Osteomyelitis ist eine Entzündung des Knochens, die meist durch Bakterien verursacht wird und zu einer Schädigung des betroffenen Knochens führen kann.
Was passiert bei einer Entzündung des Knochens?
Bei einer Osteomyelitis gelangen Krankheitserreger, meist Bakterien wie Staphylokokken, in den Knochen und lösen dort eine Entzündungsreaktion aus. Häufig geschieht das über das Blut, etwa bei einer Infektion an anderer Stelle im Körper, oder direkt durch eine Verletzung, Operation oder einen offenen Knochenbruch. Die Entzündung betrifft zunächst das Knochenmark und kann sich auf die Knochenhaut und den gesamten Knochen ausbreiten. Dabei entstehen Eiteransammlungen, die das Gewebe schädigen und im schlimmsten Fall zum Absterben von Knochenanteilen führen können.
Wer ist besonders gefährdet?
Am häufigsten tritt eine Osteomyelitis bei Kindern im Wachstumsalter und bei älteren Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Auch Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Durchblutungsstörungen oder nach Operationen am Skelett sind stärker gefährdet. Bei Erwachsenen entwickelt sich die Entzündung oft langsam, während sie bei Kindern meist plötzlich und mit stärkeren Beschwerden beginnt.
Woran lässt sich eine Osteomyelitis erkennen?
Die Symptome einer Osteomyelitis können unterschiedlich ausgeprägt sein. Typisch sind starke Schmerzen im betroffenen Knochenbereich, oft begleitet von Schwellung, Rötung und Überwärmung. Die Beweglichkeit ist häufig eingeschränkt. Hinzu kommen Fieber, Abgeschlagenheit und manchmal Schüttelfrost. Gerade bei Kindern kann das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt sein, sie wirken oft krank, essen weniger und ziehen sich zurück. Bei einer chronischen Form der Osteomyelitis sind die Beschwerden meist weniger ausgeprägt und können sich über Wochen oder Monate hinziehen. In manchen Fällen bildet sich eine offene Wunde, aus der Eiter austritt.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Um eine Osteomyelitis sicher zu erkennen, sind mehrere Untersuchungen notwendig. Zunächst erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Blutuntersuchungen zeigen meist typische Entzündungszeichen wie eine erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen oder einen erhöhten CRP-Wert. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, MRT oder CT helfen dabei, Veränderungen am Knochen sichtbar zu machen. Besonders das MRT kann frühe Entzündungsherde erkennen, noch bevor sie im Röntgenbild auffallen. In manchen Fällen wird eine Probe aus dem betroffenen Knochen entnommen, um den genauen Erreger zu bestimmen. Das ist wichtig, damit die Behandlung gezielt erfolgen kann.
Ist eine Osteomyelitis gefährlich?
Viele Betroffene machen sich Sorgen, wenn sie diese Diagnose hören. Die Entzündung des Knochens ist tatsächlich eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt zu dauerhaften Schäden führen kann. Dazu zählen der Verlust von Knochengewebe, chronische Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder sogar eine Ausbreitung der Infektion im Körper. Mit einer frühzeitigen und gezielten Behandlung bestehen jedoch gute Chancen, die Erkrankung vollständig zu heilen und Spätfolgen zu vermeiden.
Wie sieht die Behandlung aus?
Die Therapie richtet sich nach dem Stadium und der Ursache der Osteomyelitis. In den meisten Fällen ist eine längere Behandlung mit Antibiotika notwendig, um die Bakterien zu bekämpfen. Diese werden oft zunächst als Infusion direkt in die Vene verabreicht und später als Tabletten weitergeführt. Die Dauer der Antibiotikagabe kann mehrere Wochen betragen. In schweren oder chronischen Fällen, wenn bereits abgestorbenes Gewebe vorliegt, ist manchmal ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Dabei werden abgestorbene Knochenteile entfernt und der Entzündungsherd gereinigt. Manchmal wird zusätzlich eine Drainage gelegt, um Eiter abfließen zu lassen. Nach der Operation kann eine Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur zu stärken.
Was kann selbst getan werden?
Neben der medizinischen Behandlung ist es wichtig, den betroffenen Körperteil zu schonen und Belastungen zu vermeiden. Eine gute Wundpflege ist entscheidend, falls eine offene Stelle oder Operationswunde vorliegt. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt helfen, den Heilungsverlauf zu überwachen und rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren. Wer zu den Risikogruppen zählt, sollte Infektionen im Körper immer ernst nehmen und frühzeitig abklären lassen, um Komplikationen zu vermeiden. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und das Vermeiden von Rauchen unterstützen die Genesung.
Häufige Fragen und Sorgen
Viele fragen sich, ob eine Osteomyelitis langfristige Folgen hinterlässt. Bei rechtzeitiger Behandlung heilt die Erkrankung in den meisten Fällen vollständig aus. In seltenen Fällen kann es zu bleibenden Bewegungseinschränkungen oder wiederkehrenden Entzündungen kommen. Die Angst vor einer Amputation ist verständlich, jedoch nur in sehr schweren, unbehandelten Fällen notwendig. Die meisten Betroffenen profitieren deutlich von der modernen Therapie und können nach Abschluss der Behandlung wieder ein normales Leben führen.
Wer unsicher ist oder ungewöhnliche Beschwerden an Knochen oder Gelenken bemerkt, sollte nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen. Je früher eine Osteomyelitis erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.