Ein Meniskusriss ist eine Verletzung des halbmondförmigen Knorpels im Kniegelenk, bei der der Meniskus einreißt oder beschädigt wird. Der Meniskus dient im Knie als eine Art Stoßdämpfer zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknochen und sorgt dafür, dass Bewegungen abgefedert und das Gelenk stabilisiert wird.
Wie entsteht ein Meniskusriss?
Im Alltag oder beim Sport muss das Knie oft plötzlichen Drehungen, schnellen Richtungswechseln oder starker Belastung standhalten. Dabei kann es passieren, dass der Meniskus überlastet wird und einreißt. Besonders häufig passiert das bei Sportarten wie Fußball, Skifahren oder Tennis, bei denen schnelle Bewegungen und Drehungen typisch sind. Aber auch bei alltäglichen Bewegungen, etwa beim Hinknien oder plötzlichen Aufstehen, kann ein Meniskusriss entstehen – vor allem, wenn der Meniskus durch Verschleiß bereits vorgeschädigt ist.
Mit zunehmendem Alter verliert der Meniskus an Elastizität, sodass auch ohne Unfall ein Riss entstehen kann. In solchen Fällen sprechen Ärztinnen und Ärzte von einem degenerativen Meniskusriss. Hierbei reißt der Knorpel meist nach und nach ein, weil er spröde geworden ist.
Welche Anzeichen und Beschwerden sind typisch?
Ein Meniskusriss macht sich häufig durch Schmerzen im Knie bemerkbar, vor allem bei Belastung, beim Hocken oder beim Drehen des Beins. Viele berichten über ein unangenehmes „Klicken“ oder „Schnappen“ im Kniegelenk. Manchmal fühlt sich das Knie instabil an, als würde es „wegknicken“. In einigen Fällen schwillt das Gelenk an oder es kommt zu einer Bewegungseinschränkung – das Knie lässt sich dann nicht mehr vollständig beugen oder strecken.
Bei größeren Rissen kann es passieren, dass ein Teil des Meniskus im Gelenk eingeklemmt wird. Dann blockiert das Knie regelrecht und lässt sich kaum noch bewegen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der sogenannte Korbhenkelriss. Mehr dazu findest du im Artikel Korbhenkelriss.
Ist ein Meniskusriss schlimm?
Viele fragen sich, ob ein Meniskusriss eine schwerwiegende Verletzung ist und wie es weitergeht. Die Antwort hängt davon ab, wie groß der Riss ist, wie stark die Beschwerden sind und wie viel vom Meniskus betroffen ist. Ein kleiner, stabiler Riss verursacht manchmal kaum Beschwerden und kann sogar von selbst ausheilen oder mit einfachen Maßnahmen behandelt werden. Größere oder ungünstig gelegene Risse können jedoch zu dauerhaften Problemen führen, wenn sie unbehandelt bleiben.
Ohne ausreichende Behandlung kann ein Meniskusriss das Risiko für eine frühzeitige Arthrose im Knie erhöhen. Denn der Meniskus verteilt die Belastung im Gelenk – fehlt dieser Puffer, reiben die Knochen stärker aufeinander, was den Knorpel schädigen kann.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Therapie richtet sich immer nach der Art des Risses, dem Ausmaß der Beschwerden und dem Alter der betroffenen Person. Bei kleineren Rissen oder wenn die Beschwerden nur leicht ausgeprägt sind, reicht oft eine konservative Behandlung. Das bedeutet: Schonung, Kühlung, entzündungshemmende Medikamente und gezielte Physiotherapie, um das Knie zu stärken und die Beweglichkeit zu erhalten.
Wenn der Riss größer ist, das Knie blockiert oder die Beschwerden nicht nachlassen, kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Häufig wird dabei eine sogenannte Arthroskopie durchgeführt. Das ist eine minimalinvasive Gelenkspiegelung, bei der der Riss genäht oder der beschädigte Teil des Meniskus entfernt wird. Ziel ist es, möglichst viel vom gesunden Meniskus zu erhalten, damit das Knie weiterhin gut funktioniert.
Es gibt auch spezielle Rissformen wie die meniskokapsuläre Separation, bei der der Meniskus an seiner Verankerung zur Gelenkkapsel abreißt. Mehr Informationen dazu findest du unter Meniskokapsuläre Separation.
Was passiert nach der Diagnose?
Nach einem Meniskusriss ist die richtige Nachbehandlung entscheidend. Je nach Therapieform – ob konservativ oder operativ – dauert es einige Wochen, bis das Knie wieder voll belastbar ist. Physiotherapie hilft dabei, die Muskulatur zu stärken und das Gelenk beweglich zu halten. Wer frühzeitig mit gezielten Übungen beginnt, kann die Heilung unterstützen und das Risiko für spätere Probleme senken.
Viele machen sich Sorgen, ob sie nach einem Meniskusriss wieder Sport treiben können oder das Knie dauerhaft geschädigt bleibt. In den meisten Fällen ist eine Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten möglich, sobald das Gelenk stabil und schmerzfrei ist. Allerdings sollte das Knie nicht überlastet werden und auf Warnzeichen wie Schmerzen oder Schwellungen geachtet werden.
Was tun bei anhaltenden Beschwerden?
Wenn nach einem Meniskusriss weiterhin Schmerzen, Instabilität oder Bewegungseinschränkungen bestehen, ist es ratsam, erneut ärztlichen Rat einzuholen. Manchmal sind weitere Untersuchungen nötig, um andere Schäden im Knie auszuschließen oder die Behandlung anzupassen. Eine frühzeitige und gezielte Therapie kann helfen, das Knie langfristig gesund zu halten und Folgeschäden zu vermeiden.
Ein Meniskusriss ist also nicht automatisch ein Grund zur Sorge, sollte aber ernst genommen werden. Bei Unsicherheit oder anhaltenden Beschwerden lohnt es sich, das Knie untersuchen zu lassen und gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin die beste Vorgehensweise zu besprechen.