Präterminal bedeutet in der Medizin, dass sich ein Zustand oder eine Phase kurz vor dem Endstadium einer Krankheit oder vor dem Tod befindet, aber noch nicht ganz das letzte Stadium erreicht ist.
Was steckt hinter dem Begriff?
Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen: „prä-“ bedeutet „vor“ und „terminal“ steht für „das Ende“ oder „die Endphase“. In medizinischen Texten und Arztbriefen taucht das Wort oft auf, wenn beschrieben werden soll, dass eine Krankheit oder ein Zustand schon sehr weit fortgeschritten ist, aber eben noch nicht ganz am absoluten Endpunkt angekommen ist. Das kann zum Beispiel bei schweren chronischen Erkrankungen, bei Krebserkrankungen oder bei anderen lebensbegrenzenden Diagnosen der Fall sein.
Wann wird „präterminal“ verwendet?
Häufig findet sich der Begriff in Zusammenhang mit einer sogenannten palliativen Behandlung, also einer Versorgung, bei der nicht mehr die Heilung, sondern die Linderung von Beschwerden im Vordergrund steht. „Präterminal“ beschreibt dann die Phase, in der die Krankheit weiter fortschreitet und der Allgemeinzustand sich verschlechtert, aber das Lebensende noch nicht unmittelbar bevorsteht. Ärztinnen und Ärzte nutzen diese Bezeichnung, um den Verlauf einer Erkrankung genauer einzuordnen und die nächsten Behandlungsschritte zu planen.
Was bedeutet das im Alltag?
Wenn ein Arzt oder eine Ärztin im Befund oder Bericht von einem „präterminalen Zustand“ spricht, bedeutet das, dass die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten ist und die Heilungschancen meist nicht mehr gegeben sind. Trotzdem gibt es in dieser Phase noch Möglichkeiten, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Oft werden Therapien angepasst, um Symptome wie Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit zu behandeln. Auch die Unterstützung durch Pflegekräfte, Angehörige oder ein Palliativteam spielt in dieser Zeit eine wichtige Rolle.
Typische Situationen, in denen der Begriff auftaucht
Der Ausdruck „präterminal“ kann bei verschiedenen Erkrankungen verwendet werden. Besonders häufig ist das bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen, schweren Herz- oder Lungenerkrankungen oder bei neurologischen Erkrankungen wie ALS oder einer weit fortgeschrittenen Demenz der Fall. Es wird damit signalisiert, dass der Gesundheitszustand sich weiter verschlechtern wird, aber das unmittelbare Sterben noch nicht begonnen hat. In manchen Fällen kann die präterminale Phase Wochen, manchmal auch Monate andauern.
Warum ist diese Einteilung wichtig?
Die Unterscheidung zwischen präterminal und terminal hilft dem medizinischen Team, die Behandlung besser auf die aktuelle Situation abzustimmen. In der präterminalen Phase stehen oft noch aktivierende Maßnahmen, Symptomkontrolle und die Vorbereitung auf die letzte Lebensphase im Vordergrund. Angehörige und Betroffene können sich auf die Veränderungen einstellen und gemeinsam mit dem Behandlungsteam besprechen, welche Wünsche und Vorstellungen es für die kommende Zeit gibt.
Was passiert in der präterminalen Phase?
In dieser Zeit verändern sich oft die Ziele der Behandlung. Es geht weniger um die Bekämpfung der Krankheit, sondern mehr um das Wohlbefinden. Viele Menschen wünschen sich, möglichst wenig Schmerzen zu haben, gut betreut zu werden und so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten. Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Palliativteams arbeiten dann eng zusammen, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Was ist der Unterschied zur terminalen Phase?
Während die präterminale Phase das letzte Stadium vor dem eigentlichen Sterbeprozess beschreibt, spricht man von der terminalen Phase, wenn das Lebensende unmittelbar bevorsteht – meist in den letzten Tagen oder Stunden. In der terminalen Phase werden die medizinischen Maßnahmen oft noch einmal angepasst, um das Sterben so friedlich und schmerzfrei wie möglich zu gestalten.
Was bedeutet das für die Behandlung?
Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt ganz von der individuellen Situation ab. In der präterminalen Phase stehen oft schmerzlindernde Medikamente, Unterstützung bei der Atmung, Hilfe beim Essen und Trinken oder psychologische Begleitung im Mittelpunkt. Auch Gespräche über Wünsche, Ängste und den weiteren Verlauf sind in dieser Zeit besonders wichtig.
Wie erleben Betroffene und Angehörige diese Zeit?
Die präterminale Phase ist für viele Menschen eine Zeit der Veränderungen, oft auch der Unsicherheit. Es können Fragen aufkommen, wie: „Wie lange dauert diese Phase?“, „Was kommt auf mich oder meine Familie zu?“ oder „Wie kann ich die verbleibende Zeit möglichst gut gestalten?“ Hier hilft der Austausch mit dem Behandlungsteam, um gemeinsam passende Lösungen zu finden und Unterstützung zu bekommen.
Die genaue Dauer und der Verlauf der präterminalen Phase sind sehr unterschiedlich und hängen von der jeweiligen Erkrankung und dem Allgemeinzustand ab. In jedem Fall steht das Ziel im Vordergrund, die verbleibende Zeit so angenehm und würdevoll wie möglich zu gestalten.