Das Mastoid ist ein Teil des menschlichen Schädels, genauer gesagt ein Knochenfortsatz hinter dem Ohr, der zur Schädelbasis gehört und mit luftgefüllten Hohlräumen durchzogen ist.
Aufbau und Lage des Mastoid
Der sogenannte Warzenfortsatz, wie das Mastoid auch genannt wird, befindet sich direkt hinter dem knöchernen Teil des äußeren Ohrs. Er ist Teil des Schläfenbeins (Os temporale) und lässt sich bei vielen Menschen als kleine, rundliche Erhebung hinter dem Ohr ertasten. Im Inneren besteht das Mastoid aus einem System von kleinen, luftgefüllten Kammern, den sogenannten Mastoidzellen. Diese stehen über einen feinen Gang mit dem Mittelohr in Verbindung.
Welche Funktion hat das Mastoid?
Die Mastoidzellen spielen eine wichtige Rolle für das Mittelohr. Sie dienen als eine Art Belüftungssystem und helfen dabei, den Druck im Mittelohr auszugleichen. Außerdem tragen sie dazu bei, das Gewicht des Schädelknochens zu verringern, ohne dabei an Stabilität zu verlieren. Durch die luftgefüllten Hohlräume klingt der Knochen beim Klopfen oft hohl. Das Mastoid schützt außerdem empfindliche Strukturen des Innenohrs und des Gehirns, die direkt daneben liegen.
Mastoid im medizinischen Kontext
In Arztbriefen, Befunden oder radiologischen Berichten taucht der Begriff Mastoid häufig auf, meist im Zusammenhang mit dem Mittelohr oder bei Untersuchungen des Schädels. Auffällig wird das Mastoid besonders dann, wenn es zu Veränderungen oder Erkrankungen kommt, zum Beispiel bei einer Entzündung der Mastoidzellen, der sogenannten Mastoiditis. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass die Belüftung gestört ist oder sich Flüssigkeit oder Eiter in den Hohlräumen ansammelt.
Wer in seinem Befund Begriffe wie „partielle Verlegung der Mastoidzellen“ liest, findet weitere Informationen dazu hier.
Wann wird das Mastoid untersucht?
Das Mastoid wird vor allem dann genauer betrachtet, wenn Beschwerden im Bereich des Ohrs auftreten, etwa Schmerzen, Schwellungen oder anhaltende Entzündungen. Auch bei chronischen Mittelohrentzündungen oder nach Operationen am Ohr spielt die Beurteilung des Mastoid eine Rolle. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT können zeigen, ob die Mastoidzellen normal belüftet sind oder ob sich Flüssigkeit, Schleim oder Eiter angesammelt hat.
Mastoid – kein Grund zur Sorge bei reiner Erwähnung
Wird das Mastoid in einem Befund erwähnt, bedeutet das zunächst nur, dass dieser Bereich untersucht oder beurteilt wurde. Solange kein Hinweis auf eine Erkrankung oder Veränderung besteht, ist das Mastoid einfach ein ganz normaler Teil des Schädels. Erst wenn von Auffälligkeiten wie einer Mastoiditis, einer Verlegung der Mastoidzellen oder anderen Veränderungen die Rede ist, gewinnen die Befunde an Bedeutung für die Behandlung.
Zusammengefasst
Das Mastoid ist ein wichtiger, luftgefüllter Knochenfortsatz hinter dem Ohr, der zur Belüftung des Mittelohrs beiträgt und empfindliche Strukturen schützt. In medizinischen Texten taucht der Begriff häufig auf, meist im Rahmen von Untersuchungen des Kopfes oder bei Beschwerden rund um das Ohr. Solange keine krankhaften Veränderungen beschrieben werden, ist das Mastoid einfach ein Teil der normalen Anatomie.