Posterior bedeutet in der Medizin „hinten“ oder „zur Rückseite hin gelegen“ und beschreibt die Lage eines Körperteils oder einer Struktur im Vergleich zu einer anderen.
Was steckt hinter dem Begriff?
Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen und wird in Arztbriefen, Befunden oder medizinischen Texten oft verwendet, um die genaue Position von Organen, Knochen oder anderen Strukturen zu beschreiben. Wird zum Beispiel von der „posterioren Wand“ gesprochen, ist damit die Rückseite einer Wand gemeint – etwa die hintere Wand des Herzens oder eines Muskels. Auch in der Anatomie des Gehirns, der Wirbelsäule oder des Fußes taucht der Begriff immer wieder auf.
Anders als „anterior“, das für „vorne“ steht, meint „posterior“ immer die dem Rücken zugewandte Seite. Im Stehen ist das also die Rückseite des Körpers, bei den inneren Organen die dem Rücken näher liegende Fläche. In Befunden findet sich die Bezeichnung häufig, um Verwechslungen zu vermeiden und ganz genau zu beschreiben, wo etwas liegt oder passiert.
Beispiele aus der Praxis
In vielen medizinischen Berichten taucht „posterior“ in Kombination mit anderen Begriffen auf. Wird zum Beispiel von einer „posterioren Sehne“ gesprochen, ist die Sehne auf der Rückseite eines Gelenks oder Knochens gemeint. Besonders bekannt ist die sogenannte Posterior Sehne am Fuß, die eine wichtige Rolle für die Stabilität des Fußgewölbes spielt. Schmerzen oder Verletzungen an dieser Sehne betreffen also den hinteren Bereich des Fußes.
Auch bei der Beschreibung von Bandscheibenvorfällen, Verletzungen oder Tumoren im Körperinneren ist die genaue Lage entscheidend. Ein „posteriorer Bandscheibenvorfall“ bedeutet, dass die Bandscheibe nach hinten, also in Richtung Rückenmark – vorgewölbt ist. Das hilft dabei, die Beschwerden besser einzuordnen und gezielt zu behandeln.
Warum wird so genau unterschieden?
Die Lagebezeichnung „posterior“ sorgt für Klarheit, damit Missverständnisse ausgeschlossen werden können. Gerade bei Operationen, bildgebenden Untersuchungen wie MRT oder CT oder in der Orthopädie ist es entscheidend, ob eine Struktur vorne oder hinten betroffen ist. Für die Behandlung macht es oft einen großen Unterschied, ob zum Beispiel eine Verletzung an der Vorder- oder Rückseite eines Gelenks liegt.
Außerdem gibt es viele Körperteile, die sowohl eine vordere (anteriore) als auch eine hintere (posteriore) Seite haben. Die genaue Angabe im Befund hilft Ärztinnen und Ärzten, gezielt nachzuschauen oder gezielte Maßnahmen zu planen.
Weitere Begriffe im Zusammenhang
Neben „posterior“ begegnen einem oft noch andere Lagebezeichnungen. „Anterior“ steht für „vorne“, „medial“ für „zur Körpermitte hin“ und „lateral“ für „zur Seite hin“. In Kombination werden diese Begriffe genutzt, um die Lage noch genauer zu beschreiben – zum Beispiel „posterior-lateral“ für „hinten und seitlich“. All diese Angaben dienen dazu, die Orientierung im Körper zu erleichtern und Missverständnisse zu vermeiden.
Wann ist „posterior“ medizinisch wichtig?
Die Bezeichnung selbst beschreibt lediglich die Lage und ist keine Krankheit oder Diagnose. Es besteht daher kein Anlass zur Sorge, wenn „posterior“ im Befund auftaucht. In manchen Fällen, etwa bei Verletzungen oder Erkrankungen, kann es aber wichtig sein zu wissen, ob die hintere oder vordere Seite betroffen ist – zum Beispiel bei Fußproblemen, Bandscheibenvorfällen oder Muskelverletzungen. Die Behandlung richtet sich dann immer nach der genauen Diagnose und nicht allein nach der Lagebezeichnung.
Kurz zusammengefasst
„Posterior“ ist eine medizinische Richtungsangabe für „hinten“ oder „rückseitig“. Sie hilft dabei, die exakte Position von Strukturen im Körper zu beschreiben. Die Angabe bedeutet nicht, dass eine Erkrankung oder ein Problem vorliegt, sondern dient vor allem der Orientierung im medizinischen Alltag. Wer mehr über spezielle Begriffe wie die Posterior Sehne wissen möchte, findet dazu weiterführende Informationen.