Osteoklastisch – Knochenabbau einfach erklärt

Osteoklastisch – Knochenabbau einfach erklärt

07.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Osteoklastisch beschreibt in der Medizin Vorgänge oder Zellen, die für den Abbau von Knochengewebe verantwortlich sind. Der Begriff stammt aus dem Griechischen: „osteo“ bedeutet Knochen, „klastos“ steht für „zerbrechen“ oder „auflösen“.

Was passiert bei osteoklastischen Vorgängen?

Im menschlichen Körper findet ständig ein Umbau des Knochens statt. Das ist ein natürlicher Prozess, bei dem alte oder beschädigte Knochenanteile abgebaut und durch neue ersetzt werden. Die Zellen, die diesen Abbau übernehmen, nennt man Osteoklasten. Wenn in einem Arztbrief oder Befund von „osteoklastisch“ die Rede ist, bezieht sich das meistens auf Aktivitäten oder Veränderungen, bei denen diese Zellen aktiv sind.

Osteoklastische Prozesse sind also immer mit dem Abbau von Knochen verbunden. Das Gegenstück dazu ist „osteoblastisch“. Das beschreibt den Knochenaufbau durch sogenannte Osteoblasten.

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Wann taucht der Begriff auf?

Der Ausdruck wird vor allem in der Pathologie, der Radiologie oder bei Knochenuntersuchungen verwendet. Oft liest man von „osteoklastischer Aktivität“ oder „osteoklastischen Veränderungen“, wenn es um Erkrankungen, Verletzungen oder auch ganz normale Umbauprozesse im Knochen geht. Auch in Berichten zu Knochentumoren oder bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen des Skeletts taucht das Wort auf.

Beispielsweise kann eine osteoklastische Aktivität bei Osteoporose, Knochenmetastasen oder nach einem Knochenbruch eine Rolle spielen. In bildgebenden Verfahren wie dem Röntgen oder der Szintigrafie ist manchmal von „osteoklastischen Läsionen“ die Rede, wenn Bereiche sichtbar werden, in denen Knochen abgebaut wurde.

Was bedeutet das für den Körper?

Der Knochen ist kein starres Gebilde, sondern wird ständig erneuert. Das Zusammenspiel zwischen Abbau (osteoklastisch) und Aufbau (osteoblastisch) sorgt dafür, dass der Knochen stabil bleibt und sich an Belastungen anpassen kann. Gerät dieses Gleichgewicht aus der Balance, kann das zu Problemen führen. Überwiegt der Knochenabbau, wird der Knochen porös und bruchanfällig. Überwiegt der Aufbau, kann es zu Verdichtungen oder Verhärtungen kommen.

Osteoklastische Vorgänge sind also grundsätzlich nichts Schlimmes, sondern Teil eines gesunden Knochenstoffwechsels. Erst wenn sie übermäßig stark oder an ungewöhnlichen Stellen auftreten, steckt möglicherweise eine Erkrankung dahinter.

Osteoklastisch in der Diagnostik

In der Diagnostik wird das Wort genutzt, um zu beschreiben, wie eine Veränderung im Knochen zustande kommt. Ein „osteoklastischer Prozess“ zeigt, dass an dieser Stelle Knochen abgebaut wird. Das kann durch eine Entzündung, einen Tumor, eine Stoffwechselstörung oder auch nach einer Verletzung passieren.

Radiologische Befunde wie „osteoklastische Läsion“ weisen darauf hin, dass der Knochen an dieser Stelle aufgelöst wurde. Das kann zum Beispiel bei bestimmten Knochentumoren oder bei Metastasen von anderen Krebsarten vorkommen. Auch bei Infektionen oder chronischen Entzündungen kann der Begriff auftauchen.

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?

Ob und wie behandelt werden muss, hängt immer von der zugrunde liegenden Ursache ab. Der Begriff selbst beschreibt nur den Vorgang des Knochenabbaus und ist keine eigenständige Diagnose. Wenn eine Erkrankung wie Osteoporose, ein Tumor oder eine Entzündung dahintersteckt, richtet sich die Therapie nach dieser Grunderkrankung.

Wichtig zu wissen: Osteoklastische Prozesse sind Teil des normalen Knochenstoffwechsels. Erst wenn sie übermäßig stark auftreten oder Beschwerden verursachen, wird eine gezielte Behandlung notwendig.

Was kann selbst getan werden?

Für einen gesunden Knochenstoffwechsel spielen eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und die Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium und Vitamin D eine große Rolle. Wer regelmäßig Sport treibt und auf eine knochengesunde Ernährung achtet, unterstützt das Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau.

Regelmäßige Kontrollen beim Arzt helfen dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen, besonders wenn Risikofaktoren wie familiäre Vorbelastung, bestimmte Medikamente oder chronische Erkrankungen bestehen.

Zusammengefasst

Osteoklastisch bedeutet, dass Knochen abgebaut wird – ein Vorgang, der im Körper ganz normal abläuft und für die Erneuerung des Skeletts sorgt. Erst wenn dieser Prozess gestört ist oder an ungewöhnlichen Stellen auftritt, kann eine Erkrankung dahinterstecken. Die genaue Bedeutung im Einzelfall hängt immer vom Zusammenhang im Befund oder Arztbrief ab.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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