Phonation und gesunde Stimme verstehen

Phonation und gesunde Stimme verstehen

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Phonation?

Phonation bezeichnet in der Medizin den Vorgang der Stimmbildung, also das Erzeugen von Tönen und Lauten durch die Schwingung der Stimmlippen im Kehlkopf. Ohne Phonation wäre es nicht möglich, zu sprechen, zu singen oder stimmhafte Laute zu erzeugen.

Wie entsteht Phonation im Körper?

Im Mittelpunkt der Phonation stehen die Stimmlippen, die sich im Kehlkopf befinden. Beim Ausatmen wird Luft aus der Lunge durch den Kehlkopf nach oben geleitet. Die Stimmlippen liegen dabei dicht aneinander und beginnen durch den Luftstrom zu schwingen. Diese Schwingungen setzen die Luft in Schallwellen um – so entstehen Töne. Die genaue Tonhöhe und Lautstärke hängen davon ab, wie stark die Stimmlippen gespannt sind und wie viel Luft durchströmt.

Nicht nur die Stimmlippen sind beteiligt: Auch der Mund, die Zunge, der Rachen und sogar die Nasenhöhle formen den Klang weiter aus. So kann aus einem einfachen Ton ein klar verständliches Wort oder ein melodischer Gesang werden.

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Wozu dient die Phonation?

Die wichtigste Funktion der Phonation ist die Verständigung. Durch das gezielte Steuern der Stimmlippen und der Atemluft entstehen Sprache, Singen, Lachen oder Weinen. Auch in der Tierwelt gibt es Phonationsvorgänge, etwa beim Bellen oder Zwitschern.

Darüber hinaus schützt der Kehlkopf mit den Stimmlippen die Atemwege: Bei der Atmung sind sie weit geöffnet, beim Sprechen oder Singen werden sie gezielt in Schwingung versetzt. Beim Husten verschließen sie sich kurzzeitig, um einen kräftigen Luftstoß zu ermöglichen.

Wenn die Phonation gestört ist

Manchmal kommt es vor, dass die Phonation beeinträchtigt ist. Das kann sich durch Heiserkeit, eine raue oder belegte Stimme, Stimmverlust oder eine ungewöhnliche Klangfarbe äußern. Ursache können Erkältungen, Überlastung der Stimme, Entzündungen, Stimmlippenknötchen oder sogar Lähmungen der Stimmlippen sein.

In solchen Fällen ist die Stimme oft schwächer, weniger belastbar oder klingt verändert. Wer häufig Probleme mit der Phonation hat, sollte dies ärztlich abklären lassen, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Bedeutung in der Medizin und Therapie

Die Phonation spielt nicht nur bei der normalen Stimmbildung eine Rolle, sondern ist auch ein zentrales Thema in der HNO-Heilkunde und der Logopädie. Bei Stimmstörungen, nach Operationen am Kehlkopf oder bei neurologischen Erkrankungen wird gezielt an der Verbesserung der Phonation gearbeitet. Logopädische Übungen helfen, die Stimmlippen wieder beweglicher zu machen und die Stimme zu kräftigen.

Auch nach einer Kehlkopfoperation oder bei bestimmten neurologischen Erkrankungen kann die Phonation betroffen sein. In diesen Fällen unterstützen spezialisierte Fachkräfte dabei, die Stimmbildung so gut wie möglich wiederherzustellen oder Alternativen zur Verständigung zu finden.

Wann taucht der Begriff auf?

Der Begriff Phonation findet sich häufig in Arztbriefen, HNO-Befunden und logopädischen Berichten. Dort steht zum Beispiel: „Phonation unauffällig“, was bedeutet, dass die Stimmbildung normal funktioniert. Ist von „gestörter Phonation“ die Rede, liegt eine Einschränkung der Stimmbildung vor.

Auch bei stimmlichen Beschwerden, nach Operationen am Hals oder bei bestimmten neurologischen Erkrankungen wird die Phonation gezielt untersucht und beschrieben.

Zusammengefasst

Phonation ist der medizinische Fachbegriff für die Stimmbildung durch Schwingungen der Stimmlippen im Kehlkopf. Ohne sie wäre Sprache, Singen oder stimmhaftes Lachen nicht möglich. Störungen der Phonation können zu Heiserkeit oder Stimmverlust führen und sollten bei anhaltenden Beschwerden ärztlich abgeklärt werden. Die genaue Beschreibung der Phonation hilft Fachleuten, die Funktion der Stimme zu beurteilen und gezielt zu behandeln.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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