Die Pars intermedia ist ein bestimmter Abschnitt der Hirnanhangsdrüse, der sogenannten Hypophyse. Sie liegt zwischen dem Vorderlappen (Adenohypophyse) und dem Hinterlappen (Neurohypophyse) dieser wichtigen Hormondrüse.
Aufbau und Lage im Körper
Die Hypophyse ist eine kleine, erbsengroße Drüse, die sich an der Unterseite des Gehirns befindet. Sie steuert viele lebenswichtige Vorgänge, vor allem durch die Produktion und Ausschüttung von Hormonen. Die Pars intermedia – zu Deutsch „mittlerer Abschnitt“ – bildet dabei eine schmale Zone zwischen dem vorderen und hinteren Teil der Hypophyse. In der Mitte gelegen, ist sie meist nur als dünne Schicht zu erkennen.
Im Vergleich zu den anderen beiden Anteilen spielt die Pars intermedia beim Menschen eine eher untergeordnete Rolle. Während sie bei vielen Tieren noch stärker ausgeprägt ist, ist sie beim Menschen oft nur noch als Überbleibsel sichtbar.
Funktion der Pars intermedia
Die Hauptaufgabe der Pars intermedia besteht darin, bestimmte Hormone zu bilden. Besonders bekannt ist das sogenannte Melanozyten-stimulierende Hormon (MSH). Dieses Hormon beeinflusst die Pigmentierung der Haut, also wie viel Melanin in den Hautzellen gebildet wird. Dadurch kann sich zum Beispiel die Hautfarbe bei manchen Tieren an die Umgebung anpassen. Beim Menschen ist diese Funktion allerdings kaum noch ausgeprägt. Die Pigmentierung der menschlichen Haut wird überwiegend durch andere Mechanismen gesteuert.
Insgesamt ist die Pars intermedia beim Menschen also funktionell eher von geringer Bedeutung. Sie produziert zwar kleine Mengen an Hormonen, doch für den Hormonhaushalt und die Gesundheit spielt sie meist keine entscheidende Rolle.
Bedeutung in medizinischen Befunden
In medizinischen Berichten oder auf Bildern, etwa bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns, taucht der Begriff Pars intermedia gelegentlich auf. Meist wird damit einfach die anatomische Lage eines Befunds beschrieben. So kann zum Beispiel ein Tumor, eine Zyste oder eine andere Veränderung in der Hypophyse genauer verortet werden, indem erwähnt wird, ob sie im Vorderlappen, Hinterlappen oder eben in der Pars intermedia liegt.
Für die meisten Menschen hat die Pars intermedia keine spürbare Bedeutung im Alltag. Nur in sehr seltenen Fällen, etwa bei bestimmten Tumoren oder Entwicklungsstörungen, kann sie eine Rolle spielen. Solche Situationen sind jedoch ausgesprochen ungewöhnlich.
Kurz zusammengefasst
Die Pars intermedia ist ein kleiner, mittlerer Abschnitt der Hirnanhangsdrüse. Sie übernimmt beim Menschen nur noch eine geringe Funktion und ist überwiegend ein anatomischer Begriff, der vor allem zur Beschreibung der Lage innerhalb der Hypophyse dient. In den allermeisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge, wenn dieser Begriff in einem ärztlichen Bericht auftaucht – er beschreibt lediglich einen bestimmten Bereich der Drüse.