Petechien – Kleine Punkte, große Sorge?

Petechien – Kleine Punkte, große Sorge?

01.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Petechien sind winzige punktförmige Einblutungen in die Haut oder Schleimhäute, die meist als kleine rote oder violette Punkte sichtbar werden und sich nicht wegdrücken lassen.

Wie sehen Petechien aus und woran erkennt man sie?

Diese kleinen Flecken sind in der Regel nur wenige Millimeter groß. Sie entstehen, wenn winzige Blutgefäße, sogenannte Kapillaren, unter der Haut platzen und Blut austritt. Im Gegensatz zu normalen Hautrötungen verschwinden Petechien nicht, wenn man mit einem Glas oder Finger darauf drückt. Das ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Hautveränderungen wie zum Beispiel einem Ausschlag durch Allergien oder Infektionen. Die Farbe kann von rot über violett bis bräunlich variieren, je nachdem, wie alt die Einblutung ist.

Am häufigsten treten Petechien an den Beinen, am Rumpf oder auch an den Armen auf. Sie können aber auch an anderen Körperstellen sichtbar werden, manchmal sogar an den Schleimhäuten im Mund.

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Was steckt hinter Petechien?

Petechien sind keine eigene Krankheit, sondern ein Symptom. Sie zeigen an, dass irgendwo im Körper kleine Blutgefäße beschädigt wurden oder dass das Blut nicht normal gerinnt. Es gibt viele mögliche Ursachen dafür. Häufig sind harmlose Auslöser wie starker Husten, heftiges Erbrechen oder ein sehr fester Druck auf die Haut. Auch nach Verletzungen oder bei manchen Sportarten können solche Punkte auftreten.

Manchmal sind Petechien aber auch ein Warnsignal für eine ernste Erkrankung. Sie können auf Probleme mit der Blutgerinnung hindeuten, etwa bei einer verminderten Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie). Bestimmte Infektionen, zum Beispiel durch Bakterien oder Viren, können ebenfalls eine Rolle spielen. In sehr seltenen Fällen steckt eine Erkrankung des Immunsystems oder des Knochenmarks dahinter.

Wann sollte man ärztlichen Rat suchen?

Einzelne Petechien nach einer klaren Ursache wie starkem Husten sind meist harmlos und verschwinden von selbst. Wenn jedoch plötzlich viele Punkte auftreten, sie schnell mehr werden, oder weitere Beschwerden wie Fieber, starke Schwäche, Nasenbluten oder Zahnfleischbluten dazukommen, sollte möglichst bald eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Besonders bei Kindern oder wenn Petechien zusammen mit hohem Fieber auftreten, ist Vorsicht geboten. In seltenen Fällen kann das ein Anzeichen für eine schwere Infektion oder eine Störung der Blutgerinnung sein, die rasch behandelt werden muss.

Wie wird die Ursache von Petechien festgestellt?

Um herauszufinden, was hinter den Petechien steckt, wird zunächst die Haut genau untersucht und nach weiteren Symptomen gefragt. Die Ärztin oder der Arzt wird wissen wollen, ob Medikamente eingenommen werden, ob es in der Familie ähnliche Fälle gibt und ob kürzlich Infekte aufgetreten sind. Häufig folgt eine Blutuntersuchung. Dabei wird unter anderem die Anzahl der Blutplättchen und andere Werte überprüft, die Hinweise auf eine Störung der Blutgerinnung oder auf Infektionen geben können. In manchen Fällen sind weitere Untersuchungen notwendig, etwa spezielle Tests auf Infektionen oder Erkrankungen des Immunsystems.

Was bedeutet das für den Alltag?

Die meisten Petechien sind harmlos und verschwinden innerhalb weniger Tage. Es gibt keine spezielle Behandlung für die Flecken selbst. Entscheidend ist, die Ursache zu klären. Bei harmlosen Auslösern wie starkem Husten oder kurzem Druck auf die Haut besteht kein Grund zur Sorge. Treten die Punkte jedoch ohne ersichtlichen Grund auf oder kommen Beschwerden wie Fieber, Schwäche oder Blutungen an anderen Stellen hinzu, sollte man nicht zögern, medizinischen Rat einzuholen. Besonders bei Kindern gilt: Lieber einmal mehr abklären lassen, um eine ernste Erkrankung auszuschließen.

Was kann man selbst tun?

Wer zu blauen Flecken oder kleinen Einblutungen neigt, sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten, die reich an Vitaminen ist, insbesondere an Vitamin C und K, da diese für gesunde Blutgefäße und eine normale Blutgerinnung wichtig sind. Bei Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle beim Arzt. Auf starke mechanische Belastung der Haut sollte möglichst verzichtet werden. Wenn Petechien in Zusammenhang mit einer neuen Medikamenteneinnahme auftreten, sollte das ärztlich besprochen werden.

Häufige Fragen und Sorgen rund um Petechien

Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie plötzlich kleine rote Punkte auf der Haut entdecken. Oft kommt die Sorge auf, dass eine schwere Krankheit dahinterstecken könnte. In den allermeisten Fällen sind Petechien jedoch harmlos und verschwinden von selbst. Nur wenn sie gehäuft auftreten, ohne erkennbare Ursache oder zusammen mit anderen Beschwerden, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Die Diagnosemöglichkeiten sind heute sehr gut, sodass ernsthafte Ursachen rasch erkannt und behandelt werden können.

Petechien sind also meist ein vorübergehendes Zeichen und kein Grund zur Panik. Dennoch lohnt sich bei Unsicherheit immer ein kurzer Blick durch eine medizinische Fachperson, um Klarheit zu gewinnen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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