Lungenkarzinom: Von Ursachen bis Behandlung

Lungenkarzinom: Von Ursachen bis Behandlung

05.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Lungenkarzinom ist ein bösartiger Tumor in der Lunge, der aus entarteten Zellen des Lungengewebes entsteht und sich unkontrolliert vermehrt.

Wenn im Befund von Lungenkrebs die Rede ist

In medizinischen Berichten oder Arztbriefen taucht der Begriff häufig auf, manchmal auch als „Bronchialkarzinom“ oder einfach „Lungenkrebs“. Gemeint ist damit immer eine Krebserkrankung, die direkt in der Lunge ihren Ursprung hat. Anders als gutartige Veränderungen wachsen die Zellen dabei nicht mehr kontrolliert, sondern teilen sich ungebremst und können so das gesunde Gewebe zerstören. Im weiteren Verlauf ist es möglich, dass sich der Tumor ausbreitet und Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, in anderen Körperregionen bildet.

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Wie entsteht ein Lungenkarzinom?

Die Ursachen sind vielfältig, aber am häufigsten spielt das Rauchen eine zentrale Rolle. Tabakrauch enthält viele Schadstoffe, die das Erbgut der Zellen schädigen und so die Entstehung von Krebs begünstigen. Doch auch Menschen, die nie geraucht haben, können betroffen sein, etwa durch langjährige Belastung mit Feinstaub, Asbest oder andere krebserregende Stoffe. In manchen Fällen lässt sich gar kein klarer Auslöser finden.

Manchmal wird ein Lungenkarzinom zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Routineuntersuchung oder im Rahmen einer Röntgenaufnahme. In anderen Fällen machen sich Beschwerden bemerkbar, etwa durch anhaltenden Husten, blutigen Auswurf, Atemnot oder Schmerzen im Brustkorb. Solche Symptome bedeuten nicht automatisch Krebs, sollten aber immer ärztlich abgeklärt werden.

Ist ein Lungenkarzinom schlimm?

Die Diagnose löst oft große Sorgen und Ängste aus. Viele fragen sich: Wie schlimm ist das? Kann man geheilt werden? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa davon, wie groß der Tumor ist, ob bereits Metastasen vorliegen und welche Art von Lungenkrebs vorliegt. Es gibt verschiedene Untergruppen, zum Beispiel das nicht-kleinzellige und das kleinzellige Lungenkarzinom, die sich in ihrem Verlauf, ihrer Behandlung und ihren Heilungschancen unterscheiden.

Wird die Erkrankung früh erkannt, bestehen deutlich bessere Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Leider verursacht ein Lungenkarzinom im Anfangsstadium oft keine oder nur sehr unspezifische Beschwerden, sodass es manchmal erst in einem fortgeschrittenen Stadium auffällt.

Wie geht es nach der Diagnose weiter?

Nach der Diagnose folgen in der Regel weitere Untersuchungen, um die genaue Ausbreitung des Tumors festzustellen. Dazu gehören bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder eine sogenannte PET-CT, manchmal auch eine Bronchoskopie, bei der die Atemwege mit einer kleinen Kamera untersucht werden. Ziel ist es, möglichst genau zu bestimmen, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat und um welchen Typ es sich handelt. In vielen Befunden findet sich dann auch der Begriff pulmonale Raumforderung. Damit ist eine auffällige Veränderung im Lungengewebe gemeint, die auf einen Tumor hinweisen kann. Wenn im Befund von „malignomsuspekten Läsionen“ die Rede ist, bedeutet das, dass eine Veränderung als krebsverdächtig eingeschätzt wird. Mehr dazu findest du hier.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie richtet sich immer nach dem Stadium der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Häufig kommt eine Operation in Frage, bei der der Tumor entfernt wird – das ist vor allem dann möglich, wenn der Krebs noch nicht gestreut hat. In anderen Fällen werden Strahlentherapie oder verschiedene Formen der medikamentösen Behandlung eingesetzt, etwa eine Chemotherapie, zielgerichtete Therapien oder Immuntherapien. Oft werden mehrere dieser Methoden miteinander kombiniert, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.

Die Entscheidung, welche Behandlung am besten geeignet ist, wird immer individuell getroffen und hängt von vielen Faktoren ab. Auch das persönliche Wohlbefinden und die Wünsche spielen dabei eine wichtige Rolle. Es gibt spezialisierte Teams, die gemeinsam mit dir alle Möglichkeiten besprechen und begleiten.

Was löst die Diagnose aus?

Die Nachricht, an Lungenkrebs erkrankt zu sein, trifft viele wie ein Schock. Plötzlich steht das eigene Leben auf dem Kopf, viele empfinden Angst, Unsicherheit und auch Wut oder Hilflosigkeit. Häufig tauchen Fragen auf wie: Habe ich etwas falsch gemacht? Wie wird mein Alltag aussehen? Was kann ich selbst tun? Es ist ganz normal, mit solchen Gedanken zu ringen. Wichtig ist, sich Unterstützung zu holen, sei es durch das Behandlungsteam, durch Angehörige oder auch durch Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen.

Nicht jeder Husten oder jede Veränderung im Röntgenbild bedeutet gleich das Schlimmste. Doch wenn die Diagnose gestellt wird, gibt es heute viele Möglichkeiten, die Erkrankung zu behandeln und die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Die Medizin entwickelt sich ständig weiter, und auch bei fortgeschrittenen Formen gibt es immer wieder neue Therapieansätze.

Weitere Begriffe rund um das Thema

Im Zusammenhang mit Lungenkrebs tauchen in Befunden oft weitere Fachbegriffe auf. Eine pulmonale Raumforderung beschreibt jede Art von auffälligem Gewebe in der Lunge, das Platz beansprucht – das kann ein Tumor sein, aber auch eine Entzündung oder eine Zyste. Von malignomsuspekten Läsionen spricht man, wenn eine Veränderung im Gewebe als krebsverdächtig eingestuft wird, aber noch nicht sicher ist, ob es sich wirklich um Krebs handelt. Erst durch weitere Untersuchungen lässt sich Klarheit gewinnen.

Ein Lungenkarzinom ist also eine ernste Erkrankung, aber die Diagnose ist kein Urteil über das Leben oder die Zukunft. Es gibt viele Wege, mit der Situation umzugehen, und zahlreiche Möglichkeiten, die Krankheit zu behandeln. Offenheit, Information und Unterstützung sind dabei wichtige Bausteine, um den eigenen Weg zu finden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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