Pfeiffersches Drüsenfieber ist eine Infektionskrankheit, die durch das sogenannte Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst wird und vor allem Jugendliche und junge Erwachsene betrifft.
Was steckt hinter dem Begriff?
Beim Pfeifferschen Drüsenfieber handelt es sich um eine Viruserkrankung, die auch unter dem Namen „infektiöse Mononukleose“ bekannt ist. Im englischsprachigen Raum taucht häufig die Bezeichnung „kissing disease“ auf, weil das Virus häufig durch Speichel – etwa beim Küssen – übertragen wird. Das Epstein-Barr-Virus, das zur Familie der Herpesviren zählt, ist der Auslöser. Es befällt bevorzugt bestimmte Zellen des Immunsystems und sorgt dort für eine typische Reaktion des Körpers.
Wie äußert sich die Erkrankung?
Zu den wichtigsten Anzeichen gehören Halsschmerzen, oft begleitet von einer starken Rötung im Rachen und geschwollenen Mandeln. Viele spüren außerdem deutlich vergrößerte Lymphknoten am Hals oder im Nacken. Fieber und eine ausgeprägte Müdigkeit sind weitere typische Symptome. Manchmal kommt es auch zu Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit oder einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Besonders auffällig: Die Erschöpfung kann noch Wochen nach Abklingen des Fiebers anhalten.
In einigen Fällen ist auch die Leber beteiligt, was sich durch eine leichte Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht) oder Oberbauchbeschwerden zeigen kann. Die Milz kann sich vergrößern, was manchmal zu einem Druckgefühl im linken Oberbauch führt. Bei Kindern verläuft die Infektion häufig milder oder sogar ganz ohne Beschwerden.
Wie wird das Virus übertragen?
Das Epstein-Barr-Virus gelangt hauptsächlich über den Speichel von Mensch zu Mensch. Besonders enges Zusammenleben, gemeinsames Benutzen von Gläsern oder Besteck und vor allem Küssen begünstigen eine Ansteckung. Seltener sind Tröpfcheninfektionen beim Husten oder Niesen möglich. Nach der Ansteckung dauert es meist vier bis sechs Wochen, bis die ersten Symptome auftreten.
Ist Pfeiffersches Drüsenfieber gefährlich?
Viele Menschen fragen sich, ob die Erkrankung bedrohlich ist. Meist verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber harmlos und heilt von selbst aus. Komplikationen sind selten, können aber auftreten. Dazu zählen beispielsweise eine starke Schwellung der Mandeln, die das Atmen erschweren kann, oder eine sehr ausgeprägte Vergrößerung der Milz. In ganz seltenen Fällen kann es zu Entzündungen von Leber, Herz oder Nervensystem kommen.
Eine besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Milz deutlich vergrößert ist. Sie kann bei starker Belastung oder Unfällen leichter reißen – ein sehr seltenes, aber ernstes Risiko. Deshalb wird empfohlen, auf Kontaktsportarten oder schwere körperliche Anstrengung für einige Wochen zu verzichten.
Behandlungsmöglichkeiten und was hilft im Alltag
Eine spezielle Therapie gegen das Epstein-Barr-Virus gibt es nicht. Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden. Viel Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und eine schonende Ernährung unterstützen den Körper bei der Genesung. Bei starken Halsschmerzen oder Fieber können schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente helfen. Antibiotika wirken nicht gegen Viren und werden nur eingesetzt, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion auftritt.
Wichtig ist es, auf körperliche Signale zu achten und sich wirklich Zeit für die Erholung zu nehmen. Wer sich zu früh wieder zu sehr belastet, riskiert einen Rückfall oder eine Verschleppung der Beschwerden.
Was passiert nach der Erkrankung?
Nach einer überstandenen Infektion bleibt das Epstein-Barr-Virus meist lebenslang im Körper, wird aber in der Regel vom Immunsystem in Schach gehalten. Ein erneutes Ausbrechen der Krankheit ist selten. Die meisten Menschen sind nach einmaligem Durchmachen des Pfeifferschen Drüsenfiebers lebenslang immun.
Häufige Sorgen und Unsicherheiten
Viele sind verunsichert, wenn im Arztbrief die Diagnose „Pfeiffersches Drüsenfieber“ steht. Die Sorge, jemanden anzustecken, ist verständlich. Das Risiko ist vor allem in der akuten Krankheitsphase am höchsten. Nach Abklingen der Symptome sinkt die Ansteckungsgefahr deutlich. Im Alltag genügt es, auf gute Hygiene zu achten und den engen Austausch von Speichel, also etwa gemeinsames Trinken aus einer Flasche, zu vermeiden, solange Beschwerden bestehen.
Auch die Frage, wie lange man sich schonen sollte, taucht häufig auf. Solange noch Fieber oder starke Erschöpfung bestehen, ist es ratsam, zu Hause zu bleiben und sich auszuruhen. Sport sollte erst wieder aufgenommen werden, wenn die Milz nicht mehr vergrößert ist und das allgemeine Wohlbefinden zurückkehrt.
Wann ärztliche Hilfe nötig ist
Bei anhaltend hohem Fieber, starken Schmerzen, Atemnot oder einem ausgeprägten Krankheitsgefühl sollte erneut ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch bei auffälligem Bauchschmerz oder einer Gelbfärbung der Haut ist Vorsicht geboten.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist in den meisten Fällen unangenehm, aber nicht gefährlich. Mit etwas Geduld und guter Selbstfürsorge heilt die Erkrankung in der Regel vollständig aus.