Pathophysiologie beschreibt die Lehre von den krankhaften Veränderungen und Abläufen im Körper, die bei einer Erkrankung auftreten.
Was steckt hinter dem Begriff?
Der Ausdruck stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „pathos“ (Krankheit, Leiden) und „physiologie“ (Lehre von den normalen Körperfunktionen) zusammen. Pathophysiologie befasst sich also mit der Frage, was im Körper anders läuft, wenn er krank ist, und wie sich das von den normalen, gesunden Abläufen unterscheidet. Während die Physiologie untersucht, wie Organe, Zellen und Gewebe normalerweise arbeiten, schaut die Pathophysiologie gezielt auf die Störungen und Abweichungen, die durch Krankheiten entstehen.
Wo wird der Begriff verwendet?
In medizinischen Texten, Berichten oder auch im Studium taucht der Begriff häufig auf, zum Beispiel in Sätzen wie „Die Pathophysiologie der Herzinsuffizienz ist komplex“ oder „Zur Pathophysiologie der Diabetes mellitus gehören Störungen im Zuckerstoffwechsel“. Damit ist gemeint, welche krankhaften Prozesse im Körper ablaufen und wie sie zu den typischen Beschwerden führen. Der Begriff selbst ist also keine Diagnose und beschreibt auch keine bestimmte Krankheit, sondern erklärt vielmehr das „Wie“ und „Warum“ hinter den Symptomen.
Bedeutung für das Verständnis von Krankheiten
Für das Verständnis einer Erkrankung ist die Pathophysiologie ein zentrales Element. Sie hilft dabei, nachzuvollziehen, warum bestimmte Symptome auftreten. Zum Beispiel: Bei einer Lungenentzündung ist die Pathophysiologie die Entzündung des Lungengewebes, die dazu führt, dass weniger Sauerstoff ins Blut gelangt – und deshalb kommt es zu Atemnot oder Husten. Die Beschreibung dieser Abläufe macht es möglich, gezielte Behandlungen zu entwickeln, die direkt an den krankhaften Veränderungen ansetzen.
Keine Diagnose, sondern ein Erklärungsmodell
Wichtig ist: Pathophysiologie ist kein Name für eine Krankheit oder einen Befund. Sie ist vielmehr das wissenschaftliche Modell, mit dem Ärztinnen und Ärzte die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten erklären. Wenn in einem Arztbrief von der „Pathophysiologie“ die Rede ist, wird meist erläutert, welche Veränderungen im Körper zu den Beschwerden geführt haben. Das kann helfen, die eigene Erkrankung besser zu verstehen, ist aber kein Hinweis auf eine zusätzliche Diagnose.
Wann ist das Wissen um die Pathophysiologie wichtig?
Das Verständnis der pathophysiologischen Vorgänge ist vor allem für medizinisches Personal entscheidend, um passende Therapien auszuwählen und gezielt gegen die Ursachen einer Erkrankung vorzugehen. Für Laien kann es hilfreich sein, um die Zusammenhänge zwischen Beschwerden und den Abläufen im Körper nachzuvollziehen. Wer zum Beispiel wissen möchte, warum bei einer Herzschwäche Wasser in den Beinen eingelagert wird, findet in der Pathophysiologie die Antwort: Die veränderte Herzfunktion führt dazu, dass Flüssigkeit nicht mehr richtig aus dem Gewebe abtransportiert werden kann.
Keine Behandlung, sondern Grundlage für Therapien
Da es sich bei der Pathophysiologie nicht um eine Krankheit, sondern um die Beschreibung von krankhaften Prozessen handelt, gibt es auch keine spezifische Behandlung für „die Pathophysiologie“. Therapien richten sich immer nach der jeweiligen Erkrankung und deren zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen. Die genaue Kenntnis dieser Abläufe ermöglicht es aber, gezielt Medikamente oder andere Maßnahmen einzusetzen, die direkt an den gestörten Prozessen ansetzen.
Zusammengefasst
Pathophysiologie ist ein Fachbegriff, der die krankhaften Veränderungen und Abläufe im Körper beschreibt, die einer Erkrankung zugrunde liegen. Sie ist kein Befund, keine Diagnose und keine Krankheit, sondern erklärt, was im Körper bei Krankheit anders läuft als im gesunden Zustand. Wer diesen Begriff in einem Arztbrief oder Befund liest, findet darin meist eine Beschreibung der Hintergründe und Zusammenhänge der eigenen Beschwerden – aber keine zusätzliche Erkrankung.