Der Musculus teres minor ist ein schmaler, länglicher Muskel der Schulter, der zur sogenannten Rotatorenmanschette gehört und eine wichtige Rolle bei der Bewegung und Stabilisierung des Oberarms spielt.
Lage und Funktion des Musculus teres minor
Der Musculus teres minor liegt an der Rückseite der Schulter und verläuft vom seitlichen Rand des Schulterblatts (dem sogenannten „Margo lateralis scapulae“) bis zum Oberarmknochen, genauer gesagt zum Tuberculum majus des Humerus. Trotz seiner eher geringen Größe ist er für die Funktion des Schultergelenks von großer Bedeutung.
Seine Hauptaufgabe besteht darin, den Arm nach außen zu drehen – eine Bewegung, die als Außenrotation bezeichnet wird. Außerdem sorgt er dafür, dass der Oberarmknochen im Schultergelenk stabil bleibt, besonders wenn der Arm angehoben oder nach außen bewegt wird. Gerade bei alltäglichen Bewegungen wie dem Greifen nach Gegenständen, dem Anziehen einer Jacke oder dem Werfen eines Balls ist der Musculus teres minor aktiv beteiligt.
Teil der Rotatorenmanschette
Der Musculus teres minor ist einer von vier Muskeln, die zusammen die sogenannte Rotatorenmanschette bilden. Diese Muskelgruppe umschließt das Schultergelenk wie eine Manschette und sorgt dafür, dass das Gelenk beweglich bleibt und gleichzeitig stabilisiert wird. Neben dem Musculus teres minor gehören dazu noch der Musculus supraspinatus, der Musculus infraspinatus und der Musculus subscapularis.
Gerade weil das Schultergelenk sehr beweglich, aber auch vergleichsweise instabil ist, kommt der Rotatorenmanschette eine besondere Bedeutung zu. Die Muskeln halten den Oberarmkopf fest in der Gelenkpfanne und verhindern, dass er bei Bewegungen verrutscht oder auskugelt.
Bedeutung im Alltag und bei Verletzungen
Ein gesunder Musculus teres minor ist vor allem für Sportarten wichtig, bei denen der Arm häufig über Kopf bewegt oder schnell nach außen gedreht wird – etwa beim Tennis, Volleyball oder Schwimmen. Auch bei handwerklichen Tätigkeiten, beim Heben von Lasten oder bei Stürzen schützt er das Schultergelenk vor Überlastung und Verletzungen.
Kommt es zu einer Überbeanspruchung oder zu Verletzungen der Rotatorenmanschette, kann auch der Musculus teres minor betroffen sein. Typische Beschwerden wären dann Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, eine eingeschränkte Außenrotation oder ein allgemeines Gefühl von Instabilität in der Schulter. Im Alltag macht sich das zum Beispiel dadurch bemerkbar, dass das Anheben des Arms schwerfällt oder ungewohnte Schmerzen bei Drehbewegungen auftreten.
Wie lässt sich der Muskel stärken?
Gezielte Kräftigungsübungen für die Rotatorenmanschette, wie das kontrollierte Außenrotieren des Arms mit einem leichten Widerstand, können helfen, den Musculus teres minor zu stärken und so die Schulter zu stabilisieren. Gerade bei Sportarten mit hoher Schulterbelastung empfiehlt sich ein regelmäßiges Training dieser Muskelgruppe, um Verletzungen vorzubeugen. Bei bestehenden Beschwerden oder nach einer Verletzung sollte das Training jedoch immer in Absprache mit einer medizinischen Fachperson erfolgen.
Zusammengefasst
Der Musculus teres minor ist ein kleiner, aber wichtiger Schultermuskel, der gemeinsam mit anderen Muskeln die Beweglichkeit und Stabilität des Schultergelenks sichert. Seine Funktion wird im Alltag oft unterschätzt, dabei sorgt er dafür, dass viele alltägliche und sportliche Bewegungen überhaupt erst möglich sind. Ein gutes Zusammenspiel der Rotatorenmanschette schützt die Schulter und hält sie leistungsfähig.