Plattenepithel – Schutz an vielen Stellen

Plattenepithel – Schutz an vielen Stellen

PD Dr. med. Witold Polanski

Plattenepithel bezeichnet eine spezielle Form von Zellschicht, die viele innere und äußere Oberflächen des Körpers auskleidet und schützt.

Aufbau und Funktion von Plattenepithel

Das sogenannte Plattenepithel ist eine Art von Epithelgewebe, also ein Zellverband, der wie eine Schutzschicht verschiedene Bereiche im Körper bedeckt. Charakteristisch für diese Zellschicht ist, dass die einzelnen Zellen flach und breit sind, fast wie kleine Plättchen. Sie liegen eng beieinander und bilden eine glatte, oft mehrlagige Oberfläche.

Plattenepithel findet sich an vielen Stellen: Es kleidet zum Beispiel die äußere Hautschicht, die Mundhöhle, die Speiseröhre und Teile des Gebärmutterhalses aus. Auch in den Atemwegen, der Harnröhre oder auf der Bindehaut im Auge kann diese Zellform vorkommen. Die Hauptaufgabe besteht darin, das darunterliegende Gewebe vor mechanischen, chemischen oder bakteriellen Einflüssen zu schützen.

Mehr Informationen zu Epithelgewebe allgemein findest du hier.

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Wo taucht der Begriff auf?

In medizinischen Befunden, Laborberichten oder Arztbriefen wird „Plattenepithel“ häufig im Zusammenhang mit Untersuchungen von Gewebeproben, Abstrichen oder mikroskopischen Analysen erwähnt. Besonders bei gynäkologischen Abstrichen (wie dem Pap-Test) oder bei Untersuchungen von Schleimhäuten im Mund, Hals oder an den Harnwegen taucht der Begriff auf.

Oft steht dort zum Beispiel: „Nachweis von Plattenepithelzellen“ oder „Plattenepithel vorhanden“. Damit ist gemeint, dass im untersuchten Material Zellen dieser speziellen Art gefunden wurden. Das allein ist meist ein ganz normaler Befund, da viele Schleimhäute und Oberflächen im Körper von Plattenepithel ausgekleidet sind.

Unterschiedliche Formen von Plattenepithel

Je nach Aufgabe und Belastung gibt es verschiedene Ausprägungen. Unverhorntes Plattenepithel findet sich etwa in der Mundschleimhaut oder der Speiseröhre. Es bleibt weich und feucht. Verhorntes Plattenepithel dagegen bildet die äußerste Schicht der Haut. Hier lagern sich abgestorbene Zellen und Hornsubstanzen ab, was einen zusätzlichen Schutz gegen Austrocknung, Verletzungen und Keime bietet.

Bedeutung bei Untersuchungen

Wird im Rahmen einer Untersuchung von „Plattenepithelzellen“ gesprochen, bedeutet das meist, dass Gewebe oder ein Abstrich von einer Oberfläche stammt, die von dieser Zellart ausgekleidet wird. Das ist zum Beispiel bei einem Abstrich vom Muttermund, einer Probe aus der Mundhöhle oder der Haut zu erwarten.

Nur wenn auffällige Veränderungen, wie eine ungewöhnliche Zellform oder Zellteilung, festgestellt werden, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Dann wird oft genauer untersucht, ob es sich um eine Entzündung, eine Vorstufe von Krebs oder eine andere Veränderung handelt. Ohne solche Hinweise ist der Nachweis von Plattenepithelzellen in der Regel unbedenklich und einfach ein Zeichen dafür, dass das Material aus dem entsprechenden Gewebe stammt.

Plattenepithel in der Medizin

Der Begriff taucht auch in Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen auf, etwa beim „Plattenepithelkarzinom“. Dabei handelt es sich um eine Form von Krebs, die aus diesem Zelltyp entsteht. Allerdings ist „Plattenepithel“ für sich genommen keine Krankheit, sondern beschreibt nur den Zelltyp. Erst wenn weitere Begriffe wie „Karzinom“ oder „Dysplasie“ dazukommen, geht es um krankhafte Veränderungen. In solchen Fällen ist eine gezielte Abklärung durch Fachärztinnen und Fachärzte notwendig.

Zusammenfassung

Plattenepithel ist eine flache Zellschicht, die viele Oberflächen im Körper schützt und auskleidet. Der Nachweis von Plattenepithelzellen in einem Befund ist in den meisten Fällen völlig normal und gibt lediglich Auskunft über die Herkunft des untersuchten Materials. Nur wenn auffällige Veränderungen an diesen Zellen festgestellt werden, kann das auf eine Erkrankung hindeuten – dann wird gezielt weiter untersucht. Grundsätzlich ist Plattenepithel ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Schutzsystems des Körpers.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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