Pannikulitis bezeichnet eine Entzündung des Unterhautfettgewebes, also der Fettschicht, die direkt unter der Haut liegt. Diese Entzündung kann zu tastbaren, oft schmerzhaften Knoten oder Verhärtungen führen und ist meist von Rötungen oder Schwellungen begleitet.
Was passiert bei einer Entzündung des Unterhautfetts?
Das Unterhautfettgewebe ist eine Schicht aus Fettzellen, die den Körper vor Kälte schützt und als Energiespeicher dient. Wenn sich in diesem Bereich eine Entzündung entwickelt, spricht man von einer Pannikulitis. Dabei greift das körpereigene Abwehrsystem die Fettzellen an, was zu einer Schwellung, Rötung und manchmal auch zu einer Erwärmung der betroffenen Stelle führt. Die Veränderungen sind oft als Knoten oder verhärtete Stellen unter der Haut spürbar. Sie können an verschiedenen Körperstellen auftreten, häufig sind aber die Beine betroffen.
Wie zeigt sich eine Pannikulitis?
Typisch sind schmerzhafte, gerötete und verhärtete Knoten unter der Haut. Oft fühlen sich die betroffenen Stellen warm an. Die Größe der Knoten kann variieren – von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern Durchmesser. Manchmal gehen die Beschwerden mit allgemeinem Unwohlsein, Fieber oder Abgeschlagenheit einher. In seltenen Fällen kann es zu Verfärbungen oder sogar zu kleineren Geschwüren kommen, wenn die Entzündung sehr stark ist.
Welche Ursachen gibt es?
Eine Pannikulitis kann verschiedene Auslöser haben. Häufig entsteht sie als Reaktion auf Infektionen, etwa durch Bakterien oder Viren. Auch bestimmte Medikamente, Verletzungen, Kälte oder Erkrankungen des Immunsystems können eine Rolle spielen. In einigen Fällen bleibt die Ursache unklar – dann sprechen Fachleute von einer idiopathischen Pannikulitis. Es gibt zudem spezielle Formen, wie zum Beispiel das sogenannte Erythema nodosum, das oft im Zusammenhang mit anderen Krankheiten oder Infektionen auftritt.
Ist eine Pannikulitis gefährlich?
Die Diagnose kann zunächst verunsichern, vor allem wenn die Knoten schmerzen oder sich die Haut verändert. Viele Betroffene fragen sich, ob eine Pannikulitis ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung ist. In den meisten Fällen ist die Entzündung zwar unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich. Häufig heilt sie nach einigen Wochen von selbst wieder ab. Trotzdem sollte eine genaue Abklärung erfolgen, da die Entzündung manchmal ein Hinweis auf eine andere, zugrundeliegende Erkrankung sein kann. Besonders wenn die Beschwerden länger anhalten, immer wiederkehren oder mit Fieber und starkem Krankheitsgefühl einhergehen, ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll.
Wie wird eine Pannikulitis behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Entzündung. In vielen Fällen reicht es, die betroffenen Stellen zu schonen und eventuell schmerzlindernde oder entzündungshemmende Medikamente einzunehmen. Kühlen kann die Beschwerden lindern. Bei einer bakteriellen Infektion kann ein Antibiotikum notwendig werden. Wenn eine andere Erkrankung die Entzündung ausgelöst hat, steht die Behandlung dieser Grunderkrankung im Vordergrund. Bei sehr starken Beschwerden oder wiederkehrender Pannikulitis können manchmal auch Medikamente eingesetzt werden, die das Immunsystem beeinflussen.
Wann sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden?
Sobald schmerzhafte, ungewöhnliche Knoten oder Rötungen unter der Haut auftreten, ist es ratsam, einen Termin in der Praxis zu vereinbaren. Besonders wenn die Beschwerden zunehmen, nicht von selbst besser werden oder von Fieber begleitet werden, sollte eine Abklärung erfolgen. Die Ärztin oder der Arzt kann durch eine genaue Untersuchung und manchmal auch durch eine Gewebeprobe feststellen, um welche Form der Pannikulitis es sich handelt und ob weitere Untersuchungen oder eine gezielte Behandlung nötig sind.
Was kann selbst getan werden?
Ruhe und das Hochlegen der betroffenen Gliedmaßen können helfen, die Beschwerden zu lindern. Kühle Umschläge werden oft als angenehm empfunden. Auf eigene Faust sollten keine starken Medikamente eingenommen werden, ohne dass eine Ärztin oder ein Arzt die Ursache geklärt hat. Bei Unsicherheiten oder starken Schmerzen ist immer professionelle Beratung wichtig.
Pannikulitis ist zwar meist harmlos, sollte aber immer ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden, um mögliche Auslöser rechtzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können.