Phlebolithen sind kleine, rundliche Verkalkungen, die sich in Venen – also den Blutgefäßen, die das Blut zum Herzen zurücktransportieren – bilden können. Sie entstehen meist durch die Ablagerung von Kalk in alten Blutgerinnseln innerhalb der Venenwand und sind auf Röntgenbildern oft als helle, punktförmige Strukturen sichtbar.
Was steckt hinter diesen Verkalkungen?
Phlebolithen entstehen in der Regel langsam und unbemerkt im Laufe der Zeit. Häufig sind sie ein Zufallsbefund, etwa bei einer Röntgenaufnahme des Beckens, der Wirbelsäule oder des Bauchraums. Besonders im kleinen Becken – also im Bereich zwischen Hüfte und Steißbein – treten sie häufig auf. Die Ursache liegt meist in einem zurückliegenden, kleinen Blutgerinnsel, das sich im Laufe der Jahre verkalkt hat. Der Name setzt sich aus den griechischen Wörtern „phlebo“ für Vene und „lithos“ für Stein zusammen – es handelt sich also um „Venensteine“.
Wie entstehen Phlebolithen?
Die Entstehung beginnt meist mit einer kleinen Störung des Blutflusses in einer Vene. Dadurch kann sich ein winziges Gerinnsel bilden, das an der Gefäßwand haften bleibt. Im Laufe der Zeit lagern sich dort Kalksalze ab, sodass ein Phlebolith entsteht. Dieser Prozess verläuft langsam und bleibt in der Regel unbemerkt, weil er keine Beschwerden verursacht. Besonders häufig sind Erwachsene betroffen, mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, solche Verkalkungen zu entwickeln. Auch Menschen mit Krampfadern oder einer Neigung zu Venenentzündungen können häufiger Phlebolithen haben.
Muss man sich Sorgen machen?
Phlebolithen sind in den allermeisten Fällen harmlos. Sie verursachen keine Schmerzen, schränken die Funktion der Venen nicht ein und führen selten zu Komplikationen. Meistens werden sie zufällig entdeckt, etwa bei einer Röntgenuntersuchung aus ganz anderem Anlass. Viele Menschen haben Phlebolithen, ohne je davon zu erfahren. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit, sondern um eine harmlose Alterserscheinung der Venen.
Manchmal taucht die Frage auf, ob ein Phlebolith mit einem Tumor verwechselt werden kann. Tatsächlich können auf Röntgenbildern Verkalkungen unterschiedlicher Ursache ähnlich aussehen. Erfahrene Radiologen erkennen jedoch typische Merkmale, die Phlebolithen von anderen Verkalkungen oder krankhaften Veränderungen unterscheiden.
Wann ist weitere Abklärung nötig?
In seltenen Fällen kann ein Phlebolith mit anderen, behandlungsbedürftigen Befunden verwechselt werden. Liegen zum Beispiel ungewöhnliche Beschwerden vor oder ist die Verkalkung an einer ungewöhnlichen Stelle, kann eine genauere Untersuchung sinnvoll sein. Meist genügt jedoch eine einmalige, gezielte Bildgebung, um Klarheit zu schaffen.
Wenn keine Beschwerden bestehen und der Befund eindeutig ist, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge und auch kein Anlass für weitere Maßnahmen.
Behandlung und Bedeutung im Alltag
Eine Therapie ist bei Phlebolithen fast nie erforderlich. Sie gelten als gutartiger Zufallsbefund und haben keinen Einfluss auf die Gesundheit oder den Alltag. Es gibt keine Medikamente oder Eingriffe, die speziell gegen Phlebolithen eingesetzt werden. Auch eine Kontrolle ist meist nicht nötig, solange keine Beschwerden auftreten.
Wer einen solchen Befund in einem Arztbrief oder auf einem Röntgenbild liest, kann beruhigt sein: Phlebolithen sind keine bedrohliche Erkrankung und erfordern keine Behandlung. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Venen im Laufe des Lebens kleine Veränderungen durchgemacht haben – ohne dass daraus gesundheitliche Folgen entstehen.
Was bedeuten Phlebolithen für die Zukunft?
Für die meisten Menschen ändert sich durch den Nachweis von Phlebolithen nichts. Sie gelten als altersbedingte, harmlose Kalkablagerungen und müssen nicht weiter beachtet werden. Wer dennoch unsicher ist oder Fragen zum Befund hat, kann dies beim nächsten Arztbesuch in Ruhe ansprechen. In aller Regel genügt jedoch die Information, dass Phlebolithen keine Gefahr darstellen und keinen Anlass zur Sorge geben.