Nanomol – Warum so klein gemessen wird

Nanomol – Warum so klein gemessen wird

18.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Nanomol ist eine Maßeinheit, die in der Medizin und Naturwissenschaft dazu verwendet wird, winzige Mengen einer Substanz anzugeben – sie steht für den milliardsten Teil eines Mols.

Was steckt hinter der Maßeinheit?

Wer einen Laborbefund oder Arztbrief liest, stößt manchmal auf Zahlen, die mit „nmol“ abgekürzt werden. Das steht für Nanomol. Ein Mol ist dabei eine Basiseinheit aus der Chemie und beschreibt eine bestimmte Menge von Teilchen, zum Beispiel Moleküle oder Atome. Ein Nanomol ist davon ein extrem kleiner Bruchteil – nämlich ein Milliardstel eines Mols. Anders gesagt: Ein Nanomol entspricht 0,000000001 Mol. In der medizinischen Praxis nutzt man diese Einheit, um sehr geringe Konzentrationen von Stoffen im Blut, Urin oder anderen Körperflüssigkeiten zu messen.

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Wo taucht Nanomol im medizinischen Alltag auf?

Gerade bei Hormonwerten, Vitaminen oder bestimmten Laborparametern werden Konzentrationen häufig in Nanomol pro Liter (nmol/l) angegeben. Typische Beispiele sind die Bestimmung von Vitamin-D-Spiegeln, Schilddrüsenhormonen oder auch bestimmten Medikamenten im Blut. Die Werte helfen Ärztinnen und Ärzten dabei, zu überprüfen, ob sich die Konzentration eines Stoffs im normalen Bereich befindet oder ob ein Mangel oder Überschuss vorliegt.

Neben „nmol“ findet sich manchmal auch die Schreibweise „nmol/L“ oder „nmol/l“, was bedeutet, dass die gemessene Stoffmenge auf einen Liter Flüssigkeit bezogen ist. Das ist besonders praktisch, um verschiedene Laborwerte miteinander vergleichen zu können.

Warum werden so kleine Einheiten gebraucht?

Viele der im Körper aktiven Stoffe wirken schon in winzigen Mengen. Beispielsweise reichen schon wenige Nanomol eines Hormons aus, um wichtige Prozesse wie den Stoffwechsel, das Wachstum oder das Immunsystem zu steuern. Auch Medikamente, die auf den Hormonhaushalt wirken oder das Blutbild beeinflussen, entfalten ihre Wirkung oft in diesen sehr kleinen Konzentrationen. Eine präzise Messung ist daher notwendig, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.

Was bedeutet ein Nanomol-Wert im Befund?

Steht im Laborbericht ein Wert in nmol/l, gibt das Auskunft darüber, wie viel von einer bestimmten Substanz im Blut oder Urin vorhanden ist. Für sich genommen sagt die Zahl jedoch noch nichts darüber aus, ob das Ergebnis „gut“ oder „schlecht“ ist. Entscheidend ist der sogenannte Referenzbereich, der meist im Laborbefund angegeben wird. Dieser Bereich zeigt, welche Werte für gesunde Menschen als normal gelten. Liegt der eigene Wert darüber oder darunter, kann das auf einen Mangel, eine Überfunktion oder eine andere Veränderung hindeuten – je nachdem, um welchen Stoff es sich handelt.

Keine Diagnose, sondern Maßeinheit

Nanomol ist keine Krankheit, Diagnose oder Therapie, sondern ausschließlich eine Maßeinheit. Sie beschreibt lediglich, wie viel von einer bestimmten Substanz gemessen wurde. Ob ein Wert in Nanomol pro Liter für einen selbst eine Bedeutung hat, hängt ganz davon ab, welcher Stoff untersucht wurde und wie der Wert im Verhältnis zum Normalbereich steht. Erst die Ärztin oder der Arzt kann beurteilen, ob ein erhöhter oder erniedrigter Wert medizinisch relevant ist und ob gegebenenfalls weitere Untersuchungen oder Behandlungen notwendig sind.

Bedeutung im Zusammenhang verstehen

Wer einen Laborwert mit „nmol“ oder „nmol/l“ im Befund entdeckt, muss sich keine Sorgen machen: Die Einheit allein sagt nichts über den Gesundheitszustand aus. Wichtig ist immer der Zusammenhang – also welcher Stoff gemessen wurde und wie der Wert zu interpretieren ist. Im Zweifel lohnt sich das Gespräch mit einer medizinischen Fachperson, um Unsicherheiten zu klären und die eigenen Werte besser einordnen zu können.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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