Präoperativ – Die Phase vor der Operation

Präoperativ – Die Phase vor der Operation

14.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Präoperativ bedeutet „vor einer Operation“. In der Medizin beschreibt dieser Begriff alles, was im Zeitraum vor einem geplanten chirurgischen Eingriff passiert oder beachtet werden muss.

Was umfasst der präoperative Zeitraum?

Im medizinischen Alltag taucht das Wort präoperativ häufig in Befunden, Arztbriefen oder OP-Berichten auf. Gemeint ist damit die Zeitspanne, die vor einer Operation liegt. Das kann nur wenige Stunden, aber auch mehrere Tage oder sogar Wochen betreffen – je nachdem, wie umfangreich die Vorbereitung auf den Eingriff ausfällt.

Präoperativ beschreibt dabei nicht nur einen bestimmten Zeitpunkt, sondern einen ganzen Abschnitt: Von der Entscheidung für eine Operation bis hin zum Moment, in dem die Narkose beginnt oder der erste Schnitt erfolgt. In diesem Zeitraum laufen viele wichtige Vorbereitungen ab, um die Sicherheit während der Operation zu gewährleisten.

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Was passiert alles vor einer Operation?

Vor einem Eingriff stehen verschiedene Untersuchungen und Vorbereitungen an, die als präoperative Maßnahmen bezeichnet werden. Dazu zählen zum Beispiel die Blutabnahme, ein EKG zur Kontrolle der Herzfunktion oder bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgenaufnahmen. Ärztinnen und Ärzte prüfen dabei, ob der allgemeine Gesundheitszustand stabil ist und ob bestimmte Risiken bestehen, die während der Operation beachtet werden müssen.

Ein wichtiger Teil ist das sogenannte Aufklärungsgespräch. Hier erklärt der behandelnde Arzt, wie der Eingriff abläuft, welche Risiken bestehen und was nach der Operation zu beachten ist. Oft werden auch Fragen zur Narkose oder zu bestehenden Vorerkrankungen geklärt. Manche Medikamente müssen eventuell vorübergehend abgesetzt werden, andere wiederum sind vor der OP besonders wichtig.

Präoperativ werden außerdem alle relevanten Informationen gesammelt, damit das OP-Team bestmöglich vorbereitet ist. Dazu gehören auch Hinweise auf Allergien, Unverträglichkeiten oder Besonderheiten bei der Blutgerinnung. Ziel ist immer, mögliche Komplikationen zu vermeiden und die Operation so sicher wie möglich zu gestalten.

Warum ist die präoperative Phase so wichtig?

Die Zeit vor einer Operation spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Eingriffs. Viele Komplikationen lassen sich bereits im Vorfeld erkennen und verhindern, wenn die Vorbereitung sorgfältig abläuft. Wer zum Beispiel eine Blutgerinnungsstörung hat, braucht spezielle Maßnahmen, damit es während der OP nicht zu verstärkten Blutungen kommt.

Auch die Einstellung von chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck ist wichtig, damit der Körper die Belastung durch die Operation gut verkraftet. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass ein Eingriff verschoben werden muss, wenn im präoperativen Verlauf auffällt, dass noch etwas abgeklärt oder behandelt werden sollte.

Präoperative Maßnahmen dienen also dazu, Risiken zu minimieren und die bestmöglichen Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf im OP zu schaffen.

Wo taucht der Begriff noch auf?

Nicht nur in Arztbriefen oder OP-Protokollen, sondern auch in Laborbefunden oder Anordnungen ist oft die Rede von präoperativ. Zum Beispiel steht dort: „Laborwerte präoperativ kontrollieren“ oder „präoperative Anordnung: Nüchternheit ab 22 Uhr“. Gemeint ist dann immer, dass diese Maßnahmen vor der eigentlichen Operation erfolgen sollen.

Auch in der Pflege spielt das eine Rolle. Hier werden bestimmte Vorbereitungen wie das Anlegen von Kompressionsstrümpfen, die Rasur des OP-Gebiets oder das Anlegen eines Zugangs für Infusionen als präoperative Tätigkeiten bezeichnet.

Was bedeutet das für den Einzelnen?

Wer im Arztbrief oder Befund das Wort präoperativ liest, kann sicher sein: Es geht um Dinge, die im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Operation stehen. Der Begriff selbst ist kein Hinweis auf eine Krankheit oder ein Problem, sondern beschreibt lediglich den zeitlichen Rahmen vor einem geplanten Eingriff.

Ob es sich um eine große oder kleine Operation handelt – die präoperative Phase ist immer ein wichtiger Bestandteil des gesamten Ablaufs. Sie sorgt dafür, dass alles optimal vorbereitet ist und das Behandlungsteam auf alle Eventualitäten eingestellt ist.

Der Begriff präoperativ ist also ein reiner Fachausdruck für die Zeit vor einer Operation und kein Grund zur Sorge.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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