Metaphyse – Übergangszone im Knochen

Metaphyse – Übergangszone im Knochen

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Metaphyse ist der Abschnitt eines Knochens, der zwischen der Mitte (Diaphyse) und den Enden (Epiphyse) liegt und eine wichtige Rolle beim Knochenwachstum spielt.

Wo befindet sich die Metaphyse genau?

Jeder Röhrenknochen – etwa Oberarmknochen, Oberschenkelknochen oder Speiche – ist in drei Bereiche gegliedert. Die Mitte bildet die sogenannte Diaphyse, also der eigentliche „Schaft“ des Knochens. An den Enden liegen die Epiphysen, die Gelenkflächen. Dazwischen befindet sich die Metaphyse. Sie verbindet also den Schaft mit dem jeweiligen Knochenende. Besonders auffällig ist dieser Bereich bei Kindern und Jugendlichen, weil hier das Längenwachstum des Knochens stattfindet.

Welche Funktion hat die Metaphyse?

Die Metaphyse ist für das Knochenwachstum unverzichtbar. Direkt an sie schließt sich die sogenannte Wachstumsfuge (Fachbegriff: Epiphysenfuge) an. In der Wachstumsphase sorgt dieser Bereich dafür, dass der Knochen länger wird. Das geschieht, weil hier neue Knochensubstanz gebildet wird. Die Metaphyse ist also wie eine Art „Übergangszone“, in der sich das noch weiche, knorpelige Gewebe nach und nach in festen Knochen verwandelt. Erst wenn das Wachstum abgeschlossen ist – meist im jungen Erwachsenenalter – verknöchert auch die Wachstumsfuge, und die Metaphyse verliert ihre besondere Bedeutung für das Längenwachstum.

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Warum taucht der Begriff Metaphyse in Arztbriefen oder Befunden auf?

In medizinischen Berichten oder Röntgenbefunden wird die Metaphyse häufig erwähnt, um die genaue Lage einer Veränderung zu beschreiben. Das kann zum Beispiel bei einem Knochenbruch (Fraktur), bei Entzündungen oder bei gut- oder bösartigen Veränderungen des Knochens der Fall sein. Wenn im Befund steht, dass eine Veränderung „metaphysär“ liegt, bedeutet das einfach, dass sie sich im Bereich zwischen Schaft und Knochenende befindet.

Gibt es Erkrankungen, die speziell die Metaphyse betreffen?

Allein der Begriff Metaphyse beschreibt keine Krankheit, sondern nur einen anatomischen Abschnitt des Knochens. Allerdings gibt es einige Erkrankungen oder Verletzungen, die bevorzugt in diesem Bereich auftreten. Dazu zählen zum Beispiel bestimmte Brüche, die vor allem bei Kindern nahe der Wachstumsfuge liegen. Auch manche Knochentumoren oder Entzündungen können sich bevorzugt in der Metaphyse entwickeln. Ob das schlimm ist oder einer Behandlung bedarf, hängt immer von der jeweiligen Diagnose ab und nicht vom Begriff Metaphyse an sich.

Was bedeutet „metaphysär“?

Der Ausdruck „metaphysär“ ist ein Adjektiv und beschreibt alles, was sich auf die Metaphyse bezieht. In Befunden liest man zum Beispiel von einer „metaphysären Fraktur“ – das bedeutet, der Bruch liegt im Bereich der Metaphyse. Auch bei bildgebenden Untersuchungen wie Röntgen oder MRT wird oft angegeben, ob eine Auffälligkeit diaphysär (im Schaft), metaphysär (im Übergangsbereich) oder epiphysär (am Knochenende) liegt.

Zusammengefasst

Die Metaphyse ist ein bestimmter Abschnitt des Knochens zwischen Schaft und Ende, der vor allem während des Wachstums eine wichtige Rolle spielt. Im Erwachsenenalter bleibt sie als Übergangszone bestehen, ist aber weniger auffällig. In medizinischen Texten hilft der Begriff dabei, die genaue Lage von Veränderungen am Knochen präzise zu beschreiben. Eine Erkrankung ist die Metaphyse nicht – sie ist einfach ein Teil des Knochens.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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