Das Ovar ist der medizinische Fachausdruck für den Eierstock, eines der wichtigsten weiblichen Geschlechtsorgane.
Aufbau und Funktion der Eierstöcke
Jede Frau besitzt in der Regel zwei Ovarien, die sich rechts und links neben der Gebärmutter im Unterbauch befinden. Sie sind etwa so groß wie eine Mandel oder eine kleine Pflaume und haben eine leicht ovale Form. Die Hauptaufgabe der Eierstöcke besteht darin, Eizellen zu speichern und im Laufe des Lebens nach und nach zur Reifung freizugeben. Zusätzlich produzieren sie wichtige weibliche Hormone wie Östrogen und Progesteron, die den Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit steuern.
Im Inneren der Ovarien reifen monatlich mehrere Eibläschen heran, sogenannte Follikel. Normalerweise springt in jedem Zyklus eine Eizelle aus einem dieser Follikel heraus – das ist der sogenannte Eisprung. Die übrigen Follikel bilden sich wieder zurück. Neben der Eizellreifung spielen die Ovarien auch eine Rolle bei der Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale und beim Schutz der Knochengesundheit.
Bedeutung im medizinischen Kontext
In Befunden, Arztbriefen oder Laborberichten taucht der Begriff Ovar häufig auf, wenn es um Untersuchungen des Unterbauchs, Ultraschallbefunde oder gynäkologische Fragestellungen geht. Oft steht dort zum Beispiel: „Ovar rechts unauffällig“ oder „linkes Ovar mit Follikelzyste“. Damit ist gemeint, dass der jeweilige Eierstock entweder normal aussieht oder eine Veränderung zeigt, die weiter beobachtet werden sollte.
Manchmal werden auch die Begriffe Adnexe oder Adnexregion verwendet. Diese bezeichnen die Eierstöcke zusammen mit den Eileitern und dem umliegenden Bindegewebe. Mehr dazu gibt es im Artikel über Adnexe.
Häufige Veränderungen am Ovar
Im Laufe des Lebens kann es zu verschiedenen Veränderungen der Eierstöcke kommen. Viele davon sind harmlos, wie zum Beispiel die Bildung von kleinen Zysten. Eine häufige Form ist die sogenannte Follikelzyste, die meist von selbst wieder verschwindet und selten Beschwerden verursacht. Wer mehr darüber wissen möchte, findet Informationen unter Follikelzyste.
Andere Veränderungen, wie gutartige Tumore oder selten auch bösartige Veränderungen, werden meist im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen oder bei Beschwerden entdeckt. In solchen Fällen entscheiden Ärztinnen und Ärzte je nach Befund über das weitere Vorgehen.
Wann wird das Ovar untersucht?
Eine Untersuchung der Eierstöcke erfolgt oft im Rahmen einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung oder bei bestimmten Beschwerden wie Unterbauchschmerzen, Zyklusstörungen oder unerfülltem Kinderwunsch. Dabei kommt häufig der Ultraschall zum Einsatz, mit dem sich Größe, Form und eventuelle Auffälligkeiten gut beurteilen lassen.
Auch bei der Abklärung von Hormonstörungen oder im Zusammenhang mit den Wechseljahren spielen die Ovarien eine wichtige Rolle. Veränderungen an den Eierstöcken sind meist gut behandelbar, viele Befunde erfordern lediglich Kontrolle und keine unmittelbare Therapie.
Zusammengefasst
Das Ovar ist der medizinische Begriff für den Eierstock, der für die Reifung der Eizellen und die Hormonproduktion im weiblichen Körper verantwortlich ist. Veränderungen am Ovar sind häufig und in vielen Fällen harmlos. Der Begriff selbst beschreibt lediglich das Organ und ist kein Hinweis auf eine Erkrankung. Bei Fragen zu Befunden oder Unsicherheiten hilft ein Gespräch mit der behandelnden Gynäkologin oder dem Gynäkologen weiter.