Osteom – Gutartiger Knochentumor verständlich erklärt

Osteom – Gutartiger Knochentumor verständlich erklärt

30.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Osteom ist die medizinische Bezeichnung für einen gutartigen Knochentumor, der sich meist langsam aus Knochengewebe entwickelt und in der Regel keine Beschwerden verursacht.

Was steckt hinter dem Begriff?

Ein Osteom entsteht, wenn an einer bestimmten Stelle im Körper Knochenzellen anfangen, übermäßig viel neues Knochenmaterial zu bilden. Dabei handelt es sich nicht um eine bösartige Erkrankung, sondern um eine gutartige Veränderung. Das bedeutet: Das Wachstum bleibt lokal begrenzt, breitet sich also nicht im Körper aus und bildet keine Tochtergeschwülste (Metastasen). Am häufigsten treten Osteome im Bereich der Schädelknochen oder des Gesichtsschädels auf, seltener an anderen Knochen wie dem Oberarm, den Rippen oder den langen Röhrenknochen.

Die Größe eines Osteoms kann sehr unterschiedlich sein. Manche sind nur wenige Millimeter groß, andere erreichen mehrere Zentimeter. Oft werden sie zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Röntgenaufnahme aus einem anderen Grund.

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Gutartig, aber was bedeutet das?

Die Diagnose eines Tumors löst bei vielen Menschen zunächst Unsicherheit oder sogar Angst aus. Im Zusammenhang mit einem Osteom ist es jedoch wichtig zu wissen, dass es sich um eine harmlose Knochenwucherung handelt. Das Wort „gutartig“ bedeutet, dass der Tumor das umliegende Gewebe nicht zerstört und nicht streut. Die meisten Osteome wachsen extrem langsam oder bleiben sogar über Jahre hinweg unverändert.

Beschwerden treten nur selten auf. Sie entstehen meist dann, wenn das Osteom an einer ungünstigen Stelle liegt und zum Beispiel auf benachbarte Strukturen drückt. Im Bereich der Nasennebenhöhlen kann es etwa zu einer Verstopfung oder zu Kopfschmerzen kommen, wenn das Wachstum den Abfluss behindert. In den allermeisten Fällen bleibt ein Osteom aber unbemerkt.

Wie wird ein Osteom festgestellt?

Die Entdeckung erfolgt oft zufällig, etwa bei einer Röntgenaufnahme, einer Computertomografie (CT) oder einer Magnetresonanztomografie (MRT). Im Bild zeigt sich das Osteom als klar abgegrenzte, dichte Knochenstruktur. Ärztinnen und Ärzte können so meist schon anhand der typischen Form und Lage erkennen, um was es sich handelt.

In seltenen Fällen kann eine Gewebeprobe nötig sein, um andere, seltenere Knochentumoren auszuschließen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn das Aussehen im Bild nicht ganz eindeutig ist oder Beschwerden bestehen.

Muss ein Osteom behandelt werden?

Eine Behandlung ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Da Osteome gutartig sind und nur sehr langsam wachsen, reicht es in der Regel, die Veränderung im Auge zu behalten. Regelmäßige Kontrollen, meist per Bildgebung, dienen dazu, das Wachstum zu beobachten und sicherzustellen, dass keine Beschwerden entstehen.

Eine Entfernung wird nur dann erwogen, wenn das Osteom Probleme verursacht – etwa durch Druck auf Nerven, Gefäße oder andere Strukturen. Gerade im Bereich der Nasennebenhöhlen kann das gelegentlich sinnvoll sein. Der Eingriff erfolgt dann meist operativ und ist in erfahrenen Händen ein Routineverfahren.

Was ist der Unterschied zu anderen Knochenveränderungen?

Nicht jede knöcherne Verdichtung oder Wucherung ist ein Osteom. Es gibt zahlreiche andere Veränderungen des Knochens, die unterschiedlich behandelt werden müssen. Osteome sind jedoch durch ihre gutartige Natur und ihr typisches Aussehen klar von bösartigen Tumoren abzugrenzen. Wer sich unsicher ist, sollte die genaue Diagnose immer mit einer Fachärztin oder einem Facharzt besprechen.

Der Begriff „ossär“ wird in diesem Zusammenhang manchmal verwendet, um auf knöcherne Strukturen oder Veränderungen hinzuweisen. Was „ossär“ genau bedeutet, ist hier ausführlich erklärt.

Zusammengefasst

Osteome sind gutartige, langsam wachsende Knochentumoren, die meist keine Beschwerden machen und selten behandelt werden müssen. Die Entdeckung erfolgt häufig zufällig. Nur wenn Symptome auftreten oder das Wachstum an einer ungünstigen Stelle liegt, kann eine Entfernung sinnvoll sein. In den allermeisten Fällen besteht aber kein Anlass zur Sorge.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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