Was ist der N. suralis?
Der Begriff N. suralis steht für den Nervus suralis, einen sensiblen Hautnerv im Unterschenkel. Dieser Nerv verläuft an der Rückseite des Unterschenkels und versorgt einen Teil des äußeren Fußrandes sowie die Ferse mit Gefühlsempfindungen.
Verlauf und Funktion des Nervus suralis
Der Nervus suralis entsteht meist aus Anteilen zweier anderer Nerven, dem Nervus tibialis und dem Nervus fibularis communis. Beide entspringen aus dem Ischiasnerv, der größten Nervenbahn des Beins. Im mittleren Bereich der Wade vereinigen sich deren Äste und bilden den N. suralis, der dann weiter nach unten Richtung Knöchel zieht. Sein Versorgungsgebiet umfasst vor allem die Haut an der Rückseite und Außenseite des Unterschenkels sowie den äußeren Fußrand.
Die Hauptaufgabe dieses Nervs besteht darin, Berührungen, Temperaturreize oder auch Schmerzempfindungen aus diesem Hautareal an das Gehirn weiterzuleiten. Er ist also ein reiner Hautnerv und steuert keine Muskeln.
Wann spielt der N. suralis eine Rolle?
Im medizinischen Alltag taucht der Begriff N. suralis vor allem in Operationsberichten, bei neurologischen Untersuchungen oder in Zusammenhang mit Nervenverletzungen auf. Auch bei bestimmten Diagnosen, etwa bei Gefühlsstörungen im Unterschenkel oder Fuß, kann der Verlauf dieses Nervs wichtig werden. In der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie wird der N. suralis manchmal als sogenannter Spendernerv verwendet, etwa um andere beschädigte Nerven zu ersetzen.
Typische Beschwerden bei Schädigung
Verletzungen des N. suralis sind insgesamt selten, können aber zum Beispiel durch tiefe Wunden, Operationen oder starke Prellungen entstehen. Typische Anzeichen wären dann Taubheitsgefühle, Kribbeln oder ein „Ameisenlaufen“ an der Außenseite des Fußes oder der Ferse. Schmerzen oder eine Überempfindlichkeit in diesem Bereich können ebenfalls auftreten, wenn der Nerv gereizt oder eingeklemmt ist.
Eine vollständige Lähmung tritt nicht auf, da der Nerv keine Muskeln steuert. Es handelt sich also ausschließlich um Gefühlsstörungen im genannten Hautareal. Für die Beweglichkeit des Fußes oder Beines ist der N. suralis nicht zuständig.
Bedeutung in der Diagnostik und Therapie
Der N. suralis wird manchmal gezielt untersucht, wenn es um die Abklärung von Gefühlsstörungen oder Nervenentzündungen im Unterschenkel geht. Auch bei bestimmten Nervenmessungen (Nervenleitgeschwindigkeit) spielt er eine Rolle, da er leicht zugänglich ist und sich gut untersuchen lässt.
In der Regel besteht bei einer Schädigung keine akute Gefahr. Die Beschwerden können unangenehm sein, sind aber meist gut behandelbar oder bilden sich mit der Zeit zurück. Nur in seltenen Fällen bleibt eine Gefühlsstörung dauerhaft bestehen.
Zusammengefasst
Der N. suralis ist ein sensibler Hautnerv am Unterschenkel, der das Gefühl an der Außenseite der Wade und des Fußes vermittelt. Schädigungen betreffen ausschließlich das Hautgefühl, nicht die Muskelkraft. In medizinischen Berichten taucht der Begriff häufig im Zusammenhang mit Untersuchungen, Operationen oder als Spendernerv auf.