Ostium nasolacrimale und der Tränenfluss

Ostium nasolacrimale und der Tränenfluss

07.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Ostium nasolacrimale ist die medizinische Bezeichnung für die Öffnung, durch die der Tränenkanal in die Nase mündet.

Anatomie: Wo liegt das Ostium nasolacrimale?

Im menschlichen Gesicht gibt es einen feinen Verbindungskanal zwischen Auge und Nase. Dieser Kanal heißt Tränennasengang oder Ductus nasolacrimalis. Das Ostium nasolacrimale ist die kleine Öffnung am unteren Ende dieses Gangs, direkt in der Nasenhöhle. Sie befindet sich meist unterhalb der unteren Nasenmuschel, also im vorderen, unteren Bereich der Nasenhöhle.

Welche Funktion hat diese Öffnung?

Die Aufgabe des Ostium nasolacrimale ist es, Tränenflüssigkeit aus dem Auge in die Nase abzuleiten. Tränen werden in der Tränendrüse gebildet, benetzen das Auge und fließen über winzige Kanälchen schließlich in den Tränensack. Von dort gelangt die Flüssigkeit durch den Tränennasengang und verlässt diesen durch das Ostium nasolacrimale in die Nase. Das erklärt auch, warum beim Weinen oft die Nase läuft: Die überschüssige Tränenflüssigkeit wird über genau diesen Weg abgeleitet.

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Wann wird der Begriff verwendet?

Der Ausdruck taucht in Arztbriefen, Befunden oder Operationsberichten meist dann auf, wenn es um die Nase, die Tränenwege oder bestimmte Eingriffe an diesen Strukturen geht. Zum Beispiel kann das Ostium nasolacrimale bei einer Nasenspiegelung (Rhinoskopie) beurteilt werden. Auch bei Operationen an den Tränenwegen, etwa zur Beseitigung einer Verstopfung, spielt diese Öffnung eine wichtige Rolle.

Gibt es Probleme oder Erkrankungen am Ostium nasolacrimale?

Im Normalfall ist das Ostium nasolacrimale einfach ein Teil der natürlichen Anatomie und verursacht keine Beschwerden. Es kann aber vorkommen, dass dieser Bereich verlegt oder verschlossen ist, zum Beispiel durch eine Entzündung, Polypen oder nach einer Verletzung. Dann kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen und staut sich im Auge. Typische Anzeichen dafür sind ein ständig tränendes Auge, manchmal auch eine Schwellung im Bereich des inneren Augenwinkels.

Muss das behandelt werden?

Eine reine Nennung des Begriffs Ostium nasolacrimale im Befund ist kein Hinweis auf eine Erkrankung, sondern beschreibt lediglich die anatomische Öffnung. Erst wenn im Zusammenhang mit Beschwerden oder Diagnosen von einer Verengung, einem Verschluss oder einer Entzündung berichtet wird, ist eventuell eine Behandlung nötig. Welche Therapie dann sinnvoll ist, hängt von der jeweiligen Ursache ab und wird individuell entschieden.

Zusammengefasst

Das Ostium nasolacrimale ist die kleine Öffnung, durch die Tränenflüssigkeit vom Auge in die Nase gelangt. Im medizinischen Alltag ist es ein rein anatomischer Begriff. Erst bei Störungen oder Erkrankungen der Tränenwege bekommt es eine besondere Bedeutung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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