Melanom: Warnzeichen und Risiken

Melanom: Warnzeichen und Risiken

07.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Melanom ist eine bösartige Form von Hautkrebs, die von den pigmentbildenden Zellen der Haut, den sogenannten Melanozyten, ausgeht.

Woher kommt das Melanom?

Melanozyten befinden sich in der unteren Hautschicht und sorgen für die Bräunung der Haut bei Sonneneinstrahlung. Wird die Haut zu stark oder zu häufig UV-Strahlen ausgesetzt, etwa durch Sonnenbrände oder Solariumbesuche, kann die DNA der Zellen beschädigt werden. Beginnen sich diese veränderten Zellen unkontrolliert zu teilen, entsteht ein malignes Melanom.

Besonders häufig tritt ein Melanom an sonnenexponierten Körperstellen auf, wie beispielsweise im Gesicht, am Rücken, an den Schultern oder an den Beinen. Es kann aber auch an weniger sichtbaren Stellen entstehen, etwa unter den Fußnägeln, an den Schleimhäuten oder sogar im Auge (okuläres Melanom).

Menschen mit sehr heller Haut, vielen Muttermalen oder familiärer Vorbelastung haben ein erhöhtes Risiko, an einem Melanom zu erkranken.

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Wie erkennt man ein Melanom?

Ein Melanom kann im Anfangsstadium wie ein gewöhnliches Muttermal oder ein dunkler Fleck aussehen. Typisch sind jedoch Veränderungen, die sich mit der sogenannten ABCDE-Regel gut merken lassen:

  • Asymmetrie – ungleichmäßige Form

  • Begrenzung – unscharf, fransig oder unregelmäßig

  • Color (Farbe) – ungleichmäßige oder ungewöhnliche Färbung (braun, schwarz, rötlich, grau, bläulich)

  • Durchmesser – größer als 5 Millimeter

  • Entwicklung – sichtbare Veränderung in kurzer Zeit

Wenn ein Muttermal wächst, juckt, blutet oder seine Farbe verändert, sollte es unbedingt ärztlich untersucht werden. Auch neue Hautveränderungen im Erwachsenenalter können ein Warnzeichen sein.

Ist das Melanom gefährlich?

Ja – das maligne Melanom ist die gefährlichste Form von Hautkrebs, weil es schon frühzeitig Metastasen bilden kann. Dabei wandern Krebszellen über die Lymph- oder Blutbahnen in andere Organe wie Lunge, Leber oder Gehirn.

Wird das Melanom früh erkannt und vollständig entfernt, sind die Heilungschancen sehr gut. In frühen Stadien liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei über 90 Prozent. Wird der Tumor jedoch erst spät entdeckt, kann er lebensbedrohlich werden.

Deshalb gilt: Früherkennung rettet Leben.

Was passiert nach der Diagnose?

Die Diagnose eines Melanoms löst oft viele Fragen und Sorgen aus. Was bedeutet das für die eigene Gesundheit? Wie geht es weiter? Nach dem ersten Verdacht wird die auffällige Hautstelle in der Regel vollständig entfernt und im Labor untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, folgen weitere Untersuchungen, um festzustellen, ob sich der Krebs bereits ausgebreitet hat. Dazu gehören Ultraschall, Bluttests oder bildgebende Verfahren wie ein CT oder MRT.

Behandlungsmöglichkeiten

Die wichtigste Therapie ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Dabei wird das Melanom mit einem Sicherheitsabstand entfernt, um auch einzelne Krebszellen in der Umgebung zu beseitigen.

Je nach Ausbreitung kann es notwendig sein, Lymphknoten zu entnehmen, um zu prüfen, ob sie bereits befallen sind.

Wenn der Tumor weiter fortgeschritten ist oder Metastasen gebildet hat, kommen moderne Medikamente zum Einsatz:

  • Immuntherapien stärken die Abwehrkräfte, sodass das Immunsystem die Krebszellen gezielt angreifen kann.

  • Zielgerichtete Therapien (Targeted Therapy) wirken direkt auf bestimmte Veränderungen im Erbgut der Krebszellen (z. B. BRAF-Mutationen).

  • In ausgewählten Fällen kann auch eine Bestrahlung oder Chemotherapie sinnvoll sein.

Dank dieser Fortschritte leben heute viele Menschen auch mit einem fortgeschrittenen Melanom deutlich länger und besser als früher.

Was kann man selbst tun?

Ein zentraler Schlüssel im Kampf gegen Hautkrebs ist die Früherkennung. Wer seine Haut regelmäßig beobachtet und auffällige Stellen frühzeitig untersuchen lässt, hat die besten Chancen auf Heilung.

Wichtig ist außerdem konsequenter Sonnenschutz und das nicht nur im Sommerurlaub, sondern das ganze Jahr über:

  • Direkte Sonne in der Mittagszeit meiden (11 bis 15 Uhr)

  • Schatten und schützende Kleidung nutzen

  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher) auftragen – auch an bewölkten Tagen

  • Solarien vermeiden, da künstliche UV-Strahlung das Risiko ebenfalls stark erhöht

Darüber hinaus empfiehlt sich ein regelmäßiger Hautcheck beim Hautarzt, am besten einmal jährlich, bei familiärer Vorbelastung oder vielen Muttermalen auch häufiger.

Häufige Fragen und Sorgen

Viele fragen sich: Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich viele Muttermale habe? Nicht jedes Muttermal wird bösartig, aber Menschen mit vielen oder auffälligen Leberflecken sollten besonders aufmerksam sein. Auch eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko erhöhen. Wer unsicher ist, ob eine Hautveränderung harmlos ist, sollte lieber einmal mehr als zu wenig einen Termin bei einer Hautärztin oder einem Hautarzt vereinbaren.

Ein Melanom ist kein Grund zur Panik, aber es ist auch nichts, was auf die lange Bank geschoben werden sollte. Die meisten Melanome lassen sich bei rechtzeitiger Behandlung vollständig entfernen. Je früher gehandelt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung und ein langes, gesundes Leben.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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