Das Os pisiforme ist ein kleines, erbsenförmiges Knochenstück, das sich an der Handwurzel auf der Seite des kleinen Fingers befindet.
Aufbau und Lage des Os pisiforme
Das Os pisiforme – auch einfach pisiforme genannt – gehört zu den acht Handwurzelknochen. Es liegt an der Innenseite des Handgelenks, genauer gesagt auf der Seite des kleinen Fingers, und ist leicht tastbar, wenn das Handgelenk gebeugt wird. Der Name stammt aus dem Lateinischen: „pisum“ bedeutet Erbse, und tatsächlich erinnert die Form an eine kleine Erbse. Im Gegensatz zu den meisten anderen Handwurzelknochen, die eher würfelförmig oder länglich sind, ist das pisiforme rundlich und deutlich kleiner.
Funktion des Os pisiforme in der Hand
Obwohl das Os pisiforme auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, spielt es eine wichtige Rolle im Zusammenspiel der Handgelenksknochen. Es dient als Ansatzpunkt für Sehnen und Bänder, vor allem für den sogenannten Musculus flexor carpi ulnaris, einen Muskel, der das Handgelenk beugt und zur Seite des kleinen Fingers zieht. Das Os pisiforme sorgt so mit dafür, dass Bewegungen des Handgelenks kraftvoll und stabil ausgeführt werden können. Außerdem schützt es die darunterliegenden Gefäße und Nerven in diesem Bereich.
Bedeutung in medizinischen Befunden
In medizinischen Berichten, Röntgenaufnahmen oder Arztbriefen taucht der Begriff Os pisiforme häufig auf, wenn die Handwurzel untersucht wird. Besonders bei Beschwerden am Handgelenk, etwa nach einem Sturz, kann das pisiforme mitbetroffen sein. Manchmal werden auch Veränderungen wie Brüche, Zysten oder selten Verschleißerscheinungen beschrieben, die diesen Knochen betreffen. In den allermeisten Fällen ist das Os pisiforme jedoch einfach Teil der normalen Anatomie und kein Grund zur Sorge.
Mögliche Besonderheiten und Varianten
Manche Menschen haben ein besonders ausgeprägtes oder kaum tastbares Os pisiforme – das ist völlig normal und kein Hinweis auf eine Erkrankung. Selten kommt es vor, dass der Knochen fehlt oder doppelt angelegt ist. Solche Varianten sind meist Zufallsbefunde und führen in der Regel zu keinen Beschwerden. Sollte das Os pisiforme doch einmal verletzt sein, etwa durch einen Bruch, wird dies im Befund ausdrücklich erwähnt.
Was tun bei Beschwerden im Bereich des pisiforme?
Beschwerden rund um das Os pisiforme sind selten. Wenn Schmerzen oder Druckempfindlichkeit direkt über dem Knochen auftreten, kann das verschiedene Ursachen haben – zum Beispiel eine Prellung, eine Sehnenreizung oder in sehr seltenen Fällen eine Fraktur. Die Behandlung richtet sich dann nach der genauen Diagnose und kann von Schonung über Physiotherapie bis hin zu gezielten Maßnahmen reichen. In den allermeisten Fällen ist das Os pisiforme jedoch unauffällig und macht keine Probleme.
Das Os pisiforme ist also ein kleiner, aber wichtiger Knochen an der Handwurzel, der vor allem als Ansatzpunkt für wichtige Sehnen dient. In Befunden wird es meist nur im Rahmen der normalen Anatomie erwähnt. Nur bei klaren Beschwerden oder Verletzungen spielt es eine besondere Rolle.