Peristaltik bezeichnet die wellenförmigen Bewegungen der Muskulatur in Hohlorganen wie Magen und Darm, mit denen der Speisebrei oder andere Inhalte vorwärts transportiert werden.
Wie funktioniert die Peristaltik?
Im menschlichen Körper sorgen viele Organe dafür, dass Nahrung, Flüssigkeit oder andere Stoffe an den richtigen Ort gelangen. In Magen und Darm übernehmen das spezielle Muskelbewegungen, die wie eine Welle durch die Organwand laufen. Diese Bewegungen nennt man Peristaltik. Dabei ziehen sich die Muskeln in einem bestimmten Abschnitt zusammen, während sie sich in anderen Bereichen entspannen. Auf diese Weise wird der Inhalt Stück für Stück weitergeschoben – vergleichbar mit dem Ausdrücken einer Zahnpastatube, nur viel feiner gesteuert.
Die Peristaltik ist nicht nur im Verdauungstrakt wichtig. Auch Speiseröhre, Harnleiter und sogar Teile der Gallenwege nutzen dieses Prinzip, um Flüssigkeiten oder Nahrungsbrei zu bewegen. Im Alltag läuft dieser Vorgang ganz unbewusst ab, gesteuert vom sogenannten vegetativen Nervensystem, das auch Herzschlag und Atmung beeinflusst.
Warum ist die Peristaltik wichtig?
Ohne diese Muskelbewegungen könnten aufgenommene Speisen und Getränke nicht durch den Verdauungstrakt transportiert werden. Die Peristaltik sorgt dafür, dass Nahrung vom Mund über die Speiseröhre in den Magen und weiter in den Darm gelangt, wo sie schrittweise verdaut wird. Im Dünndarm helfen die Wellenbewegungen, Nährstoffe herauszulösen und aufzunehmen. Im Dickdarm schließlich wird Wasser entzogen und der Stuhl geformt, bevor er ausgeschieden wird.
Auch für die Gesundheit des Darms ist eine funktionierende Peristaltik entscheidend. Bleibt sie aus oder verläuft sie zu langsam, kann es zu Beschwerden wie Verstopfung oder einem Völlegefühl kommen. Ist sie dagegen zu stark oder zu schnell, treten manchmal Durchfall oder Bauchkrämpfe auf.
Peristaltik im medizinischen Befund
In Arztbriefen, Befunden oder Berichten steht häufig, ob die Peristaltik „regelrecht“ ist, also normal abläuft. Das bedeutet, dass die Bewegungen im Magen-Darm-Trakt so funktionieren, wie sie sollen. Ein Beispiel: Bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches kann die Ärztin oder der Arzt beobachten, wie sich die Darmwände bewegen. Steht im Befund „regelrechte Peristaltik“, ist das ein gutes Zeichen – alles arbeitet wie vorgesehen. Mehr dazu findest du auch im Artikel zur regelrechten Peristaltik.
Manchmal wird auch beschrieben, dass die Peristaltik „vermindert“, „gesteigert“ oder „fehlend“ ist. Solche Angaben helfen dabei, mögliche Ursachen für Beschwerden einzugrenzen. Eine stark verlangsamte Peristaltik kann etwa bei bestimmten Erkrankungen oder nach Operationen auftreten, eine gesteigerte bei Infektionen oder Reizungen des Darms.
Gibt es Störungen der Peristaltik?
Die Peristaltik selbst ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Vorgang. Sie kann aber durch unterschiedliche Einflüsse gestört werden. Dazu zählen zum Beispiel Entzündungen, bestimmte Medikamente, Stress oder auch neurologische Erkrankungen. Je nachdem, wie sich die Störung äußert, kann es zu verschiedenen Symptomen kommen – von Völlegefühl und Blähungen über Verstopfung bis zu Durchfall. Die genaue Ursache lässt sich meist nur im Zusammenhang mit weiteren Befunden und nach ärztlicher Untersuchung klären.
Kurz zusammengefasst
Die Peristaltik ist ein lebenswichtiger Bewegungsablauf, der dafür sorgt, dass Nahrung und andere Inhalte durch Hohlorgane wie Magen und Darm transportiert werden. Sie läuft automatisch ab und ist ein Zeichen dafür, dass der Verdauungstrakt funktioniert. Im medizinischen Bericht steht eine „regelrechte Peristaltik“ für normale, gesunde Bewegungen. Auffälligkeiten werden meist im Zusammenhang mit Beschwerden weiter abgeklärt.