Oberlid – Schutz und Warnzeichen am Auge

Oberlid – Schutz und Warnzeichen am Auge

14.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Oberlid ist der medizinische Ausdruck für das obere Augenlid, also die bewegliche Hautfalte, die das Auge von oben bedeckt und schützt.

Aufbau und Funktion des oberen Augenlids

Das obere Augenlid ist ein wichtiger Teil des Auges. Es besteht aus mehreren Schichten: einer dünnen Haut, darunter liegendem Bindegewebe, einem kleinen Muskel und einer stabilisierenden Platte aus festem Gewebe, dem sogenannten Tarsus. Im Inneren verlaufen feine Drüsen, die ein öliges Sekret abgeben. Dieses verhindert, dass die Tränenflüssigkeit zu schnell verdunstet.

Die wichtigste Aufgabe des Oberlids ist es, das Auge zu schützen. Beim Blinzeln verteilt das Lid die Tränenflüssigkeit gleichmäßig über die Oberfläche des Auges. Das hält das Auge feucht und spült kleine Fremdkörper oder Staubpartikel weg. Außerdem sorgt das Schließen des Lids dafür, dass das Auge im Schlaf vor Austrocknung und äußeren Einflüssen geschützt ist.

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Unterschiede zum Unterlid

Neben dem oberen gibt es auch das untere Augenlid. Während das Oberlid beweglicher ist und beim Blinzeln den Hauptanteil der Bewegung übernimmt, bleibt das Unterlid meist relativ ruhig. Das Oberlid kann sich weit öffnen und schließen, sodass du die Augen bei Gefahr oder hellem Licht schnell schützen kannst.

Typische Begriffe und Anwendungen in Arztbriefen

In medizinischen Befunden, Arztbriefen oder bei Untersuchungen taucht der Begriff Oberlid häufig auf. Oft wird beschrieben, ob das Oberlid normal aussieht, ob es geschwollen ist, sich ungewöhnlich bewegt oder eine Verletzung vorliegt. Auch bei Operationen am Auge spielt das obere Augenlid eine Rolle – zum Beispiel bei der sogenannten Lidstraffung oder wenn ein Tumor entfernt werden muss.

Manchmal werden Fachbegriffe wie „Ptosis“ (das Herabhängen des Oberlids) oder „Oberlidödem“ (Schwellung des Oberlids) verwendet. In diesen Fällen beschreibt das Wort Oberlid einfach den betroffenen Bereich. Ob eine Behandlung nötig ist, hängt dann von der jeweiligen Diagnose ab.

Zusammenhang mit anderen Strukturen rund ums Auge

Das obere Augenlid liegt direkt vor der sogenannten Orbitae, also der knöchernen Augenhöhle. Die Muskeln, die das Oberlid bewegen, sind mit dem knöchernen Rand der Augenhöhle verbunden. Deshalb kann zum Beispiel eine Verletzung oder Entzündung im Bereich der Augenhöhle auch Auswirkungen auf das Oberlid haben.

Wann ist das Oberlid medizinisch relevant?

Im Normalfall ist das obere Augenlid einfach ein Teil des Auges, der keine Beschwerden verursacht. Erst wenn Veränderungen auftreten – wie eine Schwellung, Rötung, Schmerzen oder eine eingeschränkte Beweglichkeit – wird das Oberlid medizinisch interessant. Dann suchen Ärztinnen und Ärzte nach der Ursache. Das können harmlose Gründe wie eine Reizung oder eine Allergie sein, manchmal aber auch Erkrankungen wie eine Entzündung, eine Lidfehlstellung oder selten ein Tumor.

Ob und welche Behandlung notwendig ist, hängt immer von der genauen Diagnose ab. Das Oberlid selbst ist jedoch in erster Linie eine anatomische Struktur, die das Auge schützt und für das Wohlbefinden der Augen eine wichtige Rolle spielt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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