Der Plexus brachialis ist ein Geflecht aus Nervenfasern, das die Schulter, den Arm und die Hand mit Nervenimpulsen versorgt.
Aufbau und Funktion des Plexus brachialis
Im menschlichen Körper verlaufen viele Nervenstränge, die verschiedene Regionen mit dem Gehirn und Rückenmark verbinden. Einer der wichtigsten für den Arm ist dieses Nervengeflecht, das direkt aus dem Bereich der Halswirbelsäule und dem oberen Brustbereich entspringt. Die einzelnen Nervenwurzeln, die den Plexus brachialis bilden, stammen aus den Rückenmarkssegmenten C5 bis Th1. Sie bündeln sich zunächst zu einem dicken Strang, der sich dann wieder in mehrere Äste aufteilt.
Über diese Nervenfasern werden sowohl Bewegungsimpulse an die Muskeln von Schulter, Oberarm, Unterarm und Hand weitergeleitet als auch Empfindungen wie Berührung, Schmerz oder Temperatur aus diesen Regionen zum Gehirn zurückgemeldet. Ohne dieses Nervengeflecht könnten weder gezielte Bewegungen noch das Fühlen im Armbereich funktionieren.
Wo liegt der Plexus brachialis?
Das Nervengeflecht zieht vom Hals seitlich unter das Schlüsselbein und verläuft dann weiter in die Achselhöhle. Von dort aus verzweigen sich die Nerven in Richtung Arm. Die genaue Lage ist für viele medizinische Untersuchungen und Eingriffe wichtig, etwa bei Operationen an Schulter oder Arm oder bei der Betäubung für eine Operation (sogenannte Plexusanästhesie).
Bedeutung in medizinischen Befunden
In Arztbriefen, Befunden oder Untersuchungsberichten taucht der Begriff häufig auf, wenn es um Beschwerden, Verletzungen oder Untersuchungen im Bereich des Arms geht. Manchmal wird auch die alternative Schreibweise brachialis plexus verwendet. Wenn beispielsweise nach einem Unfall Taubheitsgefühle, Lähmungen oder Schmerzen im Arm auftreten, prüfen Ärztinnen und Ärzte, ob das Nervengeflecht betroffen ist.
Nicht immer steckt hinter einer Erwähnung des Begriffs eine Erkrankung oder Verletzung. Oft wird einfach nur die anatomische Lage beschrieben oder darauf hingewiesen, dass bestimmte Symptome auf eine Störung in diesem Bereich hindeuten könnten.
Mögliche Erkrankungen oder Verletzungen
Das Nervengeflecht kann durch verschiedene Ursachen beeinträchtigt werden. Dazu zählen zum Beispiel Unfälle, bei denen starke Zug- oder Druckkräfte auf den Schulterbereich einwirken, etwa bei Motorradunfällen oder Stürzen auf die Schulter. Auch bei schweren Geburten kann es zu einer sogenannten Plexuslähmung kommen, wenn das Nervengeflecht des Neugeborenen durch Zugkräfte geschädigt wird.
Manchmal entstehen Beschwerden auch durch Tumore, Entzündungen oder durch chronische Überlastung, beispielsweise beim Tragen schwerer Lasten auf der Schulter. Typische Symptome wären dann Schmerzen, Taubheitsgefühle, Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen im Arm oder in der Hand.
Ob eine solche Verletzung oder Erkrankung vorliegt, hängt immer vom genauen Befund ab. In vielen Fällen wird der Begriff aber nur zur Beschreibung der Lage oder für die Planung weiterer Untersuchungen verwendet.
Untersuchungen rund um den Plexus brachialis
Wenn der Verdacht auf eine Schädigung besteht, kommen verschiedene Untersuchungen zum Einsatz. Häufig werden bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder CT genutzt, um die Nerven und das umliegende Gewebe darzustellen. Zusätzlich prüfen Fachleute die Funktion der Nerven mit speziellen Testverfahren, zum Beispiel der Elektroneurographie, bei der die Leitfähigkeit der Nerven gemessen wird.
Zusammengefasst
Das Nervengeflecht, das als Plexus brachialis bezeichnet wird, spielt eine zentrale Rolle für die Beweglichkeit und das Empfinden im Arm. In medizinischen Dokumenten beschreibt der Begriff meist einfach die anatomische Struktur oder den Bereich, der untersucht oder behandelt wird. Nur wenn im Befund ausdrücklich von einer Schädigung, Lähmung oder Entzündung in diesem Bereich die Rede ist, handelt es sich um eine Erkrankung oder Verletzung, die weiter abgeklärt werden sollte.