Der McMurray-Test ist eine klinische Untersuchungsmethode, mit der Ärztinnen und Ärzte prüfen, ob ein Schaden am Meniskus im Kniegelenk vorliegt.
Wie funktioniert der McMurray-Test?
Bei Kniebeschwerden, etwa nach einem Sturz oder einer Verdrehung, suchen viele nach Klarheit: Ist der Meniskus verletzt? Genau hier setzt der McMurray-Test an. Während der Untersuchung liegt das Bein entspannt, meist auf einer Liege. Die Ärztin oder der Arzt beugt das Kniegelenk und dreht gleichzeitig Unterschenkel und Fuß in verschiedene Richtungen. Dabei wird das Bein langsam gestreckt. Ziel ist es, typische Bewegungen zu simulieren, bei denen ein Meniskusschaden spürbar werden kann.
Typisch für einen auffälligen Befund ist ein hör- oder fühlbares „Klicken“ oder ein plötzlich auftretender Schmerz im Knie. Diese Reaktion kann darauf hindeuten, dass der Meniskus, eine knorpelige „Scheibe“ im Kniegelenk, die als Stoßdämpfer dient, verletzt ist. Fällt der Test unauffällig aus, ist ein Meniskusschaden eher unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen.
Wann wird der Test eingesetzt?
Der McMurray-Test kommt immer dann zum Einsatz, wenn Beschwerden im Knie bestehen, die auf einen Meniskusschaden hindeuten könnten. Dazu gehören Schmerzen beim Drehen oder Beugen des Knies, ein blockierendes Gefühl oder ein Knacken im Gelenk. Besonders nach Sportunfällen, beim plötzlichen Wegknicken oder bei anhaltenden Schmerzen im Kniegelenk liefert der Test erste Hinweise.
Meist ist der McMurray-Test Teil einer umfassenden Untersuchung. Ergänzend werden das Knie abgetastet, die Beweglichkeit geprüft und manchmal weitere Tests durchgeführt. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) können folgen, wenn der Verdacht auf eine Meniskusverletzung besteht.
Was bedeutet ein positives Testergebnis?
Schlägt der McMurray-Test an, spricht das für eine mögliche Verletzung des Meniskus. Dabei handelt es sich häufig um einen Riss, der durch eine Verdrehung oder starke Belastung entstanden ist. Ein positives Ergebnis allein reicht jedoch nicht für eine endgültige Diagnose. Es zeigt lediglich, dass ein Meniskusschaden möglich ist.
Gerade bei älteren Menschen können auch Abnutzungserscheinungen im Knie ähnliche Beschwerden verursachen. Deshalb ist das Ergebnis des Tests immer im Zusammenhang mit anderen Befunden und der Vorgeschichte zu bewerten.
Ist der Test schmerzhaft oder gefährlich?
Viele fragen sich, ob der McMurray-Test weh tut oder das Knie zusätzlich schädigen kann. In der Regel ist die Untersuchung ungefährlich. Bei einem bestehenden Meniskusriss kann es allerdings während des Tests zu einem kurzen, stechenden Schmerz kommen. Dieses Zeichen ist sogar gewollt, denn es liefert den entscheidenden Hinweis auf eine Verletzung. Dauerhafte Schäden oder eine Verschlimmerung sind durch den Test selbst nicht zu erwarten.
Was passiert nach dem McMurray-Test?
Fällt der Test unauffällig aus, ist ein größerer Meniskusschaden eher unwahrscheinlich. Bei einem auffälligen Befund, also Schmerzen oder einem hörbaren Knacken, folgt meist eine weiterführende Diagnostik. Dazu kann eine Überweisung zum MRT gehören, um die genaue Ursache der Beschwerden sichtbar zu machen.
Die Behandlung richtet sich dann nach dem tatsächlichen Befund. Bei kleinen Rissen oder leichten Beschwerden genügt oft eine Schonung, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente. Bei ausgeprägten Schäden, die das Knie blockieren oder starke Schmerzen verursachen, kann ein operativer Eingriff nötig werden. Hierbei werden die verletzten Anteile des Meniskus geglättet oder genäht.
Bedeutung für den Alltag
Ein McMurray-Test allein ist kein Grund zur Sorge. Er dient dazu, Hinweise auf einen Meniskusschaden zu sammeln. Das Ergebnis muss immer im Zusammenhang mit den Beschwerden, der Krankengeschichte und weiteren Untersuchungen betrachtet werden. Selbst bei einem auffälligen Testergebnis gibt es heute viele Möglichkeiten, die Beschwerden zu behandeln und das Knie wieder fit zu machen.
Die Untersuchung ist einfach, schnell und gibt einen ersten Anhaltspunkt. Für die endgültige Diagnose und Therapie ist jedoch meist noch etwas Geduld und eine genaue Abklärung nötig.