Novaminsulfon ist ein Medikament, das zur Behandlung von Schmerzen und Fieber eingesetzt wird und in Deutschland häufig unter dem Namen Metamizol bekannt ist. Es gehört zu den sogenannten Analgetika, also Wirkstoffen, die Schmerzen lindern können.
Wann kommt Novaminsulfon zum Einsatz?
Novaminsulfon wird vor allem dann verschrieben, wenn andere gängige Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen nicht ausreichen oder nicht vertragen werden. Besonders bei starken, krampfartigen Schmerzen, wie sie etwa im Bauch nach Operationen oder bei bestimmten Erkrankungen auftreten, gilt Novaminsulfon als wirksam. Auch bei hohem Fieber, das sich mit anderen Mitteln nicht senken lässt, kann dieser Wirkstoff helfen. In manchen Fällen wird es als Tropfen, Tabletten oder als Infusion direkt ins Blut gegeben.
Wie wirkt Novaminsulfon im Körper?
Der Wirkstoff blockiert bestimmte Botenstoffe, die für die Schmerzwahrnehmung und das Entstehen von Fieber verantwortlich sind. Dadurch wird das Schmerzempfinden im Gehirn abgeschwächt und die Körpertemperatur gesenkt. Im Gegensatz zu vielen anderen Schmerzmitteln hat Novaminsulfon kaum Einfluss auf die Blutgerinnung und greift den Magen weniger an. Deshalb eignet es sich auch für Menschen, die empfindlich auf andere Schmerzmittel reagieren.
Mehr zum Thema findest du im Artikel Analgetikum – Wirkung und Risiken.
Welche Nebenwirkungen und Risiken gibt es?
Wie jedes Arzneimittel kann auch Novaminsulfon unerwünschte Wirkungen haben. Die meisten Menschen vertragen es gut. In seltenen Fällen kann es jedoch zu allergischen Reaktionen kommen, zum Beispiel mit Hautausschlag, Juckreiz oder Atemnot. Eine sehr seltene, aber ernste Nebenwirkung ist die sogenannte Agranulozytose. Dabei sinkt die Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen, die für die Abwehr von Infektionen wichtig sind, stark ab. Das macht den Körper anfälliger für Infekte und kann lebensbedrohlich werden, wenn es nicht rechtzeitig erkannt wird.
Warnzeichen für diese Nebenwirkung können plötzliches Fieber, starke Halsschmerzen oder Entzündungen im Mund sein. Tritt so etwas auf, sollte sofort ärztlicher Rat eingeholt werden. Die Häufigkeit dieser schweren Nebenwirkung wird in Deutschland auf etwa einen bis sechs Fälle pro eine Million Behandlungen geschätzt.
Was ist bei der Einnahme zu beachten?
Novaminsulfon sollte nur so lange und in der Dosierung eingenommen werden, wie vom Arzt oder der Ärztin verordnet. Das Medikament ist verschreibungspflichtig, weil die Risiken sorgfältig abgewogen werden müssen. Es empfiehlt sich, während der Behandlung auf ungewöhnliche Krankheitssymptome zu achten und diese ärztlich abklären zu lassen. Besonders wichtig ist das, wenn sich das Allgemeinbefinden plötzlich verschlechtert oder Fieber ohne erkennbare Ursache auftritt.
Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, wie schweren Nieren- oder Leberproblemen, sollten Novaminsulfon nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden. Auch in der Schwangerschaft oder Stillzeit ist besondere Vorsicht geboten.
Wann ist Novaminsulfon nicht geeignet?
Bei einer bekannten Allergie gegen Metamizol oder einen der Inhaltsstoffe darf das Medikament nicht angewendet werden. Auch bei bestimmten Blutbildungsstörungen oder akuten Störungen der Knochenmarkfunktion ist Vorsicht geboten. Wer bereits einmal eine Agranulozytose durch ein ähnliches Medikament hatte, sollte Novaminsulfon meiden.
Gibt es Alternativen?
Für viele typische Schmerz- oder Fieberzustände stehen verschiedene andere Medikamente zur Verfügung. Welche Mittel am besten geeignet sind, hängt von der individuellen Situation ab. Manchmal reicht ein klassisches Analgetikum wie Paracetamol oder Ibuprofen aus. In anderen Fällen, etwa bei sehr starken Schmerzen, kommt Novaminsulfon gezielt zum Einsatz.
Was tun bei Unsicherheiten?
Bei Fragen zur Einnahme oder zu möglichen Nebenwirkungen ist es sinnvoll, Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Apotheke zu halten. Wer Novaminsulfon verschrieben bekommt, sollte die Packungsbeilage aufmerksam lesen und bei Unsicherheiten nicht zögern, Unterstützung zu suchen. Das gilt besonders, wenn neue Beschwerden oder Symptome auftreten, die vorher nicht da waren.
Novaminsulfon ist ein bewährtes und in vielen Fällen hilfreiches Medikament, das unter ärztlicher Kontrolle sicher eingesetzt werden kann. Wer den eigenen Körper aufmerksam beobachtet und bei Auffälligkeiten frühzeitig reagiert, kann das Risiko für ernste Nebenwirkungen deutlich verringern.