Die Myomektomie ist ein operatives Verfahren, bei dem gutartige Muskelknoten, sogenannte Myome, aus der Gebärmutter entfernt werden. Myome sind Wucherungen, die sich aus Muskelzellen und Bindegewebe in der Gebärmutterwand bilden und häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter auftreten.
Was passiert bei einer Myomektomie?
Bei dieser Operation werden ausschließlich die Myome entfernt, während die Gebärmutter selbst erhalten bleibt. Das unterscheidet die Myomektomie von einer Gebärmutterentfernung (Hysterektomie). Der Eingriff kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden, je nachdem, wie groß die Myome sind, wo sie sitzen und wie viele es gibt. Möglich ist eine Entfernung durch einen Bauchschnitt, durch die Scheide oder minimal-invasiv mit einer Bauchspiegelung.
Wann wird dieser Eingriff empfohlen?
Nicht jedes Myom muss behandelt werden. Oft bleiben sie unbemerkt und verursachen keine Beschwerden. Eine Myomektomie kommt meist dann in Frage, wenn die Myome zu starken Regelblutungen, Schmerzen, Druckgefühlen im Unterbauch oder Problemen beim Wasserlassen führen. Auch bei unerfülltem Kinderwunsch kann die Entfernung sinnvoll sein, wenn die Myome die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation hängt von individuellen Faktoren ab, etwa dem Alter, dem Kinderwunsch und der Ausprägung der Beschwerden.
Was bedeutet das für den Alltag und die Gesundheit?
Viele fragen sich, ob Myome gefährlich sind oder ob eine Myomektomie ein großer Eingriff ist. Myome selbst sind fast immer gutartig. Sie können aber, je nach Lage und Größe, das Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen. Die Myomektomie gilt als bewährte Methode, diese Beschwerden gezielt zu lindern und die Gebärmutter zu erhalten. Das ist besonders für Frauen wichtig, die sich noch Kinder wünschen. Nach dem Eingriff ist meist mit einer Erholungszeit von einigen Tagen bis Wochen zu rechnen, abhängig von der gewählten Operationsmethode.
Typische Sorgen rund um die Operation
Vor einer Operation tauchen oft viele Fragen und Ängste auf. Wird die Fruchtbarkeit erhalten bleiben? Wie groß ist das Risiko für Komplikationen? Wie lange dauert die Heilung? Die meisten Frauen können nach einer Myomektomie wieder schwanger werden, sofern keine anderen Ursachen für Unfruchtbarkeit vorliegen. Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder Verwachsungen sind zwar möglich, treten aber insgesamt selten auf. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte klären im Vorfeld ausführlich über die individuellen Risiken und den Ablauf auf.
Welche Alternativen gibt es zur Myomektomie?
Nicht immer ist eine Operation notwendig. In manchen Fällen helfen Medikamente, die das Wachstum der Myome bremsen oder Beschwerden verringern. Es gibt auch minimal-invasive Verfahren wie die sogenannte Embolisation, bei der die Blutversorgung des Myoms unterbrochen wird, sodass es schrumpft. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab – etwa dem Alter, der Familienplanung und der genauen Lage der Myome.
Was ist nach dem Eingriff zu beachten?
Nach einer Myomektomie ist Schonung wichtig. Die meisten Frauen können nach wenigen Tagen wieder leichte Tätigkeiten aufnehmen, sollten aber auf Sport und schweres Heben zunächst verzichten. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, den Heilungsverlauf zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Die Menstruation kann sich in den ersten Monaten verändern, normalisiert sich aber meist wieder. Ein erneutes Auftreten von Myomen ist grundsätzlich möglich, aber nicht zwangsläufig.
Wer eine Myomektomie empfohlen bekommt, steht vor einer persönlichen Entscheidung. Wichtig ist, sich umfassend beraten zu lassen und die eigenen Wünsche und Lebensumstände zu berücksichtigen. So lässt sich gemeinsam mit dem medizinischen Team der passende Weg finden.
Wissenschaftliche Quellen
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