustern bekommt der Begriff eine größere Bedeutung im medizinischen Alltag.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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