Musculus Supraspinatus und Schulterschmerzen

Musculus Supraspinatus und Schulterschmerzen

08.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Der Musculus supraspinatus ist ein Skelettmuskel, der zur sogenannten Rotatorenmanschette der Schulter gehört und eine wichtige Rolle bei der Bewegung und Stabilisierung des Schultergelenks spielt.

Wo befindet sich der Musculus supraspinatus?

Der Musculus supraspinatus liegt oberhalb des Schulterblatts, genauer gesagt in einer Vertiefung, die als Fossa supraspinata bezeichnet wird. Von dort aus zieht der Muskel unter dem Schulterdach (dem sogenannten Akromion) hindurch und setzt am oberen Teil des Oberarmknochens an. Dieser Verlauf sorgt dafür, dass der Muskel eng am Gelenk anliegt und gemeinsam mit anderen Muskeln die Schulter stabilisiert.

Welche Funktion hat dieser Muskel?

Die Hauptaufgabe des Musculus supraspinatus besteht darin, den Arm zur Seite anzuheben – also die sogenannte Abduktion des Arms einzuleiten. Vor allem die ersten 10 bis 15 Grad dieser Bewegung werden fast ausschließlich durch diesen Muskel ermöglicht. Erst danach übernehmen andere Muskeln, wie zum Beispiel der Deltamuskel, einen größeren Anteil. Darüber hinaus sorgt der Musculus supraspinatus gemeinsam mit den anderen Muskeln der Rotatorenmanschette dafür, dass der Oberarmkopf fest in der Gelenkpfanne bleibt. Das ist besonders wichtig bei alltäglichen Bewegungen, etwa beim Heben von Gegenständen oder beim Ausstrecken des Arms.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Warum ist der Musculus supraspinatus medizinisch relevant?

Gerade weil der Musculus supraspinatus so zentral an der Schulterbewegung beteiligt ist, kommt es hier besonders häufig zu Überlastungen oder Verletzungen. In medizinischen Berichten wird der Muskel oft erwähnt, wenn Beschwerden wie Schmerzen beim Anheben des Arms, Bewegungseinschränkungen oder eine Schwäche der Schulter auftreten. Häufige Probleme sind zum Beispiel Entzündungen, sogenannte Supraspinatussehnenentzündungen, oder Risse in der Sehne, die den Muskel mit dem Oberarm verbindet. Auch das sogenannte Impingement-Syndrom, bei dem die Sehne unter dem Schulterdach eingeengt wird, betrifft diesen Muskel besonders häufig.

Wie wird der Musculus supraspinatus untersucht?

Bei Schulterbeschwerden prüfen Ärztinnen und Ärzte gezielt die Funktion des Musculus supraspinatus. Das gelingt durch bestimmte Bewegungstests, bei denen der Arm gegen Widerstand seitlich angehoben wird. Schmerzen oder eine Schwäche können Hinweise auf eine Schädigung geben. Ergänzend kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz, um die Struktur des Muskels und seiner Sehne genau darzustellen.

Wann taucht der Begriff in Befunden auf?

Der Begriff Musculus supraspinatus findet sich häufig in Röntgen- oder MRT-Befunden, wenn die Schulter untersucht wird. Dort wird etwa beschrieben, ob der Muskel oder seine Sehne entzündet, verdickt, angerissen oder sogar vollständig gerissen ist. Auch bei der Beurteilung der Rotatorenmanschette als Ganzes spielt der Musculus supraspinatus eine zentrale Rolle, weil er am häufigsten von Verschleiß oder Verletzungen betroffen ist.

Zusammengefasst

Der Musculus supraspinatus ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Muskel der Schulter, der für das seitliche Anheben des Arms und die Stabilität des Schultergelenks sorgt. Besonders bei Beschwerden oder Verletzungen der Schulter taucht sein Name in medizinischen Berichten immer wieder auf, weil er häufig betroffen ist und eine entscheidende Rolle für die Beweglichkeit des Arms spielt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen