Mittelhandknochen: Mehr als nur Knochen in der Hand

Mittelhandknochen: Mehr als nur Knochen in der Hand

18.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Der Begriff Mittelhandknochen bezeichnet die fünf länglichen Knochen, die sich in der Hand zwischen den Fingern und dem Handgelenk befinden.

Aufbau und Funktion der Mittelhandknochen

Die menschliche Hand besteht aus mehreren Abschnitten, wobei die Mittelhandknochen – in der Fachsprache auch als Ossa metacarpalia bekannt – das Bindeglied zwischen den Handwurzelknochen und den einzelnen Fingern bilden. Jeder Finger, mit Ausnahme des Daumens, ist mit einem eigenen Mittelhandknochen verbunden. Insgesamt sind es also fünf Stück, die nebeneinander angeordnet sind und die charakteristische Form der Hand ermöglichen.

Diese Knochen sind länglich geformt und sorgen dafür, dass die Hand stabil bleibt und trotzdem beweglich genug ist, um verschiedene Greifbewegungen auszuführen. Sie bilden das Grundgerüst für die Handinnenfläche und spielen eine entscheidende Rolle beim Kraftgriff, aber auch bei feinmotorischen Tätigkeiten. Die Gelenke zwischen Mittelhandknochen und Fingern ermöglichen das Beugen, Strecken und Spreizen der Finger.

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Wo liegen die Mittelhandknochen genau?

Anatomisch betrachtet beginnt die Mittelhand direkt nach den acht kleinen Handwurzelknochen, die sich im Bereich des Handgelenks befinden. Die Mittelhandknochen verlaufen von dort aus bis zu den Fingergrundgelenken. Am oberen Ende (zur Handwurzel hin) sind sie jeweils mit einem Handwurzelknochen verbunden, am unteren Ende (zur Fingerseite) mit dem ersten Knochen jedes Fingers. Die Mittelhandknochen lassen sich auch von außen ertasten, besonders bei schlanken Händen oder wenn die Faust geballt wird.

Was bedeutet es, wenn im Befund „Mittelhandknochen“ steht?

Taucht der Begriff Mittelhandknochen im Arztbrief oder Befund auf, bezieht sich das meist auf die anatomische Struktur der Hand. Häufig wird der Begriff im Zusammenhang mit Verletzungen, Brüchen oder Veränderungen erwähnt. Zum Beispiel kann von einem Bruch (Fraktur) eines Mittelhandknochens die Rede sein. In solchen Fällen ist meist genau angegeben, welcher der fünf Knochen betroffen ist – etwa der zweite Mittelhandknochen, der zum Zeigefinger gehört.

Manchmal findet sich auch die lateinische Bezeichnung Ossa metacarpalia, die dasselbe meint. Weitere Informationen zu dieser Schreibweise finden sich hier.

Wichtige Hinweise zu Verletzungen der Mittelhandknochen

Bei einem Sturz auf die Hand, einem Schlag oder einer Quetschung kann es zu einer Fraktur eines Mittelhandknochens kommen. Das äußert sich meist durch Schmerzen, eine Schwellung und manchmal durch eine sichtbare Fehlstellung oder Bewegungseinschränkung. In solchen Fällen ist eine ärztliche Abklärung ratsam, da eine unbehandelte Verletzung zu dauerhaften Problemen beim Greifen oder Bewegen der Hand führen kann.

Neben Brüchen können auch andere Veränderungen, wie zum Beispiel Entzündungen oder Verschleißerscheinungen, an den Mittelhandknochen auftreten. Diese sind jedoch deutlich seltener als Verletzungen.

Bedeutung der Mittelhandknochen im Alltag

Die Mittelhandknochen sind für die alltäglichen Handbewegungen unverzichtbar. Ohne sie wäre weder ein kräftiges Zupacken noch das präzise Halten kleiner Gegenstände möglich. Sie tragen das Gewicht, das beim Tragen, Drücken oder Heben auf die Hand wirkt, und verteilen es gleichmäßig auf die Handfläche. Auch die feinen Bewegungen beim Schreiben, Tippen oder Musizieren werden erst durch das Zusammenspiel von Mittelhandknochen, Muskeln und Bändern möglich.

Zusammenfassung

Mittelhandknochen sind die fünf länglichen Knochen in der Mitte der Hand, die zwischen den Handwurzelknochen und den Fingern liegen. Sie sorgen für Stabilität und Beweglichkeit der Hand und sind bei vielen alltäglichen Bewegungen unverzichtbar. Wird im Befund von Mittelhandknochen gesprochen, ist damit meist diese anatomische Struktur gemeint – nur bei zusätzlichen Angaben, wie etwa einer Fraktur, liegt eine Erkrankung oder Verletzung vor. Wer mehr über die lateinische Bezeichnung Ossa metacarpalia wissen möchte, findet weitere Informationen hier.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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