Nervus trigeminus und seine Aufgaben im Gesicht

Nervus trigeminus und seine Aufgaben im Gesicht

29.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Der Nervus trigeminus ist der fünfte Hirnnerv und ist vor allem für das Empfinden im Gesicht und für die Steuerung der Kaumuskulatur zuständig ist.

Aufbau und Funktion

Der Nervus trigeminus, manchmal auch als „Trigeminusnerv“ oder kurz „Trigeminus“ bezeichnet, zählt zu den sogenannten Hirnnerven. Diese Nerven entspringen direkt aus dem Gehirn und übernehmen zentrale Aufgaben im Kopf- und Gesichtsbereich. Der Name „Trigeminus“ leitet sich vom Lateinischen ab und bedeutet so viel wie „Drillingsnerv“. Das liegt daran, dass sich der Nerv in drei große Hauptäste aufteilt.

Diese drei Äste versorgen unterschiedliche Bereiche des Gesichts. Der erste Ast zieht zur Stirn und zu den Augen, der zweite verläuft zu den Wangen und Oberkiefer, der dritte versorgt das Kinn und den Unterkiefer. Über diese Verzweigungen nimmt der Trigeminus Berührungen, Temperatur, Schmerz und andere Reize aus der Haut, den Schleimhäuten und den Zähnen auf. Außerdem steuert er die Muskeln, die für das Kauen gebraucht werden.

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Wo im Körper verläuft der Trigeminus?

Der Nervus trigeminus entspringt im sogenannten Hirnstamm, einem Teil des Gehirns, und zieht dann auf beiden Seiten des Kopfes nach vorne. Nach dem Austritt aus dem Schädel teilt er sich in seine drei Äste auf, die jeweils durch kleine Knochenöffnungen im Schädel verlaufen. So erreicht er Stirn, Wangen, Kiefer, Zähne, Teile der Nase, den Gaumen und sogar das Zahnfleisch. Überall dort sorgt er dafür, dass Berührungen, Temperaturunterschiede oder Schmerzen wahrgenommen werden können.

Bedeutung im medizinischen Alltag

In medizinischen Befunden, Arztbriefen oder Berichten taucht der Begriff Nervus trigeminus häufig auf, wenn es um Beschwerden oder Untersuchungen im Gesichtsbereich geht. Auch bei Zahnbehandlungen, Operationen am Kopf oder bei bestimmten Nervenerkrankungen spielt der Trigeminus eine wichtige Rolle. Seine Funktion ist zentral für das Empfinden im Gesicht und das reibungslose Zusammenspiel der Kaumuskulatur.

Störungen oder Erkrankungen, die den Trigeminus betreffen, können sich durch Taubheitsgefühle, Schmerzen, Kribbeln oder Lähmungen im Gesicht äußern. Besonders bekannt ist die sogenannte Trigeminusneuralgie, eine Erkrankung, bei der es zu sehr starken, plötzlich einschießenden Gesichtsschmerzen kommt. In solchen Fällen ist eine genaue ärztliche Abklärung wichtig.

Wann ist der Trigeminus betroffen?

Nicht immer steckt hinter Beschwerden im Gesicht eine Störung des Trigeminusnervs. Häufige Auslöser für Veränderungen oder Schmerzen im Versorgungsgebiet des Nervs sind zum Beispiel Zahnerkrankungen, Infektionen, Entzündungen oder Verletzungen. Auch bestimmte Operationen, zum Beispiel im Bereich der Nebenhöhlen, können den Trigeminus beeinflussen.

Wenn der Arzt oder die Ärztin im Befund den Nervus trigeminus erwähnt, bedeutet das zunächst nur, dass dieser Nerv bei der Untersuchung, Diagnose oder Therapie eine Rolle spielt. Erst wenn weitere Hinweise auf eine Erkrankung oder Schädigung vorliegen, wird genauer unterschieden, um welche Form der Störung es sich handelt.

Was tun bei Beschwerden im Trigeminus-Bereich?

Treten Schmerzen, Taubheit oder andere ungewöhnliche Empfindungen im Gesicht, an den Zähnen oder am Kiefer auf, kann das verschiedene Ursachen haben. Ein direkter Zusammenhang mit dem Trigeminusnerv besteht aber nicht immer. Für eine genaue Diagnose ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll. Je nach Ursache kommen unterschiedliche Behandlungswege infrage, zum Beispiel bei Entzündungen, Verletzungen oder speziellen Nervenerkrankungen wie der Trigeminusneuralgie.

Im medizinischen Alltag ist der Begriff Nervus trigeminus also vor allem eine anatomische Bezeichnung für einen der wichtigsten Gesichtsnerven. Nur wenn tatsächlich eine Erkrankung oder Schädigung festgestellt wird, sind spezielle Therapien notwendig. In den meisten Fällen beschreibt der Begriff jedoch einfach den Bereich, der durch diesen Nerv versorgt wird.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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