Pangastritis: Wenn der ganze Magen streikt

Pangastritis: Wenn der ganze Magen streikt

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Pangastritis bezeichnet eine Entzündung der Magenschleimhaut, die den gesamten Magen betrifft. Der Begriff setzt sich aus „pan-“ für „gesamt“ oder „alles“ und „Gastritis“ für „Magenschleimhautentzündung“ zusammen. Somit beschreibt Pangastritis eine Situation, in der nicht nur ein bestimmter Abschnitt, sondern die gesamte Magenschleimhaut entzündet ist.

Was genau passiert bei einer Pangastritis?

Im Inneren des Magens sorgt eine spezielle Schleimhaut normalerweise dafür, dass die Magensäure den Magen nicht angreift. Kommt es zu einer Entzündung dieser Schutzschicht, spricht man von einer Gastritis. Wenn diese Entzündung nicht nur einen Teil, sondern die komplette Magenschleimhaut betrifft, wird das als Pangastritis bezeichnet.

Die Schleimhaut kann sich dabei röten, anschwellen oder sogar kleine Verletzungen aufweisen. In manchen Fällen entstehen auch winzige Blutungen. Die Beschwerden, die daraus entstehen, können sehr unterschiedlich sein und hängen davon ab, wie stark die Entzündung ausgeprägt ist.

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Typische Anzeichen und Symptome

Eine Pangastritis kann sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen. Häufig treten Schmerzen oder ein Brennen im Oberbauch auf. Manchmal kommt es zu Übelkeit, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit. Auch Aufstoßen, Blähungen oder ein Druckgefühl im Magen sind möglich.

Es gibt aber auch Fälle, in denen eine Pangastritis kaum oder gar keine Symptome verursacht. Das bedeutet, dass die Entzündung manchmal nur zufällig bei einer Magenspiegelung entdeckt wird, zum Beispiel im Rahmen anderer Untersuchungen.

Ursachen einer Pangastritis

Die Entstehung einer Pangastritis kann verschiedene Gründe haben. Eine der häufigsten Ursachen ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Dieses Bakterium kann die Magenschleimhaut reizen und so eine Entzündung auslösen, die den gesamten Magen betrifft.

Auch bestimmte Medikamente, vor allem Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Aspirin, können die Magenschleimhaut schädigen. Übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen sowie sehr scharfe oder stark gewürzte Speisen können ebenfalls eine Rolle spielen. In seltenen Fällen sind Stress oder Autoimmunreaktionen beteiligt, bei denen das eigene Immunsystem die Magenschleimhaut angreift.

Ist eine Pangastritis gefährlich?

Viele Menschen fragen sich, ob eine solche Diagnose besorgniserregend ist. Eine Pangastritis kann in manchen Fällen unangenehme Beschwerden verursachen, ist aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Wichtig ist, die Ursache zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Unbehandelt kann eine länger bestehende Entzündung jedoch dazu führen, dass die Magenschleimhaut dauerhaft geschädigt wird. In sehr seltenen Fällen entwickeln sich daraus Komplikationen wie Geschwüre oder Blutungen. Daher ist es sinnvoll, bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen.

Wie wird eine Pangastritis festgestellt?

Die Diagnose wird häufig durch eine Magenspiegelung gestellt. Dabei kann die Ärztin oder der Arzt die Schleimhaut direkt anschauen und beurteilen, wie stark die Entzündung ist und ob sie den ganzen Magen betrifft. Oft werden kleine Gewebeproben entnommen, um die Ursache genauer zu bestimmen, etwa ob Bakterien wie Helicobacter pylori beteiligt sind.

Zusätzlich können Bluttests, Stuhlproben oder Atemtests helfen, die Ursache zu klären. Manchmal reicht auch schon die genaue Schilderung der Beschwerden und der Lebensgewohnheiten, um einen Verdacht zu bekommen.

Was hilft bei einer Pangastritis?

Die Behandlung richtet sich vor allem nach der Ursache der Entzündung. Ist ein Bakterium wie Helicobacter pylori der Auslöser, kommen spezielle Antibiotika zum Einsatz, um die Bakterien zu beseitigen. Zusätzlich werden oft Medikamente verschrieben, die die Magensäureproduktion verringern, damit sich die Schleimhaut erholen kann.

Wenn Schmerzmittel oder andere Medikamente verantwortlich sind, sollte gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt überlegt werden, ob diese abgesetzt oder ersetzt werden können. Auch eine Umstellung der Ernährung kann helfen: Scharfe, fettige oder sehr saure Speisen besser meiden, ebenso Alkohol und Nikotin.

Manchmal empfiehlt es sich, kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, um den Magen nicht zu überlasten. Ruhe und Stressabbau unterstützen die Heilung zusätzlich.

Was tun bei anhaltenden Beschwerden?

Sollten die Beschwerden trotz Behandlung nicht besser werden oder treten plötzlich starke Schmerzen, Erbrechen von Blut oder schwarzer Stuhlgang auf, ist eine rasche ärztliche Abklärung wichtig. Diese Symptome können auf Komplikationen wie Blutungen oder Geschwüre hindeuten und erfordern eine schnelle Behandlung.

In den meisten Fällen heilt eine Pangastritis aber gut aus, wenn die Ursache erkannt und gezielt behandelt wird. Eine konsequente Umstellung der Lebensgewohnheiten und die Einnahme der empfohlenen Medikamente unterstützen die Heilung und beugen Rückfällen vor.

Wie lässt sich einer Pangastritis vorbeugen?

Um das Risiko für eine Entzündung der Magenschleimhaut zu senken, lohnt es sich, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und reizende Stoffe wie Alkohol und Nikotin möglichst zu meiden. Wer regelmäßig Schmerzmittel einnimmt, sollte dies nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt tun und auf den Magen achten. Auch Stressbewältigung und ausreichend Pausen im Alltag tragen dazu bei, den Magen zu schützen.

So bleibt die Magenschleimhaut gesund und die Gefahr einer Pangastritis wird deutlich reduziert.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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