Medial – Bedeutung im Arztbericht

Medial – Bedeutung im Arztbericht

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Medial bedeutet in der Medizin „zur Körpermitte hin gelegen“ oder „zur Mitte gerichtet“. Dieser Begriff beschreibt eine Lagebezeichnung und gibt an, dass etwas näher an der gedachten Mittellinie des Körpers liegt, im Gegensatz zu „lateral“, was „zur Seite hin“ meint.

Wo taucht das Wort auf?

In medizinischen Befunden, Arztbriefen oder Untersuchungsberichten findet sich das Wort medial häufig, wenn die genaue Position von Organen, Knochen, Gelenken oder Verletzungen beschrieben wird. Besonders bei der Beurteilung von Gelenken, Muskeln und Bändern ist es wichtig, exakt anzugeben, ob eine Struktur eher zur Körpermitte oder zur Außenseite liegt.

Ein Beispiel ist das Kniegelenk: Hier spricht man von der „medialen Seite“, wenn die Innenseite des Knies gemeint ist, also die Fläche, die näher an der anderen Beinseite liegt. Die „laterale Seite“ beschreibt dagegen die Außenseite des Knies. Wer einen Befund mit dem Vermerk „mediale Femorotibiale“ liest, findet hier weitere Infos: Mediale Femorotibiale.

Auch bei Bändern und Sehnen kommt die Bezeichnung medial oft vor. Das „mediale Retinaculum Patellae“ ist zum Beispiel ein Band an der Innenseite der Kniescheibe. Mehr dazu gibt es unter Mediales Retinaculum Patellae.

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Was bedeutet medial für die eigene Gesundheit?

Die Angabe „medial“ ist rein beschreibend und bezieht sich auf die Lage eines Körperteils oder einer Verletzung. Sie sagt nichts über die Schwere einer Erkrankung oder eine Diagnose aus. Wird in einem Befund etwa von einer „medialen Schwellung“ oder einem „medialen Schmerz“ gesprochen, bedeutet das lediglich, dass die Beschwerden an der Innenseite, also näher zur Körpermitte, auftreten.

Das Gegenteil von medial ist „lateral“. Beide Begriffe helfen Ärztinnen und Ärzten, möglichst präzise zu dokumentieren, wo genau eine Auffälligkeit am Körper liegt. So lassen sich zum Beispiel Operationen oder Therapien besser planen und Missverständnisse vermeiden.

Warum ist diese Lagebeschreibung wichtig?

Gerade bei Gelenken wie Knie, Ellenbogen oder Sprunggelenk ist es entscheidend, ob eine Verletzung oder Veränderung an der medialen (inneren) oder lateralen (äußeren) Seite vorliegt. Manche Erkrankungen oder Überlastungen betreffen bevorzugt die eine oder andere Seite. Auch bei der Nachsorge nach Operationen oder bei der Physiotherapie spielt die genaue Lokalisation eine Rolle, um gezielt behandeln zu können.

Gibt es Grund zur Sorge?

Der Begriff medial allein ist kein Hinweis auf eine Krankheit oder einen Defekt. Er beschreibt lediglich die Position. Ob eine Veränderung oder ein Symptom, das „medial“ liegt, behandlungsbedürftig ist, hängt immer vom eigentlichen Befund ab. Erst in Verbindung mit weiteren Angaben, etwa „mediales Knochenödem“, „medialer Meniskusriss“ oder „mediale Bandverletzung“, lässt sich einschätzen, ob Handlungsbedarf besteht. Die reine Lagebezeichnung gibt darüber keinen Aufschluss.

Was tun bei Unsicherheiten?

Wer einen medizinischen Bericht liest und über den Begriff medial stolpert, kann beruhigt sein: Es handelt sich um eine allgemeine Richtungsangabe. Für die Beurteilung, ob eine Behandlung nötig ist oder ob eine Verletzung schwerwiegend ist, sind andere Informationen im Befund entscheidend.

Bei Unklarheiten hilft ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt, um die Bedeutung im konkreten Zusammenhang zu klären. Oft genügt es, nachzufragen, was genau mit „medial“ gemeint ist und ob daraus etwas für die weitere Behandlung folgt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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