Osteochondrom bezeichnet eine gutartige knöcherne Ausstülpung, die vor allem an den langen Röhrenknochen wächst und mit einer Knorpelschicht überzogen ist.
Was steckt hinter dem Begriff?
Ein Osteochondrom ist eine Art Knochenauswuchs, der sich meist in der Nähe von Gelenken bildet – besonders häufig findet sich so ein Befund am Knie, Oberarm oder Unterschenkel. Der Name setzt sich aus „Osteo“ für Knochen und „Chondrom“ für Knorpel zusammen. Gemeint ist damit eine Wucherung, die sowohl aus Knochen als auch aus Knorpel besteht. Oft wird in Arztbriefen auch die Bezeichnung Exostose verwendet, was grundsätzlich einen Knochenauswuchs beschreibt. Wer mehr dazu wissen möchte, findet hier weitere Informationen zum Thema Exostose.
Wie entsteht ein Osteochondrom?
Die Entstehung eines Osteochondroms beginnt meist schon im Kindes- oder Jugendalter, während das Knochenwachstum noch nicht abgeschlossen ist. In dieser Zeit kann es passieren, dass sich an den sogenannten Wachstumsfugen eine kleine Unregelmäßigkeit entwickelt. Aus dieser Region wächst dann langsam ein Ausläufer, der sowohl aus Knochen- als auch aus Knorpelgewebe besteht. Im Erwachsenenalter bleiben diese Veränderungen meist stabil, weil das Knochenwachstum dann abgeschlossen ist.
Ist ein Osteochondrom gefährlich?
Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie in ihrem Befund den Begriff Osteochondrom lesen. Schnell taucht die Frage auf, ob es sich um einen Tumor handelt – und wie gefährlich so ein Auswuchs werden kann. Die gute Nachricht: Ein Osteochondrom ist fast immer gutartig. Das bedeutet, es wächst zwar, aber es breitet sich nicht wie ein bösartiger Tumor im Körper aus. Auch eine Umwandlung in eine bösartige Form ist äußerst selten.
Oft bleibt ein Osteochondrom sogar völlig unbemerkt und wird nur zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Röntgenaufnahme aus anderem Grund. Beschwerden treten meist erst dann auf, wenn der Auswuchs auf umliegende Strukturen drückt – etwa auf Sehnen, Muskeln oder Nerven. Das kann zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder einem spürbaren „Knubbel“ unter der Haut führen.
Was bedeutet die Diagnose im Alltag?
Wer ein Osteochondrom hat, muss sich in den allermeisten Fällen keine Sorgen machen. Viele Menschen leben jahrelang damit, ohne dass es zu Problemen kommt. Es besteht kein akutes Risiko für die Gesundheit. Allerdings kann es sein, dass der Knochenauswuchs im Laufe der Zeit wächst und dadurch Beschwerden verursacht. Dann hängt es vom Einzelfall ab, ob eine Behandlung nötig wird.
Manche fragen sich, ob ein Osteochondrom vererbt werden kann. In den meisten Fällen handelt es sich um eine einzelne, zufällige Veränderung. Es gibt jedoch auch seltene familiäre Formen, bei denen mehrere Auswüchse an verschiedenen Knochen auftreten – in diesem Fall spricht man von einer multiplen kartilaginären Exostose.
Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Solange ein Osteochondrom keine Beschwerden verursacht, ist meist keine Therapie notwendig. Regelmäßige Kontrollen reichen aus, um Veränderungen im Blick zu behalten. Sollte der Knochenauswuchs jedoch Schmerzen bereiten, das Wachstum stören oder wichtige Strukturen beeinträchtigen, kann eine operative Entfernung in Betracht gezogen werden. Dabei wird der Auswuchs mitsamt der Knorpelkappe entfernt, was in den meisten Fällen unkompliziert verläuft.
Wichtig ist, auf neue oder zunehmende Beschwerden zu achten. Wenn sich zum Beispiel Schmerzen verstärken, der Knoten sehr schnell wächst oder Taubheitsgefühle und Bewegungseinschränkungen auftreten, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Sehr selten kann sich ein Osteochondrom in einen bösartigen Tumor verwandeln – dies ist jedoch die absolute Ausnahme.
Was tun bei Unsicherheit?
Die Diagnose Osteochondrom sorgt oft für Unsicherheit und viele Fragen. Die Vorstellung eines Knochenauswuchses klingt zunächst beunruhigend. Doch in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle handelt es sich um eine harmlose Veränderung, die keine ernsthaften Folgen für die Gesundheit hat. Wer unsicher ist oder neue Beschwerden bemerkt, kann jederzeit Rücksprache mit einer Fachärztin oder einem Facharzt halten. So lassen sich Sorgen frühzeitig ausräumen und das weitere Vorgehen gemeinsam besprechen.
Mehr zum Thema Knochenauswuchs und verwandte Begriffe findest du auch im Artikel zur Exostose.